| Antrag Programm: | Du lernst fürs Leben - Schule | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Ines Strehlau-Thomas (KV Pinneberg) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 05.02.2022, 15:54 | 
A 2-040: Du lernst fürs Leben - Schule
Verfahrensvorschlag: Text
          
          Von Zeile 39 bis 41:
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- und[Zeilenumbruch]
jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf
den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer
Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft/Politik, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und
Verbraucherbildung zu stärken.
Wir werden uns dafür einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
A. 2. Du lernst fürs Leben – Schule
Wir haben uns in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, alle Schüler*innen auf 
ihrem individuellen Bildungsweg bestmöglich zu begleiten und jedem Kind die 
besten Chancen zu bieten. Oft brauchen Schulen vor allem Zeit und Raum, um sich 
eigenständig weiterzuentwickeln, um Neues auszuprobieren und sich auf neue 
Herausforderungen einzustellen. Für uns ist Bildungspolitik ein Miteinander, wir 
sehen die Schulen als Partnerinnen, die wir in ihrer Entwicklung unterstützen.
Das Thema Bildungsgerechtigkeit steht für uns weiterhin im Fokus. Noch immer 
bestimmt die soziale Herkunft in erheblichem Umfang über Bildungsabschluss und 
die Chancen im weiteren Leben. Wir müssen und werden weitere Impulse für die 
Chancengerechtigkeit der nächsten Generationen von Schleswig-Holsteiner*innen 
geben. Insbesondere die fortschreitende Entwicklung von Schulen vom Lern- hin 
zum Lebensort, an dem Bildungs- und Betreuungsangebote sowohl vormittags als 
auch nachmittags stattfinden, ist für mehr Bildungsgerechtigkeit von zentraler 
Bedeutung. Wir wollen im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf 
Ganztagsbetreuung vielfältige und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote 
zusammen mit Sportvereinen, Musikschulen, offener Jugendarbeit, Jugendverbände 
etc. genauso wie therapeutische Angebote auf den Weg bringen. Wir wollen 
Bildungsangebote nicht nur für die Jugendlichen, sondern gemeinsam mit den 
Jugendlichen schaffen. Auch das Thema Inklusion ist weiterhin ein Kernanliegen 
GRÜNER Bildungspolitik. Gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit 
unterschiedlichen Talenten, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen muss 
selbstverständlich sein.
Auch in der Jamaika-Koalition haben wir es geschafft, die Weichen hin zu mehr 
Bildungsgerechtigkeit zu stellen. Zentral war dabei das von uns im 
Koalitionsvertrag verankerte Konzept des „Bildungsbonus“, welches mit dem 
PerspektivSchul-Programm für Schulen in herausfordernden Lagen eingeführt wurde. 
Das „Produktive Lernen“ eröffnete vielen Schüler*innen in Abschlussklassen 
praktische Einblicke in den Betriebsalltag und ermöglichte so neue Wege zum 
Schulabschluss. Die Zahl der Lehrkräftestellen, insbesondere für 
Sonderpädagog*innen, haben wir deutlich erhöht, die Unterrichtsversorgung auf 
mehr als 100 Prozent gesteigert, die Digitalisierung vorangebracht und damit 
begonnen, die Besoldung der Grundschullehrkräfte der der anderen Lehrämter 
anzupassen. Seit wir GRÜNEN mitregieren, haben wir 1.700 mehr Lehrkräfte an den 
Schulen als geplant – bei sinkenden Schüler*innenzahlen.
In der kommenden Wahlperiode werden wir einen Schwerpunkt auf die inhaltliche 
Weiterentwicklung des Lernens an unseren Schulen legen. Schule soll stärker ein 
Raum werden, in dem die Schüler*innen ihre Stärken und Interessen entdecken und 
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- 
und 
jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf
den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer
Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft/Politik, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und
Verbraucherbildung zu stärken.
Wir werden uns dafür 
einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
Den Grundschulen wollen wir wieder die Möglichkeiten geben, die Grundschrift als 
eine Schulausgangsschrift zu nutzen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass 
Schüler*innen wieder ohne Nachteile gendersensible Sprache verwenden können.
Wir werden uns aktiv für einen späteren Schulbeginn am Morgen einsetzen, um den 
Schulrhythmus besser auf den Schlafrhythmus von Schüler*innen abzustimmen.
Für die nicht mehr wegzudenkenden digitalen Unterrichtsformate und auch das 
individualisierte und eigenverantwortliche Lernen der Zukunft braucht es eine 
gute Sachausstattung, genauso wie entsprechend ausgebildete Lehrkräfte.
A. 2. 1. PerspektivSchulen stärken
Zur Unterstützung von Schulen, die sich in einem besonders herausfordernden 
sozialen Umfeld befinden, haben wir 2019 das PerspektivSchul-Programm initiiert. 
Mit diesem Programm erhalten Schulen einen „Bildungsbonus“, der vielen Kindern 
und Jugendlichen mit Lern- und Lebenserschwernissen Rückenwind gibt. Dafür haben 
wir für 62 PerspektivSchulen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. 
Der Bildungserfolg unserer Schüler*innen, Bildungsgerechtigkeit und die 
Möglichkeit für Schulen, eigene Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden, 
sind uns wichtig. Wir wollen dieses Programm ausbauen und stärken.
Wir werden uns für die Entwicklung eines regelmäßig zu aktualisierenden 
Sozialindex einsetzen, um die Mittel bedarfsgerecht auf die Schulen zu 
verteilen. Auch aus dem Startchancen-Programm des Bundes erhoffen wir uns 
weiteren Rückenwind.
A. 2. 2. Ganztagsangebote ausbauen
Die bundesweite Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für 
Grundschüler*innen war ein notwendiger Schritt. Auch in Schleswig-Holstein 
wollen wir dieses Programm gemeinsam mit den Kommunen schrittweise umsetzen. 
Sowohl die Nachfrage nach Ganztagsschulangeboten als auch der Aspekt der 
Chancengerechtigkeit zeigen, dass wir hier zügig vorankommen müssen.
Qualitativ gute Ganztagsangebote, die auch Vereine und andere außerschulische 
Akteur*innen einbeziehen, sind die Chance für Schulen, nicht allein als Lernorte 
empfunden zu werden, sondern als im Quartier integrierte Gemeinschaftsorte. In 
der letzten Wahlperiode ist es uns gelungen, an fast allen Grundschulen ein 
Ganztagsangebot einzurichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, zeitlich, 
inhaltlich und qualitativ, auch abhängig vom Schulträger.
Wir werden mit den am Ganztag Beteiligten Konzepte entwickeln, wie der Ganztag 
nicht nur als Betreuungs-, sondern auch als Bildungsangebot zukunftsgerichtet 
aufgestellt wird. Wir setzen uns für landesweit einheitliche Rahmenbedingungen 
bei Personal, Sachausstattung und Mittagessen im Ganztag ein, um auch hier die 
Chancengerechtigkeit zu erhöhen.
Wir werden uns dafür einsetzen, die Koordinierung des Ganztagsangebotes durch 
qualifiziertes Personal mit pädagogischer Kompetenz weiter zu verbessern und 
wollen ermöglichen, dass (Teil-)Aufgaben auch von Personen übernommen werden 
können, die keine Lehrkräfte sind.
Die Schlüssel zur Qualität im Ganztag sind gut ausgebildete multiprofessionelle 
Teams und eine gute Verzahnung zwischen Schulvor- und -nachmittag, der zudem 
einen vollständigen Personalwechsel in den Mittagsstunden vermeidet. 
Ganztagsschule braucht eine gute Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten. Das 
kann der Musik- oder Entspannungskurs am Vormittag genauso sein wie die 
Deutschstunde am Nachmittag. Wir setzen uns für die Einführung einer Modulreihe 
„Multiprofessionalität“ für alle Beteiligten im Ganztag ein. Durch eine solche 
Fortbildung wird das professionsübergreifende gemeinsame Lernen und Arbeiten im 
Ganztag unterstützt.
A. 2. 3. Digitalisierung in der Schule
Wir leben in einer immer stärker digitalisierten Welt. Nicht zuletzt durch die 
Anforderungen des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie hat die 
Digitalisierung einen deutlich höheren Stellenwert auch in unseren Schulen 
bekommen. Auch dauerhaft bieten digitale Formate Chancen zum 
eigenverantwortlichen und individuellen Lernen, können die Binnendifferenzierung 
unterstützen und neue Zugänge zu Informationen schaffen. Unser Ziel ist es, dass 
alle Schüler*innen der digitalen Transformation gewachsen sind und diese aktiv 
gestalten. Die notwendigen pädagogischen Fort- und Weiterbildungsangebote für 
Lehrkräfte werden wir ausbauen, um die Schulen für die Digitalisierung fit zu 
machen.
Dafür haben wir in der vergangenen Wahlperiode den Grundstein gelegt. Bis zum 
Ende dieses Jahres werden fast alle Schulen einen Glasfaseranschluss bekommen 
haben, ein Lernmanagementsystem wurde den Schulen bereitgestellt, genauso wie 
Laptops oder Tablets für Lehrkräfte. Wir haben 250 Stellen unter anderem für die 
Entwicklung von digitalen Lernmaterialien und die Fort- und Weiterbildung von 
Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
In der kommenden Wahlperiode wollen wir die Weiterentwicklung der Schulen beim 
Lernen mit digitalen Medien weiter unterstützen. Jedes Kind soll unabhängig vom 
finanziellen Hintergrund der Eltern oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit 
haben, in der Schule und auch zuhause mit einem digitalen Gerät zu lernen. 
Hierfür werden wir zusammen mit den Schulträgern und unter Berücksichtigung des 
geplanten Digitalpakts 2.0 vom Bund ein Gesamtkonzept erarbeiten. In diesem 
werden wir die Ausleihe, Beschaffung, Wartung und Administration von digitalen 
Endgeräten dauerhaft klären. Auch Datensicherheit, Green IT, Kosteneffizienz 
werden wir dabei noch besser mit digitaler Bildung vereinen. Auf Bundesebene 
setzen wir uns für das Konzept der Bildungsflatrate mit einem „Education Pass“ 
ein, damit Schüler*innen auch zuhause ein Internetzugang zur Nutzung von 
digitalen Bildungsangeboten offensteht.
Eine Grundbildung in Informatik wird für alle Schüler*innen essentiell sein, um 
die eigene Zukunft in einer immer stärker digitalisierten Welt zu gestalten. 
Sowohl die fachübergreifende Medienbildung als auch ein eigenes Fach zur 
informatischen Bildung erachten wir als notwendig. Dieses muss im Rahmen der 
aktuellen Kontingentstundentafel etabliert werden, um die schon derzeit hohe 
Belastung von Kindern und Jugendlichen nicht weiter zu erhöhen. Der Bedarf an 
Lehrkräften mit einer Informatik-Ausbildung wird hoch sein. Daher unterstützen 
wir die Einführung von Informatik-Studiengängen an der Europa-Universität 
Flensburg.
A. 2. 4. Inklusion in der Schule
Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und in der jede*r die Möglichkeit 
hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ist auch in der Bildungspolitik 
unser Ziel. Schüler*innen lernen am besten, wenn es ihnen gut geht – körperlich, 
geistig und in ihrem sozialen Gefüge. Das gilt für Hochbegabte genauso wie für 
Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf und für alle anderen.
Dabei ist klar: Inklusion wird am besten gelingen, wenn die personellen, 
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. 
Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, den bestehenden Ressourcenvorbehalt aus 
dem Schulgesetz zu streichen, sehen jedoch die praktischen Hürden etwa durch den 
Fachkräftemangel. Wir wollen den bestehenden Ressourcenvorbehalt streichen, 
sobald dies durch mehr Personal und einem erfolgreichen Gegenwirken des 
Fachkräftemangels realisierbar ist. Bis zum Jahr 2024 werden wir 490 zusätzliche 
Stellen für Sonderpädagog*innen geschaffen haben. Damit diese Stellen besetzt 
werden können, brauchen wir weiterhin den Quer- und Seiteneinstieg und weitere 
Modelle, um zusätzliche Fachkräfte zu qualifizieren. Um das Beratungs- und 
Unterrichtsangebot hinsichtlich spezifischer Unterstützungsbedarfe in unserem 
Land zu gewährleisten, werden wir prüfen, inwieweit weitere 
Qualifizierungsmaßnahmen für die Förderschwerpunkte „Hören“ und „Körperliche und 
motorische Entwicklung“ angeboten werden können.
Wir stehen auch weiterhin zum dual-inklusiven Konzept, welches Kindern die 
Bildungsteilhabe an Regelschulen oder an Förderzentren ermöglicht. Wir werden 
die inklusiv ausgerichteten Strukturen und Lernangebote an Regelschulen durch 
einen planvollen und abgestimmten Ausbau personell, sächlich und organisatorisch 
stärken.
Die Ausgestaltung der Schulpflicht wollen wir weiterentwickeln und ein 
Bildungsrecht für alle Kinder und Jugendlichen, die in 
Erziehungshilfeeinrichtungen leben oder deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, 
garantieren.
Bildungsangebote und -einrichtungen müssen barrierearm zugänglich sein und zwar 
nicht nur baulich. Das gilt auch für die Materialien, mit denen im Unterricht 
gearbeitet wird. Hierzu wollen wir Verwaltungen und pädagogisches Personal 
verstärkt für gesellschaftliche Vielfalt sensibilisieren, damit Aspekte der 
Inklusion stärkere Berücksichtigung in Entscheidungs- und Planungsprozessen 
finden. Insgesamt wollen wir für das pädagogische Personal in Schulen Fort- und 
Weiterbildungsangebote mit Fokus auf Lernfortschrittsbeschreibung, Erkennung von 
Gründen für Lernprobleme und möglicher Unterstützungsmaßnahmen ausbauen.
Außerdem wollen wir gemeinsam mit Kommunen und Schulträgern ein Konzept 
entwickeln, um die Zusammenarbeit von Unterstützungskräften, wie zum Beispiel 
Schulbegleitung und Schulassistenz, zu fördern und Pool-Modelle zu ermöglichen, 
sodass die unterschiedlichen Kräfte nach Bedarf in den Klassen eingesetzt werden 
können. Auf diese Weise können mehr Schüler*innen profitieren und wir 
ermöglichen eine Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse zugunsten von 
Kontinuität und Professionalisierung der Schulbegleitungen.
Damit Kinder und Jugendliche in immer heterogener werdenden Schulklassen und 
Lerngruppen bestmöglich und individuell gefördert werden können, benötigen 
Lehrkräfte mehr Unterstützung durch speziell ausgebildete Fachkräfte, wie zum 
Beispiel Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen. Dafür wollen wir die 
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und die Schulsozialarbeit stärken. 
Wir wollen die Grundlagen dafür schaffen, um mehr Sonderpädagog*innen 
kontinuierlich an Regelschulen einsetzen zu können.
Um regionale Unterschiede abzubauen und die Förderung und Teilhabe von Kindern 
und Jugendlichen mit Förderungsbedarf abzusichern, setzen wir uns für landesweit 
einheitliche diagnostische Standards und verbindliche Verfahrensregeln ein.
Wir wollen die Pro-Kopf-Zuweisung von zusätzlichen Stunden für Schüler*innen mit 
Förderungsbedarf in eine systemische Zuweisung von Stunden an die Schulen 
überführen, die die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen berücksichtigt. So 
können Schüler*innen auch ohne die formale Feststellung eines 
Unterstützungsbedarfs mit zusätzlichen Stunden präventiv besser unterstützt 
werden. Ein entsprechendes Konzept werden wir gemeinsam mit den Kommunen 
erarbeiten.
Um die Kontinuität der Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern, wollen wir 
beim Übergang zwischen Bildungsstufen verstärkt auch diesen Aspekt 
berücksichtigen.
A. 2. 5. Lehrkraft werden
Wir haben in der Jamaika-Koalition die Studienplätze für Grundschullehrkräfte 
und Sonderpädagog*innen ausgebaut, um dem Bedarf gerecht zu werden. Mit der 
Entwicklung des Lehrkräftebedarfsprognosetools und der Einrichtung der Allianz 
für Lehrkräftebildung haben wir die Grundlagen für die inhaltliche und 
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung geschaffen.
Gemeinsam mit der Allianz für Lehrkräftebildung werden wir die 
Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln, um die Lehrkräfte von 
morgen besser auf die tiefgreifenden Transformationsprozesse insbesondere im 
Bereich Digitalisierung, Inklusion und des kompetenzorientierten 
eigenverantwortlichen Lernens vorzubereiten. Dabei wollen wir Lehrinhalte zur 
Bildung in der digitalen Welt im Curriculum des Lehramtsstudiums verbindlich 
verankern, die neben der Medienbildung auch Grundlagen der Informatik 
vermitteln. Angehende Lehrer*innen werden wir mit weiteren Angeboten zur 
inklusiven Didaktik in der pädagogischen und fachdidaktischen Grundausbildung 
noch besser auf den inklusiven Berufsalltag vorbereiten. Um die angehenden 
Lehrkräfte hinreichend für inklusive Bedarfe zu sensibilisieren, sollen Menschen 
mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Das Institut für 
inklusive Bildung ist dafür ein hervorragender Grundstein.
Um mit den steigenden Herausforderungen gut umzugehen, braucht es einen 
stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit auch in der Schule. Wir werden 
daher beginnend mit dem Lehramtsstudium zusätzliche Angebote schaffen, die 
Lehrkräfte sowohl darauf vorbereiten, gesundheitspräventive Inhalte zu 
vermitteln, als auch Hilfestellung zu eigener Resilienz im belastenden 
Berufsalltag geben. In der Berufspraxis sollen Supervisionsangebote ausgebaut 
werden, auch um individuelle mentale Belastungen zu reduzieren.
Aktuell können Planstellen nicht immer mit angemessen ausgebildeten Fachkräften 
besetzt werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Studienplätze bedarfsgerechter 
zu planen. Die Entwicklung von Pilotprojekten zur Lehrkräfteausbildung in dualen 
Masterstudiengängen befürworten wir. Wir wollen die fachliche Begleitung der 
Vertretungslehrkräfte durch Mentor*innen verbessern, auch um die 
Unterrichtsqualität zu sichern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, wie die 
Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung 
an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) für Lehramtsstudierende im 
Vertretungseinsatz ermöglicht werden kann.
Für Menschen ohne Masterstudienabschluss ist die Anstellungszeit auch im Falle 
des bewährten Einsatzes im Unterricht auf fünf Jahre begrenzt. Wir wollen diesen 
Vertretungskräften den Weg des Quer- und Seiteneinstiegs als Fachlehrkraft an 
allgemeinbildenden Schulen eröffnen. Mit Weiterbildungen im fachlichen und 
pädagogischen Bereich sollen sie die Qualifikation erlangen, dauerhaft als 
Lehrkraft im gehobenen Dienst tätig zu sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Übergang zwischen Studium und 
Vorbereitungsdienst noch besser koordiniert wird, insbesondere um Wartezeiten zu 
vermeiden.
Um eine transparente und kontinuierliche Bewertung der Leistungen im 
Vorbereitungsdienst zu ermöglichen, legen wir den Fokus auf eine 
lernprozessbegleitende Diagnostik der Leistungen der Referendar*innen. Darüber 
hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Bewertungskriterien der Prüfungen zum 
zweiten Staatsexamen offengelegt werden und eine von Kriterien geleitete 
Rückmeldung zur Prüfung erfolgt.
A. 2. 6. An Schulen arbeiten
An unseren Schulen arbeiten inzwischen viele verschiedene Professionen zusammen. 
Wir wollen die dauerhafte Arbeit multiprofessioneller Teams im Arbeitsfeld 
Schule gemeinsam mit diesen Akteur*innen weiterentwickeln und in die Fläche 
bringen. Dabei werden wir die Beratung zur Organisationsentwicklung für Schulen 
dauerhaft verfügbar machen.
Wir wollen die Anzahl der Poolstunden erhöhen, um Schulen mehr Spielraum für die 
angemessene Entlastung von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben zu geben. Für 
einzelne, klar definierte und befristete Aufgaben werden wir Lehrkräften 
zukünftig einen Leistungszuschlag gewähren.
Die Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrkräftegesundheit wollen wir weiter ausbauen. 
Neben den gut strukturierten Trainings mit Ausrichtung auf die individuellen 
Ressourcen wollen wir den „Arbeitsplatz Schule“ noch stärker in den Blick nehmen 
und gesundheitsförderliche Veränderungen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen 
für Lehrer*innen, für die erholsame Pausengestaltung oder die Senkung der 
Lärmbelastung anstreben.
Die Leitung einer Schule wird mit steigenden Erwartungen und weiteren 
Aufgabenfeldern zunehmend anspruchsvoller und herausfordernder. Daher möchten 
wir die Schulleitungen bestmöglich unterstützen und die „Leitungszeit“ 
anforderungsorientiert weiter erhöhen. Das Prinzip der multiprofessionellen 
Teamstruktur sollte sich auch in der Schulleitung widerspiegeln. Wir wollen den 
Schulen die Möglichkeit eröffnen, Verwaltungsfachkräfte zur Unterstützung der 
Schulleitungen einzustellen. Die Integration von Förderschulleitungen sowie 
Ganztagskoordination und Schulsozialarbeit gilt es zu berücksichtigen. Zudem 
werden wir eine umfassende und systematische Qualifizierung von Schulleitungen 
aller Schularten einführen, um ausreichend Nachwuchs für die Aufgabe der 
Schulleitung gewinnen zu können.
Die Besoldung der Schulleitungstätigkeit soll an den Aufgabenstellungen 
ausgerichtet werden und allen in Frage kommenden Laufbahnen gleichermaßen 
offenstehen. Auch soll die Festlegung der Besoldung der Leitungen von 
Förderzentren von der Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem 
Unterstützungsbedarf in ihrer Zuständigkeit gelöst und aufgabenbezogen bestimmt 
werden.
A. 2. 7. Antidiskriminierung und Demokratiebildung
Diskriminierung zu bekämpfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Den 
Grundstein wollen wir schon in der Schule legen. Radikalisierung und 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefährden die Demokratie und stellen eine 
erhebliche Herausforderung im schulischen Alltag und der politischen Bildung 
dar. Diskriminierung findet auch im Schulalltag statt. Sie führt dazu, dass 
Schüler*innen ungern zur Schule gehen und kann ihnen einen erfolgreichen 
Bildungsweg erschweren. Deshalb haben wir uns in der vergangenen Wahlperiode, 
unter anderem durch den Aktionsplan gegen Rassismus und diversen Maßnahmen gegen 
Antisemitismus, gerade auch mit den Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt.
Wir wollen, dass Schüler*innen auf Lehrkräfte und Schulpersonal treffen, die 
schon in ihrer Ausbildung Wissen über Diskriminierungsstrukturen erlangt haben. 
Dafür braucht es in der Hochschulausbildung entsprechende Angebote und für 
Lehrpersonal Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen.
Wie erachten Information, Aufklärung sowie handlungsorientierte Projekte als 
essentielle Bestandteile von schulischer und außerschulischer 
Antidiskriminierungsarbeit. Dafür möchten wir Unterrichtskonzepte stärken, deren 
Ziel nicht nur die Vermittlung von historischen Fakten ist, sondern das Wissen 
über die Vorzüge und Funktionsweisen unseres demokratischen Rechtsstaates in den 
Mittelpunkt stellt.
Insbesondere zur Prävention von Radikalisierung ist es wichtig, ein Verständnis 
für die Komplexität von Politik zu schaffen und Vertrauen in die demokratischen 
Institutionen zu gewinnen. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine 
bedeutende Rolle, sodass auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und 
Verschwörungserzählungen einen Teil des Unterrichtes einnehmen sollten.
Für das Leben in einer Demokratie ist ein gefestigtes Verständnis demokratischer 
Strukturen essentiell. Die Schule ist für die Vermittlung einer solchen 
demokratische Sozialisation und Bildung sowie für die Entwicklung eines 
demokratischen Bürger*innenbewusstseins elementar wichtig.
Ein demokratisches Bewusstsein sollte nicht nur Teil des Unterrichts, sondern 
auch der Kultur in der Schule sein. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten 
aller Personengruppen an Schulen ausbauen und eine aktive und konstruktive 
Feedback-Kultur fördern. Außerdem wollen wir partizipative Modelle, wie etwa 
Klassenräte, stärken und so auch die Eigenverantwortung von Schüler*innen 
fördern.
Bei der Umsetzung und Entwicklung partizipativer Elemente sollen neben den 
Schüler*innenvertretungen und Lehrkräften auch die Elternbeiräte eingebunden 
werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine wissenschaftliche Evaluation und 
Implementierung eines Unterrichtsmoduls „Mitbestimmung an der Schule“ ein.
Mit einem Pilotprojekt wollen wir die politische Bildung und das Empowerment in 
Förderzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen deutlich stärken 
und ausbauen.
A. 2. 8. Queer
Schule und die Lebenserfahrungen im Jugendalter prägen ein Leben lang. Noch 
immer entscheidet sich ein erheblicher Teil der queeren Jugendlichen dagegen, 
sich während ihrer Schulzeit zu outen. Grund dafür ist häufig die Angst vor 
Diskriminierung. Wir wollen, dass Schulen und Angebote der Jugendarbeit sichere 
Orte werden, an denen junge Menschen in der Erkundung ihrer Identität nicht mit 
Diskriminierungserfahrungen und Ausschlusserlebnissen konfrontiert werden. 
Stattdessen setzen wir uns für eine zugewandte Begleitung im Sinne einer 
fächerübergreifenden vorurteils- und diversitätsbewussten Pädagogik der Vielfalt 
als grundlegende pädagogische Perspektive ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass geschlechtliche Identität, Unterschiedlichkeit 
von Körpern und sexuelle bzw. romantische Orientierung in der Schule angemessen 
und vorurteilsfrei thematisiert werden, explizit auch außerhalb des 
Sexualkundeunterrichts.
Wir sprechen uns für die Reduktion von geschlechterdifferenzierten Angeboten im 
Sportunterricht zugunsten von Mixed-Sport-Angeboten aus. Wir unterstützen 
ausdrücklich die Einführung vielfaltsinklusiver Lehr- und Lernmittel auch über 
die bloße Abbildung von queeren Menschen hinaus. Damit einher geht die 
Qualifizierung von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, 
Sozialpädagog*innen und anderen Beschäftigten an Schulen. Die Beschäftigung mit 
queerer Vielfalt muss hierzu in den entsprechenden Curricula verankert werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine weitere Stärkung der landesweiten queeren 
Antidiskriminierungsarbeit ein. Hierzu werden wir die größtenteils 
ehrenamtlichen Projekte in eine institutionelle Förderung überführen.
A. 2. 9. Traumapädagogik ausbauen
Wir GRÜNE möchten Kitas und Schulen zu traumasensiblen und 
diskriminierungsfreien Räumen weiterentwickeln. Eine Fluchtgeschichte, die 
Konfrontation mit Tod und Verlust von Angehörigen oder eine verschärfte 
häusliche Situation durch die Coronakrise können traumatische Erfahrungen für 
Kinder und Jugendliche sein. Unser Ziel ist es, eine dafür sensibilisierte 
pädagogische Umgebung zu gestalten, sodass alle Kinder und Jugendlichen Talente 
entwickeln sowie emotionale, soziale Kompetenzen und persönliche Ressourcen 
kennen und nutzen lernen.
Dafür werden wir ein präventives traumapädagogisches Gruppenangebot für 
Schüler*innen, Eltern und (Sozial-)Pädagog*innen an Schulen ermöglichen, in dem 
die Kinder Akzeptanz und Empathie erleben. Dieses wird für Kinder mit und ohne 
deutsche Sprachkenntnisse gestaltet. Neben den Unterstützungssystemen der Schule 
sollen hier auch die Eingliederungshilfe der Kreise und die Familienzentren 
konzeptionell eingebunden werden. Mittelfristig soll daraus ein Regelangebot mit 
personeller Kontinuität und Rückkopplung zum Schulprogramm erwachsen. 
Erfahrungen aus Projekten oder der Traumapädagogik in Kindertagesstätten und 
Familienzentren („TiK SH“) sollen hier einfließen und bereits vorhandene 
Strukturen ausgebaut werden.
In diesem Sinne müssen auch heil- und traumapädagogische Grundlagen zum 
gesicherten Inhalt für die pädagogischen Ausbildungen in Schleswig-Holstein 
werden. Entsprechende Fortbildungen zum Kompetenzaufbau sollen für Fachkräfte in 
Kita und Schule angeboten werden.
A. 2. 10. Dänische Schulen und Schulen in freier Trägerschaft
Auch die dänischen Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft sind ein 
wichtiger Bestandteil unser Schullandschaft. Durch die Neuordnung der 
Ersatzschulfinanzierung 2014 haben wir den Schulen in freier Trägerschaft 
Planungssicherheit gegeben. Durch die Koppelung der Schüler*innenkostensätze an 
die Bildungsausgaben für die staatlichen Schulen des Landes partizipieren sie an 
den gestiegenen Mitteln für Bildung. Dennoch bedarf es in der nächsten 
Wahlperiode einer Überarbeitung der Pauschalen unter anderem für Investitions-, 
Schulverwaltungs- und Schülerbeförderungskosten.
A. 2. 11. Viele Wege führen zum Schulabschluss
Wir wollen den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern und die 
Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, erhöhen. 
Dabei sind Freiwilligendienste und Auslandsaufenthalte eine gute Bereicherung 
und Praktika können Orientierung geben. Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen 
wollen wir zu ausbildungsqualifizierenden Bausteinen umbauen.
Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern, setzen wir auf die 
Arbeit der Jugendberufsagenturen, die mit berufsvorbereitenden Beratungen und 
Job-Coachings individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Daher 
möchten wir neben der Stärkung der bereits bestehenden zehn Standorte 
flächendeckend Jugendberufsagenturen im Land etablieren, um eine wohnortnahe 
Beratung sicherstellen zu können.
Es ist unser Ziel, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss erlangen. 
Schulabbrüche ohne anerkannten Abschluss bedeuten oftmals große individuelle 
Nachteile. Viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Um die Faktoren 
frühzeitig zu erkennen, brauchen Schulen konkrete Präventions- und 
Interventionskonzepte, um einem möglichen Schulabbruch frühzeitig entgegenwirken 
zu können. Wir werden entsprechende Maßnahmen zur Lern- und 
Verhaltensunterstützung fördern und entsprechende Fortbildungsangebote für 
Lehrkräfte ausbauen.
Das „Produktive Lernen“, bei dem Schüler*innen in Klasse 8 und 9 drei Tage pro 
Woche in einem Praktikumsbetrieb und an zwei Tagen in der Schule lernen, kann 
für Schüler*innen ein Weg sein, um wieder Spaß am Lernen zu gewinnen und einen 
Schulabschluss zu erreichen. Nachdem wir GRÜNE bereits eine finanzielle 
Förderung verankern konnten, wollen wir dieses erfolgreiche Programm 
bedarfsgerecht weiter ausbauen.
Die Flex-Klassen, in denen Schüler*innen für die Klassen 8 und 9 drei Schuljahre 
Zeit haben, in denen sie viele Praktika machen können, sind ein weiterer Weg, um 
Schüler*innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss zu unterstützen. Auch dieses 
Programm wollen wir fortführen.
Text
          
          Von Zeile 39 bis 41 einfügen:
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
A. 2. Du lernst fürs Leben – Schule
Wir haben uns in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, alle Schüler*innen auf 
ihrem individuellen Bildungsweg bestmöglich zu begleiten und jedem Kind die 
besten Chancen zu bieten. Oft brauchen Schulen vor allem Zeit und Raum, um sich 
eigenständig weiterzuentwickeln, um Neues auszuprobieren und sich auf neue 
Herausforderungen einzustellen. Für uns ist Bildungspolitik ein Miteinander, wir 
sehen die Schulen als Partnerinnen, die wir in ihrer Entwicklung unterstützen.
Das Thema Bildungsgerechtigkeit steht für uns weiterhin im Fokus. Noch immer 
bestimmt die soziale Herkunft in erheblichem Umfang über Bildungsabschluss und 
die Chancen im weiteren Leben. Wir müssen und werden weitere Impulse für die 
Chancengerechtigkeit der nächsten Generationen von Schleswig-Holsteiner*innen 
geben. Insbesondere die fortschreitende Entwicklung von Schulen vom Lern- hin 
zum Lebensort, an dem Bildungs- und Betreuungsangebote sowohl vormittags als 
auch nachmittags stattfinden, ist für mehr Bildungsgerechtigkeit von zentraler 
Bedeutung. Wir wollen im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf 
Ganztagsbetreuung vielfältige und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote 
zusammen mit Sportvereinen, Musikschulen, offener Jugendarbeit, Jugendverbände 
etc. genauso wie therapeutische Angebote auf den Weg bringen. Wir wollen 
Bildungsangebote nicht nur für die Jugendlichen, sondern gemeinsam mit den 
Jugendlichen schaffen. Auch das Thema Inklusion ist weiterhin ein Kernanliegen 
GRÜNER Bildungspolitik. Gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit 
unterschiedlichen Talenten, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen muss 
selbstverständlich sein.
Auch in der Jamaika-Koalition haben wir es geschafft, die Weichen hin zu mehr 
Bildungsgerechtigkeit zu stellen. Zentral war dabei das von uns im 
Koalitionsvertrag verankerte Konzept des „Bildungsbonus“, welches mit dem 
PerspektivSchul-Programm für Schulen in herausfordernden Lagen eingeführt wurde. 
Das „Produktive Lernen“ eröffnete vielen Schüler*innen in Abschlussklassen 
praktische Einblicke in den Betriebsalltag und ermöglichte so neue Wege zum 
Schulabschluss. Die Zahl der Lehrkräftestellen, insbesondere für 
Sonderpädagog*innen, haben wir deutlich erhöht, die Unterrichtsversorgung auf 
mehr als 100 Prozent gesteigert, die Digitalisierung vorangebracht und damit 
begonnen, die Besoldung der Grundschullehrkräfte der der anderen Lehrämter 
anzupassen. Seit wir GRÜNEN mitregieren, haben wir 1.700 mehr Lehrkräfte an den 
Schulen als geplant – bei sinkenden Schüler*innenzahlen.
In der kommenden Wahlperiode werden wir einen Schwerpunkt auf die inhaltliche 
Weiterentwicklung des Lernens an unseren Schulen legen. Schule soll stärker ein 
Raum werden, in dem die Schüler*innen ihre Stärken und Interessen entdecken und 
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- 
und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür 
einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
Den Grundschulen wollen wir wieder die Möglichkeiten geben, die Grundschrift als 
eine Schulausgangsschrift zu nutzen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass 
Schüler*innen wieder ohne Nachteile gendersensible Sprache verwenden können.
Wir werden uns aktiv für einen späteren Schulbeginn am Morgen einsetzen, um den 
Schulrhythmus besser auf den Schlafrhythmus von Schüler*innen abzustimmen.
Für die nicht mehr wegzudenkenden digitalen Unterrichtsformate und auch das 
individualisierte und eigenverantwortliche Lernen der Zukunft braucht es eine 
gute Sachausstattung, genauso wie entsprechend ausgebildete Lehrkräfte.
A. 2. 1. PerspektivSchulen stärken
Zur Unterstützung von Schulen, die sich in einem besonders herausfordernden 
sozialen Umfeld befinden, haben wir 2019 das PerspektivSchul-Programm initiiert. 
Mit diesem Programm erhalten Schulen einen „Bildungsbonus“, der vielen Kindern 
und Jugendlichen mit Lern- und Lebenserschwernissen Rückenwind gibt. Dafür haben 
wir für 62 PerspektivSchulen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. 
Der Bildungserfolg unserer Schüler*innen, Bildungsgerechtigkeit und die 
Möglichkeit für Schulen, eigene Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden, 
sind uns wichtig. Wir wollen dieses Programm ausbauen und stärken.
Wir werden uns für die Entwicklung eines regelmäßig zu aktualisierenden 
Sozialindex einsetzen, um die Mittel bedarfsgerecht auf die Schulen zu 
verteilen. Auch aus dem Startchancen-Programm des Bundes erhoffen wir uns 
weiteren Rückenwind.
A. 2. 2. Ganztagsangebote ausbauen
Die bundesweite Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für 
Grundschüler*innen war ein notwendiger Schritt. Auch in Schleswig-Holstein 
wollen wir dieses Programm gemeinsam mit den Kommunen schrittweise umsetzen. 
Sowohl die Nachfrage nach Ganztagsschulangeboten als auch der Aspekt der 
Chancengerechtigkeit zeigen, dass wir hier zügig vorankommen müssen.
Qualitativ gute Ganztagsangebote, die auch Vereine und andere außerschulische 
Akteur*innen einbeziehen, sind die Chance für Schulen, nicht allein als Lernorte 
empfunden zu werden, sondern als im Quartier integrierte Gemeinschaftsorte. In 
der letzten Wahlperiode ist es uns gelungen, an fast allen Grundschulen ein 
Ganztagsangebot einzurichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, zeitlich, 
inhaltlich und qualitativ, auch abhängig vom Schulträger.
Wir werden mit den am Ganztag Beteiligten Konzepte entwickeln, wie der Ganztag 
nicht nur als Betreuungs-, sondern auch als Bildungsangebot zukunftsgerichtet 
aufgestellt wird. Wir setzen uns für landesweit einheitliche Rahmenbedingungen 
bei Personal, Sachausstattung und Mittagessen im Ganztag ein, um auch hier die 
Chancengerechtigkeit zu erhöhen.
Wir werden uns dafür einsetzen, die Koordinierung des Ganztagsangebotes durch 
qualifiziertes Personal mit pädagogischer Kompetenz weiter zu verbessern und 
wollen ermöglichen, dass (Teil-)Aufgaben auch von Personen übernommen werden 
können, die keine Lehrkräfte sind.
Die Schlüssel zur Qualität im Ganztag sind gut ausgebildete multiprofessionelle 
Teams und eine gute Verzahnung zwischen Schulvor- und -nachmittag, der zudem 
einen vollständigen Personalwechsel in den Mittagsstunden vermeidet. 
Ganztagsschule braucht eine gute Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten. Das 
kann der Musik- oder Entspannungskurs am Vormittag genauso sein wie die 
Deutschstunde am Nachmittag. Wir setzen uns für die Einführung einer Modulreihe 
„Multiprofessionalität“ für alle Beteiligten im Ganztag ein. Durch eine solche 
Fortbildung wird das professionsübergreifende gemeinsame Lernen und Arbeiten im 
Ganztag unterstützt.
A. 2. 3. Digitalisierung in der Schule
Wir leben in einer immer stärker digitalisierten Welt. Nicht zuletzt durch die 
Anforderungen des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie hat die 
Digitalisierung einen deutlich höheren Stellenwert auch in unseren Schulen 
bekommen. Auch dauerhaft bieten digitale Formate Chancen zum 
eigenverantwortlichen und individuellen Lernen, können die Binnendifferenzierung 
unterstützen und neue Zugänge zu Informationen schaffen. Unser Ziel ist es, dass 
alle Schüler*innen der digitalen Transformation gewachsen sind und diese aktiv 
gestalten. Die notwendigen pädagogischen Fort- und Weiterbildungsangebote für 
Lehrkräfte werden wir ausbauen, um die Schulen für die Digitalisierung fit zu 
machen.
Dafür haben wir in der vergangenen Wahlperiode den Grundstein gelegt. Bis zum 
Ende dieses Jahres werden fast alle Schulen einen Glasfaseranschluss bekommen 
haben, ein Lernmanagementsystem wurde den Schulen bereitgestellt, genauso wie 
Laptops oder Tablets für Lehrkräfte. Wir haben 250 Stellen unter anderem für die 
Entwicklung von digitalen Lernmaterialien und die Fort- und Weiterbildung von 
Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
In der kommenden Wahlperiode wollen wir die Weiterentwicklung der Schulen beim 
Lernen mit digitalen Medien weiter unterstützen. Jedes Kind soll unabhängig vom 
finanziellen Hintergrund der Eltern oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit 
haben, in der Schule und auch zuhause mit einem digitalen Gerät zu lernen. 
Hierfür werden wir zusammen mit den Schulträgern und unter Berücksichtigung des 
geplanten Digitalpakts 2.0 vom Bund ein Gesamtkonzept erarbeiten. In diesem 
werden wir die Ausleihe, Beschaffung, Wartung und Administration von digitalen 
Endgeräten dauerhaft klären. Auch Datensicherheit, Green IT, Kosteneffizienz 
werden wir dabei noch besser mit digitaler Bildung vereinen. Auf Bundesebene 
setzen wir uns für das Konzept der Bildungsflatrate mit einem „Education Pass“ 
ein, damit Schüler*innen auch zuhause ein Internetzugang zur Nutzung von 
digitalen Bildungsangeboten offensteht.
Eine Grundbildung in Informatik wird für alle Schüler*innen essentiell sein, um 
die eigene Zukunft in einer immer stärker digitalisierten Welt zu gestalten. 
Sowohl die fachübergreifende Medienbildung als auch ein eigenes Fach zur 
informatischen Bildung erachten wir als notwendig. Dieses muss im Rahmen der 
aktuellen Kontingentstundentafel etabliert werden, um die schon derzeit hohe 
Belastung von Kindern und Jugendlichen nicht weiter zu erhöhen. Der Bedarf an 
Lehrkräften mit einer Informatik-Ausbildung wird hoch sein. Daher unterstützen 
wir die Einführung von Informatik-Studiengängen an der Europa-Universität 
Flensburg.
A. 2. 4. Inklusion in der Schule
Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und in der jede*r die Möglichkeit 
hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ist auch in der Bildungspolitik 
unser Ziel. Schüler*innen lernen am besten, wenn es ihnen gut geht – körperlich, 
geistig und in ihrem sozialen Gefüge. Das gilt für Hochbegabte genauso wie für 
Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf und für alle anderen.
Dabei ist klar: Inklusion wird am besten gelingen, wenn die personellen, 
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. 
Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, den bestehenden Ressourcenvorbehalt aus 
dem Schulgesetz zu streichen, sehen jedoch die praktischen Hürden etwa durch den 
Fachkräftemangel. Wir wollen den bestehenden Ressourcenvorbehalt streichen, 
sobald dies durch mehr Personal und einem erfolgreichen Gegenwirken des 
Fachkräftemangels realisierbar ist. Bis zum Jahr 2024 werden wir 490 zusätzliche 
Stellen für Sonderpädagog*innen geschaffen haben. Damit diese Stellen besetzt 
werden können, brauchen wir weiterhin den Quer- und Seiteneinstieg und weitere 
Modelle, um zusätzliche Fachkräfte zu qualifizieren. Um das Beratungs- und 
Unterrichtsangebot hinsichtlich spezifischer Unterstützungsbedarfe in unserem 
Land zu gewährleisten, werden wir prüfen, inwieweit weitere 
Qualifizierungsmaßnahmen für die Förderschwerpunkte „Hören“ und „Körperliche und 
motorische Entwicklung“ angeboten werden können.
Wir stehen auch weiterhin zum dual-inklusiven Konzept, welches Kindern die 
Bildungsteilhabe an Regelschulen oder an Förderzentren ermöglicht. Wir werden 
die inklusiv ausgerichteten Strukturen und Lernangebote an Regelschulen durch 
einen planvollen und abgestimmten Ausbau personell, sächlich und organisatorisch 
stärken.
Die Ausgestaltung der Schulpflicht wollen wir weiterentwickeln und ein 
Bildungsrecht für alle Kinder und Jugendlichen, die in 
Erziehungshilfeeinrichtungen leben oder deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, 
garantieren.
Bildungsangebote und -einrichtungen müssen barrierearm zugänglich sein und zwar 
nicht nur baulich. Das gilt auch für die Materialien, mit denen im Unterricht 
gearbeitet wird. Hierzu wollen wir Verwaltungen und pädagogisches Personal 
verstärkt für gesellschaftliche Vielfalt sensibilisieren, damit Aspekte der 
Inklusion stärkere Berücksichtigung in Entscheidungs- und Planungsprozessen 
finden. Insgesamt wollen wir für das pädagogische Personal in Schulen Fort- und 
Weiterbildungsangebote mit Fokus auf Lernfortschrittsbeschreibung, Erkennung von 
Gründen für Lernprobleme und möglicher Unterstützungsmaßnahmen ausbauen.
Außerdem wollen wir gemeinsam mit Kommunen und Schulträgern ein Konzept 
entwickeln, um die Zusammenarbeit von Unterstützungskräften, wie zum Beispiel 
Schulbegleitung und Schulassistenz, zu fördern und Pool-Modelle zu ermöglichen, 
sodass die unterschiedlichen Kräfte nach Bedarf in den Klassen eingesetzt werden 
können. Auf diese Weise können mehr Schüler*innen profitieren und wir 
ermöglichen eine Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse zugunsten von 
Kontinuität und Professionalisierung der Schulbegleitungen.
Damit Kinder und Jugendliche in immer heterogener werdenden Schulklassen und 
Lerngruppen bestmöglich und individuell gefördert werden können, benötigen 
Lehrkräfte mehr Unterstützung durch speziell ausgebildete Fachkräfte, wie zum 
Beispiel Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen. Dafür wollen wir die 
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und die Schulsozialarbeit stärken. 
Wir wollen die Grundlagen dafür schaffen, um mehr Sonderpädagog*innen 
kontinuierlich an Regelschulen einsetzen zu können.
Um regionale Unterschiede abzubauen und die Förderung und Teilhabe von Kindern 
und Jugendlichen mit Förderungsbedarf abzusichern, setzen wir uns für landesweit 
einheitliche diagnostische Standards und verbindliche Verfahrensregeln ein.
Wir wollen die Pro-Kopf-Zuweisung von zusätzlichen Stunden für Schüler*innen mit 
Förderungsbedarf in eine systemische Zuweisung von Stunden an die Schulen 
überführen, die die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen berücksichtigt. So 
können Schüler*innen auch ohne die formale Feststellung eines 
Unterstützungsbedarfs mit zusätzlichen Stunden präventiv besser unterstützt 
werden. Ein entsprechendes Konzept werden wir gemeinsam mit den Kommunen 
erarbeiten.
Um die Kontinuität der Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern, wollen wir 
beim Übergang zwischen Bildungsstufen verstärkt auch diesen Aspekt 
berücksichtigen.
A. 2. 5. Lehrkraft werden
Wir haben in der Jamaika-Koalition die Studienplätze für Grundschullehrkräfte 
und Sonderpädagog*innen ausgebaut, um dem Bedarf gerecht zu werden. Mit der 
Entwicklung des Lehrkräftebedarfsprognosetools und der Einrichtung der Allianz 
für Lehrkräftebildung haben wir die Grundlagen für die inhaltliche und 
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung geschaffen.
Gemeinsam mit der Allianz für Lehrkräftebildung werden wir die 
Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln, um die Lehrkräfte von 
morgen besser auf die tiefgreifenden Transformationsprozesse insbesondere im 
Bereich Digitalisierung, Inklusion und des kompetenzorientierten 
eigenverantwortlichen Lernens vorzubereiten. Dabei wollen wir Lehrinhalte zur 
Bildung in der digitalen Welt im Curriculum des Lehramtsstudiums verbindlich 
verankern, die neben der Medienbildung auch Grundlagen der Informatik 
vermitteln. Angehende Lehrer*innen werden wir mit weiteren Angeboten zur 
inklusiven Didaktik in der pädagogischen und fachdidaktischen Grundausbildung 
noch besser auf den inklusiven Berufsalltag vorbereiten. Um die angehenden 
Lehrkräfte hinreichend für inklusive Bedarfe zu sensibilisieren, sollen Menschen 
mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Das Institut für 
inklusive Bildung ist dafür ein hervorragender Grundstein.
Um mit den steigenden Herausforderungen gut umzugehen, braucht es einen 
stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit auch in der Schule. Wir werden 
daher beginnend mit dem Lehramtsstudium zusätzliche Angebote schaffen, die 
Lehrkräfte sowohl darauf vorbereiten, gesundheitspräventive Inhalte zu 
vermitteln, als auch Hilfestellung zu eigener Resilienz im belastenden 
Berufsalltag geben. In der Berufspraxis sollen Supervisionsangebote ausgebaut 
werden, auch um individuelle mentale Belastungen zu reduzieren.
Aktuell können Planstellen nicht immer mit angemessen ausgebildeten Fachkräften 
besetzt werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Studienplätze bedarfsgerechter 
zu planen. Die Entwicklung von Pilotprojekten zur Lehrkräfteausbildung in dualen 
Masterstudiengängen befürworten wir. Wir wollen die fachliche Begleitung der 
Vertretungslehrkräfte durch Mentor*innen verbessern, auch um die 
Unterrichtsqualität zu sichern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, wie die 
Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung 
an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) für Lehramtsstudierende im 
Vertretungseinsatz ermöglicht werden kann.
Für Menschen ohne Masterstudienabschluss ist die Anstellungszeit auch im Falle 
des bewährten Einsatzes im Unterricht auf fünf Jahre begrenzt. Wir wollen diesen 
Vertretungskräften den Weg des Quer- und Seiteneinstiegs als Fachlehrkraft an 
allgemeinbildenden Schulen eröffnen. Mit Weiterbildungen im fachlichen und 
pädagogischen Bereich sollen sie die Qualifikation erlangen, dauerhaft als 
Lehrkraft im gehobenen Dienst tätig zu sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Übergang zwischen Studium und 
Vorbereitungsdienst noch besser koordiniert wird, insbesondere um Wartezeiten zu 
vermeiden.
Um eine transparente und kontinuierliche Bewertung der Leistungen im 
Vorbereitungsdienst zu ermöglichen, legen wir den Fokus auf eine 
lernprozessbegleitende Diagnostik der Leistungen der Referendar*innen. Darüber 
hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Bewertungskriterien der Prüfungen zum 
zweiten Staatsexamen offengelegt werden und eine von Kriterien geleitete 
Rückmeldung zur Prüfung erfolgt.
A. 2. 6. An Schulen arbeiten
An unseren Schulen arbeiten inzwischen viele verschiedene Professionen zusammen. 
Wir wollen die dauerhafte Arbeit multiprofessioneller Teams im Arbeitsfeld 
Schule gemeinsam mit diesen Akteur*innen weiterentwickeln und in die Fläche 
bringen. Dabei werden wir die Beratung zur Organisationsentwicklung für Schulen 
dauerhaft verfügbar machen.
Wir wollen die Anzahl der Poolstunden erhöhen, um Schulen mehr Spielraum für die 
angemessene Entlastung von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben zu geben. Für 
einzelne, klar definierte und befristete Aufgaben werden wir Lehrkräften 
zukünftig einen Leistungszuschlag gewähren.
Die Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrkräftegesundheit wollen wir weiter ausbauen. 
Neben den gut strukturierten Trainings mit Ausrichtung auf die individuellen 
Ressourcen wollen wir den „Arbeitsplatz Schule“ noch stärker in den Blick nehmen 
und gesundheitsförderliche Veränderungen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen 
für Lehrer*innen, für die erholsame Pausengestaltung oder die Senkung der 
Lärmbelastung anstreben.
Die Leitung einer Schule wird mit steigenden Erwartungen und weiteren 
Aufgabenfeldern zunehmend anspruchsvoller und herausfordernder. Daher möchten 
wir die Schulleitungen bestmöglich unterstützen und die „Leitungszeit“ 
anforderungsorientiert weiter erhöhen. Das Prinzip der multiprofessionellen 
Teamstruktur sollte sich auch in der Schulleitung widerspiegeln. Wir wollen den 
Schulen die Möglichkeit eröffnen, Verwaltungsfachkräfte zur Unterstützung der 
Schulleitungen einzustellen. Die Integration von Förderschulleitungen sowie 
Ganztagskoordination und Schulsozialarbeit gilt es zu berücksichtigen. Zudem 
werden wir eine umfassende und systematische Qualifizierung von Schulleitungen 
aller Schularten einführen, um ausreichend Nachwuchs für die Aufgabe der 
Schulleitung gewinnen zu können.
Die Besoldung der Schulleitungstätigkeit soll an den Aufgabenstellungen 
ausgerichtet werden und allen in Frage kommenden Laufbahnen gleichermaßen 
offenstehen. Auch soll die Festlegung der Besoldung der Leitungen von 
Förderzentren von der Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem 
Unterstützungsbedarf in ihrer Zuständigkeit gelöst und aufgabenbezogen bestimmt 
werden.
A. 2. 7. Antidiskriminierung und Demokratiebildung
Diskriminierung zu bekämpfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Den 
Grundstein wollen wir schon in der Schule legen. Radikalisierung und 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefährden die Demokratie und stellen eine 
erhebliche Herausforderung im schulischen Alltag und der politischen Bildung 
dar. Diskriminierung findet auch im Schulalltag statt. Sie führt dazu, dass 
Schüler*innen ungern zur Schule gehen und kann ihnen einen erfolgreichen 
Bildungsweg erschweren. Deshalb haben wir uns in der vergangenen Wahlperiode, 
unter anderem durch den Aktionsplan gegen Rassismus und diversen Maßnahmen gegen 
Antisemitismus, gerade auch mit den Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt.
Wir wollen, dass Schüler*innen auf Lehrkräfte und Schulpersonal treffen, die 
schon in ihrer Ausbildung Wissen über Diskriminierungsstrukturen erlangt haben. 
Dafür braucht es in der Hochschulausbildung entsprechende Angebote und für 
Lehrpersonal Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen.
Wie erachten Information, Aufklärung sowie handlungsorientierte Projekte als 
essentielle Bestandteile von schulischer und außerschulischer 
Antidiskriminierungsarbeit. Dafür möchten wir Unterrichtskonzepte stärken, deren 
Ziel nicht nur die Vermittlung von historischen Fakten ist, sondern das Wissen 
über die Vorzüge und Funktionsweisen unseres demokratischen Rechtsstaates in den 
Mittelpunkt stellt.
Insbesondere zur Prävention von Radikalisierung ist es wichtig, ein Verständnis 
für die Komplexität von Politik zu schaffen und Vertrauen in die demokratischen 
Institutionen zu gewinnen. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine 
bedeutende Rolle, sodass auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und 
Verschwörungserzählungen einen Teil des Unterrichtes einnehmen sollten.
Für das Leben in einer Demokratie ist ein gefestigtes Verständnis demokratischer 
Strukturen essentiell. Die Schule ist für die Vermittlung einer solchen 
demokratische Sozialisation und Bildung sowie für die Entwicklung eines 
demokratischen Bürger*innenbewusstseins elementar wichtig.
Ein demokratisches Bewusstsein sollte nicht nur Teil des Unterrichts, sondern 
auch der Kultur in der Schule sein. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten 
aller Personengruppen an Schulen ausbauen und eine aktive und konstruktive 
Feedback-Kultur fördern. Außerdem wollen wir partizipative Modelle, wie etwa 
Klassenräte, stärken und so auch die Eigenverantwortung von Schüler*innen 
fördern.
Bei der Umsetzung und Entwicklung partizipativer Elemente sollen neben den 
Schüler*innenvertretungen und Lehrkräften auch die Elternbeiräte eingebunden 
werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine wissenschaftliche Evaluation und 
Implementierung eines Unterrichtsmoduls „Mitbestimmung an der Schule“ ein.
Mit einem Pilotprojekt wollen wir die politische Bildung und das Empowerment in 
Förderzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen deutlich stärken 
und ausbauen.
A. 2. 8. Queer
Schule und die Lebenserfahrungen im Jugendalter prägen ein Leben lang. Noch 
immer entscheidet sich ein erheblicher Teil der queeren Jugendlichen dagegen, 
sich während ihrer Schulzeit zu outen. Grund dafür ist häufig die Angst vor 
Diskriminierung. Wir wollen, dass Schulen und Angebote der Jugendarbeit sichere 
Orte werden, an denen junge Menschen in der Erkundung ihrer Identität nicht mit 
Diskriminierungserfahrungen und Ausschlusserlebnissen konfrontiert werden. 
Stattdessen setzen wir uns für eine zugewandte Begleitung im Sinne einer 
fächerübergreifenden vorurteils- und diversitätsbewussten Pädagogik der Vielfalt 
als grundlegende pädagogische Perspektive ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass geschlechtliche Identität, Unterschiedlichkeit 
von Körpern und sexuelle bzw. romantische Orientierung in der Schule angemessen 
und vorurteilsfrei thematisiert werden, explizit auch außerhalb des 
Sexualkundeunterrichts.
Wir sprechen uns für die Reduktion von geschlechterdifferenzierten Angeboten im 
Sportunterricht zugunsten von Mixed-Sport-Angeboten aus. Wir unterstützen 
ausdrücklich die Einführung vielfaltsinklusiver Lehr- und Lernmittel auch über 
die bloße Abbildung von queeren Menschen hinaus. Damit einher geht die 
Qualifizierung von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, 
Sozialpädagog*innen und anderen Beschäftigten an Schulen. Die Beschäftigung mit 
queerer Vielfalt muss hierzu in den entsprechenden Curricula verankert werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine weitere Stärkung der landesweiten queeren 
Antidiskriminierungsarbeit ein. Hierzu werden wir die größtenteils 
ehrenamtlichen Projekte in eine institutionelle Förderung überführen.
A. 2. 9. Traumapädagogik ausbauen
Wir GRÜNE möchten Kitas und Schulen zu traumasensiblen und 
diskriminierungsfreien Räumen weiterentwickeln. Eine Fluchtgeschichte, die 
Konfrontation mit Tod und Verlust von Angehörigen oder eine verschärfte 
häusliche Situation durch die Coronakrise können traumatische Erfahrungen für 
Kinder und Jugendliche sein. Unser Ziel ist es, eine dafür sensibilisierte 
pädagogische Umgebung zu gestalten, sodass alle Kinder und Jugendlichen Talente 
entwickeln sowie emotionale, soziale Kompetenzen und persönliche Ressourcen 
kennen und nutzen lernen.
Dafür werden wir ein präventives traumapädagogisches Gruppenangebot für 
Schüler*innen, Eltern und (Sozial-)Pädagog*innen an Schulen ermöglichen, in dem 
die Kinder Akzeptanz und Empathie erleben. Dieses wird für Kinder mit und ohne 
deutsche Sprachkenntnisse gestaltet. Neben den Unterstützungssystemen der Schule 
sollen hier auch die Eingliederungshilfe der Kreise und die Familienzentren 
konzeptionell eingebunden werden. Mittelfristig soll daraus ein Regelangebot mit 
personeller Kontinuität und Rückkopplung zum Schulprogramm erwachsen. 
Erfahrungen aus Projekten oder der Traumapädagogik in Kindertagesstätten und 
Familienzentren („TiK SH“) sollen hier einfließen und bereits vorhandene 
Strukturen ausgebaut werden.
In diesem Sinne müssen auch heil- und traumapädagogische Grundlagen zum 
gesicherten Inhalt für die pädagogischen Ausbildungen in Schleswig-Holstein 
werden. Entsprechende Fortbildungen zum Kompetenzaufbau sollen für Fachkräfte in 
Kita und Schule angeboten werden.
A. 2. 10. Dänische Schulen und Schulen in freier Trägerschaft
Auch die dänischen Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft sind ein 
wichtiger Bestandteil unser Schullandschaft. Durch die Neuordnung der 
Ersatzschulfinanzierung 2014 haben wir den Schulen in freier Trägerschaft 
Planungssicherheit gegeben. Durch die Koppelung der Schüler*innenkostensätze an 
die Bildungsausgaben für die staatlichen Schulen des Landes partizipieren sie an 
den gestiegenen Mitteln für Bildung. Dennoch bedarf es in der nächsten 
Wahlperiode einer Überarbeitung der Pauschalen unter anderem für Investitions-, 
Schulverwaltungs- und Schülerbeförderungskosten.
A. 2. 11. Viele Wege führen zum Schulabschluss
Wir wollen den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern und die 
Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, erhöhen. 
Dabei sind Freiwilligendienste und Auslandsaufenthalte eine gute Bereicherung 
und Praktika können Orientierung geben. Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen 
wollen wir zu ausbildungsqualifizierenden Bausteinen umbauen.
Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern, setzen wir auf die 
Arbeit der Jugendberufsagenturen, die mit berufsvorbereitenden Beratungen und 
Job-Coachings individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Daher 
möchten wir neben der Stärkung der bereits bestehenden zehn Standorte 
flächendeckend Jugendberufsagenturen im Land etablieren, um eine wohnortnahe 
Beratung sicherstellen zu können.
Es ist unser Ziel, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss erlangen. 
Schulabbrüche ohne anerkannten Abschluss bedeuten oftmals große individuelle 
Nachteile. Viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Um die Faktoren 
frühzeitig zu erkennen, brauchen Schulen konkrete Präventions- und 
Interventionskonzepte, um einem möglichen Schulabbruch frühzeitig entgegenwirken 
zu können. Wir werden entsprechende Maßnahmen zur Lern- und 
Verhaltensunterstützung fördern und entsprechende Fortbildungsangebote für 
Lehrkräfte ausbauen.
Das „Produktive Lernen“, bei dem Schüler*innen in Klasse 8 und 9 drei Tage pro 
Woche in einem Praktikumsbetrieb und an zwei Tagen in der Schule lernen, kann 
für Schüler*innen ein Weg sein, um wieder Spaß am Lernen zu gewinnen und einen 
Schulabschluss zu erreichen. Nachdem wir GRÜNE bereits eine finanzielle 
Förderung verankern konnten, wollen wir dieses erfolgreiche Programm 
bedarfsgerecht weiter ausbauen.
Die Flex-Klassen, in denen Schüler*innen für die Klassen 8 und 9 drei Schuljahre 
Zeit haben, in denen sie viele Praktika machen können, sind ein weiterer Weg, um 
Schüler*innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss zu unterstützen. Auch dieses 
Programm wollen wir fortführen.
                Unterstützer*innen
                
- Jan-Hendrik von Zelewski (KV Kiel)
- Malte Krüger (KV Steinburg)
- Annabell Louisa Pescher (KV Flensburg)
- Susanne Baumann (KV Herzogtum Lauenburg)
- Annette Schubart (KV Ostholstein)
- Birte Schramm (KV Flensburg)
- Lukas Unger (KV Pinneberg)
- Martin Lätzel (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jan Nissen (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jörg-Rüdiger Geschke (KV Herzogtum Lauenburg)
- Doris Knabbe (KV Pinneberg)
- Ute Lefelmann-Petersen (KV Plön)
- Falk Rosentreter (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Friederic Schmandt (KV Pinneberg)
- Erika von Kalben (KV Pinneberg)
- Fabian Osbahr (KV Segeberg)
- Petra Kärgel (KV Pinneberg)
- Tim Grevenitz (KV Stormarn)
- Geoffrey N. Förste (KV Nordfriesland)
- Jürgen Wagner (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Christian Herzberg (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Ann-Kathrin Tranziska (KV Pinneberg)
- Marcus Jenkel (KV Stormarn)
- Anke Erdmann (KV Kiel)
- Hans-Peter Hopp (KV Ostholstein)
- Annette (KV Ostholstein)
Fehler:Du musst dich einloggen, um Anträge unterstützen zu können. 
Von Zeile 39 bis 41:
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- und[Zeilenumbruch]
jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf
den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer
Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft/Politik, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und
Verbraucherbildung zu stärken.
Wir werden uns dafür einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
A. 2. Du lernst fürs Leben – Schule
Wir haben uns in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, alle Schüler*innen auf 
ihrem individuellen Bildungsweg bestmöglich zu begleiten und jedem Kind die 
besten Chancen zu bieten. Oft brauchen Schulen vor allem Zeit und Raum, um sich 
eigenständig weiterzuentwickeln, um Neues auszuprobieren und sich auf neue 
Herausforderungen einzustellen. Für uns ist Bildungspolitik ein Miteinander, wir 
sehen die Schulen als Partnerinnen, die wir in ihrer Entwicklung unterstützen.
Das Thema Bildungsgerechtigkeit steht für uns weiterhin im Fokus. Noch immer 
bestimmt die soziale Herkunft in erheblichem Umfang über Bildungsabschluss und 
die Chancen im weiteren Leben. Wir müssen und werden weitere Impulse für die 
Chancengerechtigkeit der nächsten Generationen von Schleswig-Holsteiner*innen 
geben. Insbesondere die fortschreitende Entwicklung von Schulen vom Lern- hin 
zum Lebensort, an dem Bildungs- und Betreuungsangebote sowohl vormittags als 
auch nachmittags stattfinden, ist für mehr Bildungsgerechtigkeit von zentraler 
Bedeutung. Wir wollen im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf 
Ganztagsbetreuung vielfältige und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote 
zusammen mit Sportvereinen, Musikschulen, offener Jugendarbeit, Jugendverbände 
etc. genauso wie therapeutische Angebote auf den Weg bringen. Wir wollen 
Bildungsangebote nicht nur für die Jugendlichen, sondern gemeinsam mit den 
Jugendlichen schaffen. Auch das Thema Inklusion ist weiterhin ein Kernanliegen 
GRÜNER Bildungspolitik. Gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit 
unterschiedlichen Talenten, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen muss 
selbstverständlich sein.
Auch in der Jamaika-Koalition haben wir es geschafft, die Weichen hin zu mehr 
Bildungsgerechtigkeit zu stellen. Zentral war dabei das von uns im 
Koalitionsvertrag verankerte Konzept des „Bildungsbonus“, welches mit dem 
PerspektivSchul-Programm für Schulen in herausfordernden Lagen eingeführt wurde. 
Das „Produktive Lernen“ eröffnete vielen Schüler*innen in Abschlussklassen 
praktische Einblicke in den Betriebsalltag und ermöglichte so neue Wege zum 
Schulabschluss. Die Zahl der Lehrkräftestellen, insbesondere für 
Sonderpädagog*innen, haben wir deutlich erhöht, die Unterrichtsversorgung auf 
mehr als 100 Prozent gesteigert, die Digitalisierung vorangebracht und damit 
begonnen, die Besoldung der Grundschullehrkräfte der der anderen Lehrämter 
anzupassen. Seit wir GRÜNEN mitregieren, haben wir 1.700 mehr Lehrkräfte an den 
Schulen als geplant – bei sinkenden Schüler*innenzahlen.
In der kommenden Wahlperiode werden wir einen Schwerpunkt auf die inhaltliche 
Weiterentwicklung des Lernens an unseren Schulen legen. Schule soll stärker ein 
Raum werden, in dem die Schüler*innen ihre Stärken und Interessen entdecken und 
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- 
und 
jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf
den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer
Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft/Politik, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und
Verbraucherbildung zu stärken.
Wir werden uns dafür 
einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
Den Grundschulen wollen wir wieder die Möglichkeiten geben, die Grundschrift als 
eine Schulausgangsschrift zu nutzen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass 
Schüler*innen wieder ohne Nachteile gendersensible Sprache verwenden können.
Wir werden uns aktiv für einen späteren Schulbeginn am Morgen einsetzen, um den 
Schulrhythmus besser auf den Schlafrhythmus von Schüler*innen abzustimmen.
Für die nicht mehr wegzudenkenden digitalen Unterrichtsformate und auch das 
individualisierte und eigenverantwortliche Lernen der Zukunft braucht es eine 
gute Sachausstattung, genauso wie entsprechend ausgebildete Lehrkräfte.
A. 2. 1. PerspektivSchulen stärken
Zur Unterstützung von Schulen, die sich in einem besonders herausfordernden 
sozialen Umfeld befinden, haben wir 2019 das PerspektivSchul-Programm initiiert. 
Mit diesem Programm erhalten Schulen einen „Bildungsbonus“, der vielen Kindern 
und Jugendlichen mit Lern- und Lebenserschwernissen Rückenwind gibt. Dafür haben 
wir für 62 PerspektivSchulen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. 
Der Bildungserfolg unserer Schüler*innen, Bildungsgerechtigkeit und die 
Möglichkeit für Schulen, eigene Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden, 
sind uns wichtig. Wir wollen dieses Programm ausbauen und stärken.
Wir werden uns für die Entwicklung eines regelmäßig zu aktualisierenden 
Sozialindex einsetzen, um die Mittel bedarfsgerecht auf die Schulen zu 
verteilen. Auch aus dem Startchancen-Programm des Bundes erhoffen wir uns 
weiteren Rückenwind.
A. 2. 2. Ganztagsangebote ausbauen
Die bundesweite Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für 
Grundschüler*innen war ein notwendiger Schritt. Auch in Schleswig-Holstein 
wollen wir dieses Programm gemeinsam mit den Kommunen schrittweise umsetzen. 
Sowohl die Nachfrage nach Ganztagsschulangeboten als auch der Aspekt der 
Chancengerechtigkeit zeigen, dass wir hier zügig vorankommen müssen.
Qualitativ gute Ganztagsangebote, die auch Vereine und andere außerschulische 
Akteur*innen einbeziehen, sind die Chance für Schulen, nicht allein als Lernorte 
empfunden zu werden, sondern als im Quartier integrierte Gemeinschaftsorte. In 
der letzten Wahlperiode ist es uns gelungen, an fast allen Grundschulen ein 
Ganztagsangebot einzurichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, zeitlich, 
inhaltlich und qualitativ, auch abhängig vom Schulträger.
Wir werden mit den am Ganztag Beteiligten Konzepte entwickeln, wie der Ganztag 
nicht nur als Betreuungs-, sondern auch als Bildungsangebot zukunftsgerichtet 
aufgestellt wird. Wir setzen uns für landesweit einheitliche Rahmenbedingungen 
bei Personal, Sachausstattung und Mittagessen im Ganztag ein, um auch hier die 
Chancengerechtigkeit zu erhöhen.
Wir werden uns dafür einsetzen, die Koordinierung des Ganztagsangebotes durch 
qualifiziertes Personal mit pädagogischer Kompetenz weiter zu verbessern und 
wollen ermöglichen, dass (Teil-)Aufgaben auch von Personen übernommen werden 
können, die keine Lehrkräfte sind.
Die Schlüssel zur Qualität im Ganztag sind gut ausgebildete multiprofessionelle 
Teams und eine gute Verzahnung zwischen Schulvor- und -nachmittag, der zudem 
einen vollständigen Personalwechsel in den Mittagsstunden vermeidet. 
Ganztagsschule braucht eine gute Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten. Das 
kann der Musik- oder Entspannungskurs am Vormittag genauso sein wie die 
Deutschstunde am Nachmittag. Wir setzen uns für die Einführung einer Modulreihe 
„Multiprofessionalität“ für alle Beteiligten im Ganztag ein. Durch eine solche 
Fortbildung wird das professionsübergreifende gemeinsame Lernen und Arbeiten im 
Ganztag unterstützt.
A. 2. 3. Digitalisierung in der Schule
Wir leben in einer immer stärker digitalisierten Welt. Nicht zuletzt durch die 
Anforderungen des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie hat die 
Digitalisierung einen deutlich höheren Stellenwert auch in unseren Schulen 
bekommen. Auch dauerhaft bieten digitale Formate Chancen zum 
eigenverantwortlichen und individuellen Lernen, können die Binnendifferenzierung 
unterstützen und neue Zugänge zu Informationen schaffen. Unser Ziel ist es, dass 
alle Schüler*innen der digitalen Transformation gewachsen sind und diese aktiv 
gestalten. Die notwendigen pädagogischen Fort- und Weiterbildungsangebote für 
Lehrkräfte werden wir ausbauen, um die Schulen für die Digitalisierung fit zu 
machen.
Dafür haben wir in der vergangenen Wahlperiode den Grundstein gelegt. Bis zum 
Ende dieses Jahres werden fast alle Schulen einen Glasfaseranschluss bekommen 
haben, ein Lernmanagementsystem wurde den Schulen bereitgestellt, genauso wie 
Laptops oder Tablets für Lehrkräfte. Wir haben 250 Stellen unter anderem für die 
Entwicklung von digitalen Lernmaterialien und die Fort- und Weiterbildung von 
Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
In der kommenden Wahlperiode wollen wir die Weiterentwicklung der Schulen beim 
Lernen mit digitalen Medien weiter unterstützen. Jedes Kind soll unabhängig vom 
finanziellen Hintergrund der Eltern oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit 
haben, in der Schule und auch zuhause mit einem digitalen Gerät zu lernen. 
Hierfür werden wir zusammen mit den Schulträgern und unter Berücksichtigung des 
geplanten Digitalpakts 2.0 vom Bund ein Gesamtkonzept erarbeiten. In diesem 
werden wir die Ausleihe, Beschaffung, Wartung und Administration von digitalen 
Endgeräten dauerhaft klären. Auch Datensicherheit, Green IT, Kosteneffizienz 
werden wir dabei noch besser mit digitaler Bildung vereinen. Auf Bundesebene 
setzen wir uns für das Konzept der Bildungsflatrate mit einem „Education Pass“ 
ein, damit Schüler*innen auch zuhause ein Internetzugang zur Nutzung von 
digitalen Bildungsangeboten offensteht.
Eine Grundbildung in Informatik wird für alle Schüler*innen essentiell sein, um 
die eigene Zukunft in einer immer stärker digitalisierten Welt zu gestalten. 
Sowohl die fachübergreifende Medienbildung als auch ein eigenes Fach zur 
informatischen Bildung erachten wir als notwendig. Dieses muss im Rahmen der 
aktuellen Kontingentstundentafel etabliert werden, um die schon derzeit hohe 
Belastung von Kindern und Jugendlichen nicht weiter zu erhöhen. Der Bedarf an 
Lehrkräften mit einer Informatik-Ausbildung wird hoch sein. Daher unterstützen 
wir die Einführung von Informatik-Studiengängen an der Europa-Universität 
Flensburg.
A. 2. 4. Inklusion in der Schule
Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und in der jede*r die Möglichkeit 
hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ist auch in der Bildungspolitik 
unser Ziel. Schüler*innen lernen am besten, wenn es ihnen gut geht – körperlich, 
geistig und in ihrem sozialen Gefüge. Das gilt für Hochbegabte genauso wie für 
Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf und für alle anderen.
Dabei ist klar: Inklusion wird am besten gelingen, wenn die personellen, 
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. 
Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, den bestehenden Ressourcenvorbehalt aus 
dem Schulgesetz zu streichen, sehen jedoch die praktischen Hürden etwa durch den 
Fachkräftemangel. Wir wollen den bestehenden Ressourcenvorbehalt streichen, 
sobald dies durch mehr Personal und einem erfolgreichen Gegenwirken des 
Fachkräftemangels realisierbar ist. Bis zum Jahr 2024 werden wir 490 zusätzliche 
Stellen für Sonderpädagog*innen geschaffen haben. Damit diese Stellen besetzt 
werden können, brauchen wir weiterhin den Quer- und Seiteneinstieg und weitere 
Modelle, um zusätzliche Fachkräfte zu qualifizieren. Um das Beratungs- und 
Unterrichtsangebot hinsichtlich spezifischer Unterstützungsbedarfe in unserem 
Land zu gewährleisten, werden wir prüfen, inwieweit weitere 
Qualifizierungsmaßnahmen für die Förderschwerpunkte „Hören“ und „Körperliche und 
motorische Entwicklung“ angeboten werden können.
Wir stehen auch weiterhin zum dual-inklusiven Konzept, welches Kindern die 
Bildungsteilhabe an Regelschulen oder an Förderzentren ermöglicht. Wir werden 
die inklusiv ausgerichteten Strukturen und Lernangebote an Regelschulen durch 
einen planvollen und abgestimmten Ausbau personell, sächlich und organisatorisch 
stärken.
Die Ausgestaltung der Schulpflicht wollen wir weiterentwickeln und ein 
Bildungsrecht für alle Kinder und Jugendlichen, die in 
Erziehungshilfeeinrichtungen leben oder deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, 
garantieren.
Bildungsangebote und -einrichtungen müssen barrierearm zugänglich sein und zwar 
nicht nur baulich. Das gilt auch für die Materialien, mit denen im Unterricht 
gearbeitet wird. Hierzu wollen wir Verwaltungen und pädagogisches Personal 
verstärkt für gesellschaftliche Vielfalt sensibilisieren, damit Aspekte der 
Inklusion stärkere Berücksichtigung in Entscheidungs- und Planungsprozessen 
finden. Insgesamt wollen wir für das pädagogische Personal in Schulen Fort- und 
Weiterbildungsangebote mit Fokus auf Lernfortschrittsbeschreibung, Erkennung von 
Gründen für Lernprobleme und möglicher Unterstützungsmaßnahmen ausbauen.
Außerdem wollen wir gemeinsam mit Kommunen und Schulträgern ein Konzept 
entwickeln, um die Zusammenarbeit von Unterstützungskräften, wie zum Beispiel 
Schulbegleitung und Schulassistenz, zu fördern und Pool-Modelle zu ermöglichen, 
sodass die unterschiedlichen Kräfte nach Bedarf in den Klassen eingesetzt werden 
können. Auf diese Weise können mehr Schüler*innen profitieren und wir 
ermöglichen eine Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse zugunsten von 
Kontinuität und Professionalisierung der Schulbegleitungen.
Damit Kinder und Jugendliche in immer heterogener werdenden Schulklassen und 
Lerngruppen bestmöglich und individuell gefördert werden können, benötigen 
Lehrkräfte mehr Unterstützung durch speziell ausgebildete Fachkräfte, wie zum 
Beispiel Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen. Dafür wollen wir die 
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und die Schulsozialarbeit stärken. 
Wir wollen die Grundlagen dafür schaffen, um mehr Sonderpädagog*innen 
kontinuierlich an Regelschulen einsetzen zu können.
Um regionale Unterschiede abzubauen und die Förderung und Teilhabe von Kindern 
und Jugendlichen mit Förderungsbedarf abzusichern, setzen wir uns für landesweit 
einheitliche diagnostische Standards und verbindliche Verfahrensregeln ein.
Wir wollen die Pro-Kopf-Zuweisung von zusätzlichen Stunden für Schüler*innen mit 
Förderungsbedarf in eine systemische Zuweisung von Stunden an die Schulen 
überführen, die die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen berücksichtigt. So 
können Schüler*innen auch ohne die formale Feststellung eines 
Unterstützungsbedarfs mit zusätzlichen Stunden präventiv besser unterstützt 
werden. Ein entsprechendes Konzept werden wir gemeinsam mit den Kommunen 
erarbeiten.
Um die Kontinuität der Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern, wollen wir 
beim Übergang zwischen Bildungsstufen verstärkt auch diesen Aspekt 
berücksichtigen.
A. 2. 5. Lehrkraft werden
Wir haben in der Jamaika-Koalition die Studienplätze für Grundschullehrkräfte 
und Sonderpädagog*innen ausgebaut, um dem Bedarf gerecht zu werden. Mit der 
Entwicklung des Lehrkräftebedarfsprognosetools und der Einrichtung der Allianz 
für Lehrkräftebildung haben wir die Grundlagen für die inhaltliche und 
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung geschaffen.
Gemeinsam mit der Allianz für Lehrkräftebildung werden wir die 
Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln, um die Lehrkräfte von 
morgen besser auf die tiefgreifenden Transformationsprozesse insbesondere im 
Bereich Digitalisierung, Inklusion und des kompetenzorientierten 
eigenverantwortlichen Lernens vorzubereiten. Dabei wollen wir Lehrinhalte zur 
Bildung in der digitalen Welt im Curriculum des Lehramtsstudiums verbindlich 
verankern, die neben der Medienbildung auch Grundlagen der Informatik 
vermitteln. Angehende Lehrer*innen werden wir mit weiteren Angeboten zur 
inklusiven Didaktik in der pädagogischen und fachdidaktischen Grundausbildung 
noch besser auf den inklusiven Berufsalltag vorbereiten. Um die angehenden 
Lehrkräfte hinreichend für inklusive Bedarfe zu sensibilisieren, sollen Menschen 
mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Das Institut für 
inklusive Bildung ist dafür ein hervorragender Grundstein.
Um mit den steigenden Herausforderungen gut umzugehen, braucht es einen 
stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit auch in der Schule. Wir werden 
daher beginnend mit dem Lehramtsstudium zusätzliche Angebote schaffen, die 
Lehrkräfte sowohl darauf vorbereiten, gesundheitspräventive Inhalte zu 
vermitteln, als auch Hilfestellung zu eigener Resilienz im belastenden 
Berufsalltag geben. In der Berufspraxis sollen Supervisionsangebote ausgebaut 
werden, auch um individuelle mentale Belastungen zu reduzieren.
Aktuell können Planstellen nicht immer mit angemessen ausgebildeten Fachkräften 
besetzt werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Studienplätze bedarfsgerechter 
zu planen. Die Entwicklung von Pilotprojekten zur Lehrkräfteausbildung in dualen 
Masterstudiengängen befürworten wir. Wir wollen die fachliche Begleitung der 
Vertretungslehrkräfte durch Mentor*innen verbessern, auch um die 
Unterrichtsqualität zu sichern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, wie die 
Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung 
an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) für Lehramtsstudierende im 
Vertretungseinsatz ermöglicht werden kann.
Für Menschen ohne Masterstudienabschluss ist die Anstellungszeit auch im Falle 
des bewährten Einsatzes im Unterricht auf fünf Jahre begrenzt. Wir wollen diesen 
Vertretungskräften den Weg des Quer- und Seiteneinstiegs als Fachlehrkraft an 
allgemeinbildenden Schulen eröffnen. Mit Weiterbildungen im fachlichen und 
pädagogischen Bereich sollen sie die Qualifikation erlangen, dauerhaft als 
Lehrkraft im gehobenen Dienst tätig zu sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Übergang zwischen Studium und 
Vorbereitungsdienst noch besser koordiniert wird, insbesondere um Wartezeiten zu 
vermeiden.
Um eine transparente und kontinuierliche Bewertung der Leistungen im 
Vorbereitungsdienst zu ermöglichen, legen wir den Fokus auf eine 
lernprozessbegleitende Diagnostik der Leistungen der Referendar*innen. Darüber 
hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Bewertungskriterien der Prüfungen zum 
zweiten Staatsexamen offengelegt werden und eine von Kriterien geleitete 
Rückmeldung zur Prüfung erfolgt.
A. 2. 6. An Schulen arbeiten
An unseren Schulen arbeiten inzwischen viele verschiedene Professionen zusammen. 
Wir wollen die dauerhafte Arbeit multiprofessioneller Teams im Arbeitsfeld 
Schule gemeinsam mit diesen Akteur*innen weiterentwickeln und in die Fläche 
bringen. Dabei werden wir die Beratung zur Organisationsentwicklung für Schulen 
dauerhaft verfügbar machen.
Wir wollen die Anzahl der Poolstunden erhöhen, um Schulen mehr Spielraum für die 
angemessene Entlastung von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben zu geben. Für 
einzelne, klar definierte und befristete Aufgaben werden wir Lehrkräften 
zukünftig einen Leistungszuschlag gewähren.
Die Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrkräftegesundheit wollen wir weiter ausbauen. 
Neben den gut strukturierten Trainings mit Ausrichtung auf die individuellen 
Ressourcen wollen wir den „Arbeitsplatz Schule“ noch stärker in den Blick nehmen 
und gesundheitsförderliche Veränderungen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen 
für Lehrer*innen, für die erholsame Pausengestaltung oder die Senkung der 
Lärmbelastung anstreben.
Die Leitung einer Schule wird mit steigenden Erwartungen und weiteren 
Aufgabenfeldern zunehmend anspruchsvoller und herausfordernder. Daher möchten 
wir die Schulleitungen bestmöglich unterstützen und die „Leitungszeit“ 
anforderungsorientiert weiter erhöhen. Das Prinzip der multiprofessionellen 
Teamstruktur sollte sich auch in der Schulleitung widerspiegeln. Wir wollen den 
Schulen die Möglichkeit eröffnen, Verwaltungsfachkräfte zur Unterstützung der 
Schulleitungen einzustellen. Die Integration von Förderschulleitungen sowie 
Ganztagskoordination und Schulsozialarbeit gilt es zu berücksichtigen. Zudem 
werden wir eine umfassende und systematische Qualifizierung von Schulleitungen 
aller Schularten einführen, um ausreichend Nachwuchs für die Aufgabe der 
Schulleitung gewinnen zu können.
Die Besoldung der Schulleitungstätigkeit soll an den Aufgabenstellungen 
ausgerichtet werden und allen in Frage kommenden Laufbahnen gleichermaßen 
offenstehen. Auch soll die Festlegung der Besoldung der Leitungen von 
Förderzentren von der Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem 
Unterstützungsbedarf in ihrer Zuständigkeit gelöst und aufgabenbezogen bestimmt 
werden.
A. 2. 7. Antidiskriminierung und Demokratiebildung
Diskriminierung zu bekämpfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Den 
Grundstein wollen wir schon in der Schule legen. Radikalisierung und 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefährden die Demokratie und stellen eine 
erhebliche Herausforderung im schulischen Alltag und der politischen Bildung 
dar. Diskriminierung findet auch im Schulalltag statt. Sie führt dazu, dass 
Schüler*innen ungern zur Schule gehen und kann ihnen einen erfolgreichen 
Bildungsweg erschweren. Deshalb haben wir uns in der vergangenen Wahlperiode, 
unter anderem durch den Aktionsplan gegen Rassismus und diversen Maßnahmen gegen 
Antisemitismus, gerade auch mit den Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt.
Wir wollen, dass Schüler*innen auf Lehrkräfte und Schulpersonal treffen, die 
schon in ihrer Ausbildung Wissen über Diskriminierungsstrukturen erlangt haben. 
Dafür braucht es in der Hochschulausbildung entsprechende Angebote und für 
Lehrpersonal Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen.
Wie erachten Information, Aufklärung sowie handlungsorientierte Projekte als 
essentielle Bestandteile von schulischer und außerschulischer 
Antidiskriminierungsarbeit. Dafür möchten wir Unterrichtskonzepte stärken, deren 
Ziel nicht nur die Vermittlung von historischen Fakten ist, sondern das Wissen 
über die Vorzüge und Funktionsweisen unseres demokratischen Rechtsstaates in den 
Mittelpunkt stellt.
Insbesondere zur Prävention von Radikalisierung ist es wichtig, ein Verständnis 
für die Komplexität von Politik zu schaffen und Vertrauen in die demokratischen 
Institutionen zu gewinnen. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine 
bedeutende Rolle, sodass auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und 
Verschwörungserzählungen einen Teil des Unterrichtes einnehmen sollten.
Für das Leben in einer Demokratie ist ein gefestigtes Verständnis demokratischer 
Strukturen essentiell. Die Schule ist für die Vermittlung einer solchen 
demokratische Sozialisation und Bildung sowie für die Entwicklung eines 
demokratischen Bürger*innenbewusstseins elementar wichtig.
Ein demokratisches Bewusstsein sollte nicht nur Teil des Unterrichts, sondern 
auch der Kultur in der Schule sein. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten 
aller Personengruppen an Schulen ausbauen und eine aktive und konstruktive 
Feedback-Kultur fördern. Außerdem wollen wir partizipative Modelle, wie etwa 
Klassenräte, stärken und so auch die Eigenverantwortung von Schüler*innen 
fördern.
Bei der Umsetzung und Entwicklung partizipativer Elemente sollen neben den 
Schüler*innenvertretungen und Lehrkräften auch die Elternbeiräte eingebunden 
werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine wissenschaftliche Evaluation und 
Implementierung eines Unterrichtsmoduls „Mitbestimmung an der Schule“ ein.
Mit einem Pilotprojekt wollen wir die politische Bildung und das Empowerment in 
Förderzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen deutlich stärken 
und ausbauen.
A. 2. 8. Queer
Schule und die Lebenserfahrungen im Jugendalter prägen ein Leben lang. Noch 
immer entscheidet sich ein erheblicher Teil der queeren Jugendlichen dagegen, 
sich während ihrer Schulzeit zu outen. Grund dafür ist häufig die Angst vor 
Diskriminierung. Wir wollen, dass Schulen und Angebote der Jugendarbeit sichere 
Orte werden, an denen junge Menschen in der Erkundung ihrer Identität nicht mit 
Diskriminierungserfahrungen und Ausschlusserlebnissen konfrontiert werden. 
Stattdessen setzen wir uns für eine zugewandte Begleitung im Sinne einer 
fächerübergreifenden vorurteils- und diversitätsbewussten Pädagogik der Vielfalt 
als grundlegende pädagogische Perspektive ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass geschlechtliche Identität, Unterschiedlichkeit 
von Körpern und sexuelle bzw. romantische Orientierung in der Schule angemessen 
und vorurteilsfrei thematisiert werden, explizit auch außerhalb des 
Sexualkundeunterrichts.
Wir sprechen uns für die Reduktion von geschlechterdifferenzierten Angeboten im 
Sportunterricht zugunsten von Mixed-Sport-Angeboten aus. Wir unterstützen 
ausdrücklich die Einführung vielfaltsinklusiver Lehr- und Lernmittel auch über 
die bloße Abbildung von queeren Menschen hinaus. Damit einher geht die 
Qualifizierung von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, 
Sozialpädagog*innen und anderen Beschäftigten an Schulen. Die Beschäftigung mit 
queerer Vielfalt muss hierzu in den entsprechenden Curricula verankert werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine weitere Stärkung der landesweiten queeren 
Antidiskriminierungsarbeit ein. Hierzu werden wir die größtenteils 
ehrenamtlichen Projekte in eine institutionelle Förderung überführen.
A. 2. 9. Traumapädagogik ausbauen
Wir GRÜNE möchten Kitas und Schulen zu traumasensiblen und 
diskriminierungsfreien Räumen weiterentwickeln. Eine Fluchtgeschichte, die 
Konfrontation mit Tod und Verlust von Angehörigen oder eine verschärfte 
häusliche Situation durch die Coronakrise können traumatische Erfahrungen für 
Kinder und Jugendliche sein. Unser Ziel ist es, eine dafür sensibilisierte 
pädagogische Umgebung zu gestalten, sodass alle Kinder und Jugendlichen Talente 
entwickeln sowie emotionale, soziale Kompetenzen und persönliche Ressourcen 
kennen und nutzen lernen.
Dafür werden wir ein präventives traumapädagogisches Gruppenangebot für 
Schüler*innen, Eltern und (Sozial-)Pädagog*innen an Schulen ermöglichen, in dem 
die Kinder Akzeptanz und Empathie erleben. Dieses wird für Kinder mit und ohne 
deutsche Sprachkenntnisse gestaltet. Neben den Unterstützungssystemen der Schule 
sollen hier auch die Eingliederungshilfe der Kreise und die Familienzentren 
konzeptionell eingebunden werden. Mittelfristig soll daraus ein Regelangebot mit 
personeller Kontinuität und Rückkopplung zum Schulprogramm erwachsen. 
Erfahrungen aus Projekten oder der Traumapädagogik in Kindertagesstätten und 
Familienzentren („TiK SH“) sollen hier einfließen und bereits vorhandene 
Strukturen ausgebaut werden.
In diesem Sinne müssen auch heil- und traumapädagogische Grundlagen zum 
gesicherten Inhalt für die pädagogischen Ausbildungen in Schleswig-Holstein 
werden. Entsprechende Fortbildungen zum Kompetenzaufbau sollen für Fachkräfte in 
Kita und Schule angeboten werden.
A. 2. 10. Dänische Schulen und Schulen in freier Trägerschaft
Auch die dänischen Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft sind ein 
wichtiger Bestandteil unser Schullandschaft. Durch die Neuordnung der 
Ersatzschulfinanzierung 2014 haben wir den Schulen in freier Trägerschaft 
Planungssicherheit gegeben. Durch die Koppelung der Schüler*innenkostensätze an 
die Bildungsausgaben für die staatlichen Schulen des Landes partizipieren sie an 
den gestiegenen Mitteln für Bildung. Dennoch bedarf es in der nächsten 
Wahlperiode einer Überarbeitung der Pauschalen unter anderem für Investitions-, 
Schulverwaltungs- und Schülerbeförderungskosten.
A. 2. 11. Viele Wege führen zum Schulabschluss
Wir wollen den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern und die 
Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, erhöhen. 
Dabei sind Freiwilligendienste und Auslandsaufenthalte eine gute Bereicherung 
und Praktika können Orientierung geben. Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen 
wollen wir zu ausbildungsqualifizierenden Bausteinen umbauen.
Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern, setzen wir auf die 
Arbeit der Jugendberufsagenturen, die mit berufsvorbereitenden Beratungen und 
Job-Coachings individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Daher 
möchten wir neben der Stärkung der bereits bestehenden zehn Standorte 
flächendeckend Jugendberufsagenturen im Land etablieren, um eine wohnortnahe 
Beratung sicherstellen zu können.
Es ist unser Ziel, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss erlangen. 
Schulabbrüche ohne anerkannten Abschluss bedeuten oftmals große individuelle 
Nachteile. Viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Um die Faktoren 
frühzeitig zu erkennen, brauchen Schulen konkrete Präventions- und 
Interventionskonzepte, um einem möglichen Schulabbruch frühzeitig entgegenwirken 
zu können. Wir werden entsprechende Maßnahmen zur Lern- und 
Verhaltensunterstützung fördern und entsprechende Fortbildungsangebote für 
Lehrkräfte ausbauen.
Das „Produktive Lernen“, bei dem Schüler*innen in Klasse 8 und 9 drei Tage pro 
Woche in einem Praktikumsbetrieb und an zwei Tagen in der Schule lernen, kann 
für Schüler*innen ein Weg sein, um wieder Spaß am Lernen zu gewinnen und einen 
Schulabschluss zu erreichen. Nachdem wir GRÜNE bereits eine finanzielle 
Förderung verankern konnten, wollen wir dieses erfolgreiche Programm 
bedarfsgerecht weiter ausbauen.
Die Flex-Klassen, in denen Schüler*innen für die Klassen 8 und 9 drei Schuljahre 
Zeit haben, in denen sie viele Praktika machen können, sind ein weiterer Weg, um 
Schüler*innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss zu unterstützen. Auch dieses 
Programm wollen wir fortführen.
Text
          
          Von Zeile 39 bis 41 einfügen:
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
A. 2. Du lernst fürs Leben – Schule
Wir haben uns in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, alle Schüler*innen auf 
ihrem individuellen Bildungsweg bestmöglich zu begleiten und jedem Kind die 
besten Chancen zu bieten. Oft brauchen Schulen vor allem Zeit und Raum, um sich 
eigenständig weiterzuentwickeln, um Neues auszuprobieren und sich auf neue 
Herausforderungen einzustellen. Für uns ist Bildungspolitik ein Miteinander, wir 
sehen die Schulen als Partnerinnen, die wir in ihrer Entwicklung unterstützen.
Das Thema Bildungsgerechtigkeit steht für uns weiterhin im Fokus. Noch immer 
bestimmt die soziale Herkunft in erheblichem Umfang über Bildungsabschluss und 
die Chancen im weiteren Leben. Wir müssen und werden weitere Impulse für die 
Chancengerechtigkeit der nächsten Generationen von Schleswig-Holsteiner*innen 
geben. Insbesondere die fortschreitende Entwicklung von Schulen vom Lern- hin 
zum Lebensort, an dem Bildungs- und Betreuungsangebote sowohl vormittags als 
auch nachmittags stattfinden, ist für mehr Bildungsgerechtigkeit von zentraler 
Bedeutung. Wir wollen im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf 
Ganztagsbetreuung vielfältige und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote 
zusammen mit Sportvereinen, Musikschulen, offener Jugendarbeit, Jugendverbände 
etc. genauso wie therapeutische Angebote auf den Weg bringen. Wir wollen 
Bildungsangebote nicht nur für die Jugendlichen, sondern gemeinsam mit den 
Jugendlichen schaffen. Auch das Thema Inklusion ist weiterhin ein Kernanliegen 
GRÜNER Bildungspolitik. Gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit 
unterschiedlichen Talenten, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen muss 
selbstverständlich sein.
Auch in der Jamaika-Koalition haben wir es geschafft, die Weichen hin zu mehr 
Bildungsgerechtigkeit zu stellen. Zentral war dabei das von uns im 
Koalitionsvertrag verankerte Konzept des „Bildungsbonus“, welches mit dem 
PerspektivSchul-Programm für Schulen in herausfordernden Lagen eingeführt wurde. 
Das „Produktive Lernen“ eröffnete vielen Schüler*innen in Abschlussklassen 
praktische Einblicke in den Betriebsalltag und ermöglichte so neue Wege zum 
Schulabschluss. Die Zahl der Lehrkräftestellen, insbesondere für 
Sonderpädagog*innen, haben wir deutlich erhöht, die Unterrichtsversorgung auf 
mehr als 100 Prozent gesteigert, die Digitalisierung vorangebracht und damit 
begonnen, die Besoldung der Grundschullehrkräfte der der anderen Lehrämter 
anzupassen. Seit wir GRÜNEN mitregieren, haben wir 1.700 mehr Lehrkräfte an den 
Schulen als geplant – bei sinkenden Schüler*innenzahlen.
In der kommenden Wahlperiode werden wir einen Schwerpunkt auf die inhaltliche 
Weiterentwicklung des Lernens an unseren Schulen legen. Schule soll stärker ein 
Raum werden, in dem die Schüler*innen ihre Stärken und Interessen entdecken und 
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- 
und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür 
einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
Den Grundschulen wollen wir wieder die Möglichkeiten geben, die Grundschrift als 
eine Schulausgangsschrift zu nutzen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass 
Schüler*innen wieder ohne Nachteile gendersensible Sprache verwenden können.
Wir werden uns aktiv für einen späteren Schulbeginn am Morgen einsetzen, um den 
Schulrhythmus besser auf den Schlafrhythmus von Schüler*innen abzustimmen.
Für die nicht mehr wegzudenkenden digitalen Unterrichtsformate und auch das 
individualisierte und eigenverantwortliche Lernen der Zukunft braucht es eine 
gute Sachausstattung, genauso wie entsprechend ausgebildete Lehrkräfte.
A. 2. 1. PerspektivSchulen stärken
Zur Unterstützung von Schulen, die sich in einem besonders herausfordernden 
sozialen Umfeld befinden, haben wir 2019 das PerspektivSchul-Programm initiiert. 
Mit diesem Programm erhalten Schulen einen „Bildungsbonus“, der vielen Kindern 
und Jugendlichen mit Lern- und Lebenserschwernissen Rückenwind gibt. Dafür haben 
wir für 62 PerspektivSchulen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. 
Der Bildungserfolg unserer Schüler*innen, Bildungsgerechtigkeit und die 
Möglichkeit für Schulen, eigene Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden, 
sind uns wichtig. Wir wollen dieses Programm ausbauen und stärken.
Wir werden uns für die Entwicklung eines regelmäßig zu aktualisierenden 
Sozialindex einsetzen, um die Mittel bedarfsgerecht auf die Schulen zu 
verteilen. Auch aus dem Startchancen-Programm des Bundes erhoffen wir uns 
weiteren Rückenwind.
A. 2. 2. Ganztagsangebote ausbauen
Die bundesweite Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für 
Grundschüler*innen war ein notwendiger Schritt. Auch in Schleswig-Holstein 
wollen wir dieses Programm gemeinsam mit den Kommunen schrittweise umsetzen. 
Sowohl die Nachfrage nach Ganztagsschulangeboten als auch der Aspekt der 
Chancengerechtigkeit zeigen, dass wir hier zügig vorankommen müssen.
Qualitativ gute Ganztagsangebote, die auch Vereine und andere außerschulische 
Akteur*innen einbeziehen, sind die Chance für Schulen, nicht allein als Lernorte 
empfunden zu werden, sondern als im Quartier integrierte Gemeinschaftsorte. In 
der letzten Wahlperiode ist es uns gelungen, an fast allen Grundschulen ein 
Ganztagsangebot einzurichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, zeitlich, 
inhaltlich und qualitativ, auch abhängig vom Schulträger.
Wir werden mit den am Ganztag Beteiligten Konzepte entwickeln, wie der Ganztag 
nicht nur als Betreuungs-, sondern auch als Bildungsangebot zukunftsgerichtet 
aufgestellt wird. Wir setzen uns für landesweit einheitliche Rahmenbedingungen 
bei Personal, Sachausstattung und Mittagessen im Ganztag ein, um auch hier die 
Chancengerechtigkeit zu erhöhen.
Wir werden uns dafür einsetzen, die Koordinierung des Ganztagsangebotes durch 
qualifiziertes Personal mit pädagogischer Kompetenz weiter zu verbessern und 
wollen ermöglichen, dass (Teil-)Aufgaben auch von Personen übernommen werden 
können, die keine Lehrkräfte sind.
Die Schlüssel zur Qualität im Ganztag sind gut ausgebildete multiprofessionelle 
Teams und eine gute Verzahnung zwischen Schulvor- und -nachmittag, der zudem 
einen vollständigen Personalwechsel in den Mittagsstunden vermeidet. 
Ganztagsschule braucht eine gute Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten. Das 
kann der Musik- oder Entspannungskurs am Vormittag genauso sein wie die 
Deutschstunde am Nachmittag. Wir setzen uns für die Einführung einer Modulreihe 
„Multiprofessionalität“ für alle Beteiligten im Ganztag ein. Durch eine solche 
Fortbildung wird das professionsübergreifende gemeinsame Lernen und Arbeiten im 
Ganztag unterstützt.
A. 2. 3. Digitalisierung in der Schule
Wir leben in einer immer stärker digitalisierten Welt. Nicht zuletzt durch die 
Anforderungen des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie hat die 
Digitalisierung einen deutlich höheren Stellenwert auch in unseren Schulen 
bekommen. Auch dauerhaft bieten digitale Formate Chancen zum 
eigenverantwortlichen und individuellen Lernen, können die Binnendifferenzierung 
unterstützen und neue Zugänge zu Informationen schaffen. Unser Ziel ist es, dass 
alle Schüler*innen der digitalen Transformation gewachsen sind und diese aktiv 
gestalten. Die notwendigen pädagogischen Fort- und Weiterbildungsangebote für 
Lehrkräfte werden wir ausbauen, um die Schulen für die Digitalisierung fit zu 
machen.
Dafür haben wir in der vergangenen Wahlperiode den Grundstein gelegt. Bis zum 
Ende dieses Jahres werden fast alle Schulen einen Glasfaseranschluss bekommen 
haben, ein Lernmanagementsystem wurde den Schulen bereitgestellt, genauso wie 
Laptops oder Tablets für Lehrkräfte. Wir haben 250 Stellen unter anderem für die 
Entwicklung von digitalen Lernmaterialien und die Fort- und Weiterbildung von 
Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
In der kommenden Wahlperiode wollen wir die Weiterentwicklung der Schulen beim 
Lernen mit digitalen Medien weiter unterstützen. Jedes Kind soll unabhängig vom 
finanziellen Hintergrund der Eltern oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit 
haben, in der Schule und auch zuhause mit einem digitalen Gerät zu lernen. 
Hierfür werden wir zusammen mit den Schulträgern und unter Berücksichtigung des 
geplanten Digitalpakts 2.0 vom Bund ein Gesamtkonzept erarbeiten. In diesem 
werden wir die Ausleihe, Beschaffung, Wartung und Administration von digitalen 
Endgeräten dauerhaft klären. Auch Datensicherheit, Green IT, Kosteneffizienz 
werden wir dabei noch besser mit digitaler Bildung vereinen. Auf Bundesebene 
setzen wir uns für das Konzept der Bildungsflatrate mit einem „Education Pass“ 
ein, damit Schüler*innen auch zuhause ein Internetzugang zur Nutzung von 
digitalen Bildungsangeboten offensteht.
Eine Grundbildung in Informatik wird für alle Schüler*innen essentiell sein, um 
die eigene Zukunft in einer immer stärker digitalisierten Welt zu gestalten. 
Sowohl die fachübergreifende Medienbildung als auch ein eigenes Fach zur 
informatischen Bildung erachten wir als notwendig. Dieses muss im Rahmen der 
aktuellen Kontingentstundentafel etabliert werden, um die schon derzeit hohe 
Belastung von Kindern und Jugendlichen nicht weiter zu erhöhen. Der Bedarf an 
Lehrkräften mit einer Informatik-Ausbildung wird hoch sein. Daher unterstützen 
wir die Einführung von Informatik-Studiengängen an der Europa-Universität 
Flensburg.
A. 2. 4. Inklusion in der Schule
Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und in der jede*r die Möglichkeit 
hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ist auch in der Bildungspolitik 
unser Ziel. Schüler*innen lernen am besten, wenn es ihnen gut geht – körperlich, 
geistig und in ihrem sozialen Gefüge. Das gilt für Hochbegabte genauso wie für 
Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf und für alle anderen.
Dabei ist klar: Inklusion wird am besten gelingen, wenn die personellen, 
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. 
Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, den bestehenden Ressourcenvorbehalt aus 
dem Schulgesetz zu streichen, sehen jedoch die praktischen Hürden etwa durch den 
Fachkräftemangel. Wir wollen den bestehenden Ressourcenvorbehalt streichen, 
sobald dies durch mehr Personal und einem erfolgreichen Gegenwirken des 
Fachkräftemangels realisierbar ist. Bis zum Jahr 2024 werden wir 490 zusätzliche 
Stellen für Sonderpädagog*innen geschaffen haben. Damit diese Stellen besetzt 
werden können, brauchen wir weiterhin den Quer- und Seiteneinstieg und weitere 
Modelle, um zusätzliche Fachkräfte zu qualifizieren. Um das Beratungs- und 
Unterrichtsangebot hinsichtlich spezifischer Unterstützungsbedarfe in unserem 
Land zu gewährleisten, werden wir prüfen, inwieweit weitere 
Qualifizierungsmaßnahmen für die Förderschwerpunkte „Hören“ und „Körperliche und 
motorische Entwicklung“ angeboten werden können.
Wir stehen auch weiterhin zum dual-inklusiven Konzept, welches Kindern die 
Bildungsteilhabe an Regelschulen oder an Förderzentren ermöglicht. Wir werden 
die inklusiv ausgerichteten Strukturen und Lernangebote an Regelschulen durch 
einen planvollen und abgestimmten Ausbau personell, sächlich und organisatorisch 
stärken.
Die Ausgestaltung der Schulpflicht wollen wir weiterentwickeln und ein 
Bildungsrecht für alle Kinder und Jugendlichen, die in 
Erziehungshilfeeinrichtungen leben oder deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, 
garantieren.
Bildungsangebote und -einrichtungen müssen barrierearm zugänglich sein und zwar 
nicht nur baulich. Das gilt auch für die Materialien, mit denen im Unterricht 
gearbeitet wird. Hierzu wollen wir Verwaltungen und pädagogisches Personal 
verstärkt für gesellschaftliche Vielfalt sensibilisieren, damit Aspekte der 
Inklusion stärkere Berücksichtigung in Entscheidungs- und Planungsprozessen 
finden. Insgesamt wollen wir für das pädagogische Personal in Schulen Fort- und 
Weiterbildungsangebote mit Fokus auf Lernfortschrittsbeschreibung, Erkennung von 
Gründen für Lernprobleme und möglicher Unterstützungsmaßnahmen ausbauen.
Außerdem wollen wir gemeinsam mit Kommunen und Schulträgern ein Konzept 
entwickeln, um die Zusammenarbeit von Unterstützungskräften, wie zum Beispiel 
Schulbegleitung und Schulassistenz, zu fördern und Pool-Modelle zu ermöglichen, 
sodass die unterschiedlichen Kräfte nach Bedarf in den Klassen eingesetzt werden 
können. Auf diese Weise können mehr Schüler*innen profitieren und wir 
ermöglichen eine Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse zugunsten von 
Kontinuität und Professionalisierung der Schulbegleitungen.
Damit Kinder und Jugendliche in immer heterogener werdenden Schulklassen und 
Lerngruppen bestmöglich und individuell gefördert werden können, benötigen 
Lehrkräfte mehr Unterstützung durch speziell ausgebildete Fachkräfte, wie zum 
Beispiel Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen. Dafür wollen wir die 
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und die Schulsozialarbeit stärken. 
Wir wollen die Grundlagen dafür schaffen, um mehr Sonderpädagog*innen 
kontinuierlich an Regelschulen einsetzen zu können.
Um regionale Unterschiede abzubauen und die Förderung und Teilhabe von Kindern 
und Jugendlichen mit Förderungsbedarf abzusichern, setzen wir uns für landesweit 
einheitliche diagnostische Standards und verbindliche Verfahrensregeln ein.
Wir wollen die Pro-Kopf-Zuweisung von zusätzlichen Stunden für Schüler*innen mit 
Förderungsbedarf in eine systemische Zuweisung von Stunden an die Schulen 
überführen, die die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen berücksichtigt. So 
können Schüler*innen auch ohne die formale Feststellung eines 
Unterstützungsbedarfs mit zusätzlichen Stunden präventiv besser unterstützt 
werden. Ein entsprechendes Konzept werden wir gemeinsam mit den Kommunen 
erarbeiten.
Um die Kontinuität der Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern, wollen wir 
beim Übergang zwischen Bildungsstufen verstärkt auch diesen Aspekt 
berücksichtigen.
A. 2. 5. Lehrkraft werden
Wir haben in der Jamaika-Koalition die Studienplätze für Grundschullehrkräfte 
und Sonderpädagog*innen ausgebaut, um dem Bedarf gerecht zu werden. Mit der 
Entwicklung des Lehrkräftebedarfsprognosetools und der Einrichtung der Allianz 
für Lehrkräftebildung haben wir die Grundlagen für die inhaltliche und 
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung geschaffen.
Gemeinsam mit der Allianz für Lehrkräftebildung werden wir die 
Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln, um die Lehrkräfte von 
morgen besser auf die tiefgreifenden Transformationsprozesse insbesondere im 
Bereich Digitalisierung, Inklusion und des kompetenzorientierten 
eigenverantwortlichen Lernens vorzubereiten. Dabei wollen wir Lehrinhalte zur 
Bildung in der digitalen Welt im Curriculum des Lehramtsstudiums verbindlich 
verankern, die neben der Medienbildung auch Grundlagen der Informatik 
vermitteln. Angehende Lehrer*innen werden wir mit weiteren Angeboten zur 
inklusiven Didaktik in der pädagogischen und fachdidaktischen Grundausbildung 
noch besser auf den inklusiven Berufsalltag vorbereiten. Um die angehenden 
Lehrkräfte hinreichend für inklusive Bedarfe zu sensibilisieren, sollen Menschen 
mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Das Institut für 
inklusive Bildung ist dafür ein hervorragender Grundstein.
Um mit den steigenden Herausforderungen gut umzugehen, braucht es einen 
stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit auch in der Schule. Wir werden 
daher beginnend mit dem Lehramtsstudium zusätzliche Angebote schaffen, die 
Lehrkräfte sowohl darauf vorbereiten, gesundheitspräventive Inhalte zu 
vermitteln, als auch Hilfestellung zu eigener Resilienz im belastenden 
Berufsalltag geben. In der Berufspraxis sollen Supervisionsangebote ausgebaut 
werden, auch um individuelle mentale Belastungen zu reduzieren.
Aktuell können Planstellen nicht immer mit angemessen ausgebildeten Fachkräften 
besetzt werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Studienplätze bedarfsgerechter 
zu planen. Die Entwicklung von Pilotprojekten zur Lehrkräfteausbildung in dualen 
Masterstudiengängen befürworten wir. Wir wollen die fachliche Begleitung der 
Vertretungslehrkräfte durch Mentor*innen verbessern, auch um die 
Unterrichtsqualität zu sichern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, wie die 
Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung 
an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) für Lehramtsstudierende im 
Vertretungseinsatz ermöglicht werden kann.
Für Menschen ohne Masterstudienabschluss ist die Anstellungszeit auch im Falle 
des bewährten Einsatzes im Unterricht auf fünf Jahre begrenzt. Wir wollen diesen 
Vertretungskräften den Weg des Quer- und Seiteneinstiegs als Fachlehrkraft an 
allgemeinbildenden Schulen eröffnen. Mit Weiterbildungen im fachlichen und 
pädagogischen Bereich sollen sie die Qualifikation erlangen, dauerhaft als 
Lehrkraft im gehobenen Dienst tätig zu sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Übergang zwischen Studium und 
Vorbereitungsdienst noch besser koordiniert wird, insbesondere um Wartezeiten zu 
vermeiden.
Um eine transparente und kontinuierliche Bewertung der Leistungen im 
Vorbereitungsdienst zu ermöglichen, legen wir den Fokus auf eine 
lernprozessbegleitende Diagnostik der Leistungen der Referendar*innen. Darüber 
hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Bewertungskriterien der Prüfungen zum 
zweiten Staatsexamen offengelegt werden und eine von Kriterien geleitete 
Rückmeldung zur Prüfung erfolgt.
A. 2. 6. An Schulen arbeiten
An unseren Schulen arbeiten inzwischen viele verschiedene Professionen zusammen. 
Wir wollen die dauerhafte Arbeit multiprofessioneller Teams im Arbeitsfeld 
Schule gemeinsam mit diesen Akteur*innen weiterentwickeln und in die Fläche 
bringen. Dabei werden wir die Beratung zur Organisationsentwicklung für Schulen 
dauerhaft verfügbar machen.
Wir wollen die Anzahl der Poolstunden erhöhen, um Schulen mehr Spielraum für die 
angemessene Entlastung von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben zu geben. Für 
einzelne, klar definierte und befristete Aufgaben werden wir Lehrkräften 
zukünftig einen Leistungszuschlag gewähren.
Die Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrkräftegesundheit wollen wir weiter ausbauen. 
Neben den gut strukturierten Trainings mit Ausrichtung auf die individuellen 
Ressourcen wollen wir den „Arbeitsplatz Schule“ noch stärker in den Blick nehmen 
und gesundheitsförderliche Veränderungen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen 
für Lehrer*innen, für die erholsame Pausengestaltung oder die Senkung der 
Lärmbelastung anstreben.
Die Leitung einer Schule wird mit steigenden Erwartungen und weiteren 
Aufgabenfeldern zunehmend anspruchsvoller und herausfordernder. Daher möchten 
wir die Schulleitungen bestmöglich unterstützen und die „Leitungszeit“ 
anforderungsorientiert weiter erhöhen. Das Prinzip der multiprofessionellen 
Teamstruktur sollte sich auch in der Schulleitung widerspiegeln. Wir wollen den 
Schulen die Möglichkeit eröffnen, Verwaltungsfachkräfte zur Unterstützung der 
Schulleitungen einzustellen. Die Integration von Förderschulleitungen sowie 
Ganztagskoordination und Schulsozialarbeit gilt es zu berücksichtigen. Zudem 
werden wir eine umfassende und systematische Qualifizierung von Schulleitungen 
aller Schularten einführen, um ausreichend Nachwuchs für die Aufgabe der 
Schulleitung gewinnen zu können.
Die Besoldung der Schulleitungstätigkeit soll an den Aufgabenstellungen 
ausgerichtet werden und allen in Frage kommenden Laufbahnen gleichermaßen 
offenstehen. Auch soll die Festlegung der Besoldung der Leitungen von 
Förderzentren von der Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem 
Unterstützungsbedarf in ihrer Zuständigkeit gelöst und aufgabenbezogen bestimmt 
werden.
A. 2. 7. Antidiskriminierung und Demokratiebildung
Diskriminierung zu bekämpfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Den 
Grundstein wollen wir schon in der Schule legen. Radikalisierung und 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefährden die Demokratie und stellen eine 
erhebliche Herausforderung im schulischen Alltag und der politischen Bildung 
dar. Diskriminierung findet auch im Schulalltag statt. Sie führt dazu, dass 
Schüler*innen ungern zur Schule gehen und kann ihnen einen erfolgreichen 
Bildungsweg erschweren. Deshalb haben wir uns in der vergangenen Wahlperiode, 
unter anderem durch den Aktionsplan gegen Rassismus und diversen Maßnahmen gegen 
Antisemitismus, gerade auch mit den Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt.
Wir wollen, dass Schüler*innen auf Lehrkräfte und Schulpersonal treffen, die 
schon in ihrer Ausbildung Wissen über Diskriminierungsstrukturen erlangt haben. 
Dafür braucht es in der Hochschulausbildung entsprechende Angebote und für 
Lehrpersonal Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen.
Wie erachten Information, Aufklärung sowie handlungsorientierte Projekte als 
essentielle Bestandteile von schulischer und außerschulischer 
Antidiskriminierungsarbeit. Dafür möchten wir Unterrichtskonzepte stärken, deren 
Ziel nicht nur die Vermittlung von historischen Fakten ist, sondern das Wissen 
über die Vorzüge und Funktionsweisen unseres demokratischen Rechtsstaates in den 
Mittelpunkt stellt.
Insbesondere zur Prävention von Radikalisierung ist es wichtig, ein Verständnis 
für die Komplexität von Politik zu schaffen und Vertrauen in die demokratischen 
Institutionen zu gewinnen. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine 
bedeutende Rolle, sodass auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und 
Verschwörungserzählungen einen Teil des Unterrichtes einnehmen sollten.
Für das Leben in einer Demokratie ist ein gefestigtes Verständnis demokratischer 
Strukturen essentiell. Die Schule ist für die Vermittlung einer solchen 
demokratische Sozialisation und Bildung sowie für die Entwicklung eines 
demokratischen Bürger*innenbewusstseins elementar wichtig.
Ein demokratisches Bewusstsein sollte nicht nur Teil des Unterrichts, sondern 
auch der Kultur in der Schule sein. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten 
aller Personengruppen an Schulen ausbauen und eine aktive und konstruktive 
Feedback-Kultur fördern. Außerdem wollen wir partizipative Modelle, wie etwa 
Klassenräte, stärken und so auch die Eigenverantwortung von Schüler*innen 
fördern.
Bei der Umsetzung und Entwicklung partizipativer Elemente sollen neben den 
Schüler*innenvertretungen und Lehrkräften auch die Elternbeiräte eingebunden 
werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine wissenschaftliche Evaluation und 
Implementierung eines Unterrichtsmoduls „Mitbestimmung an der Schule“ ein.
Mit einem Pilotprojekt wollen wir die politische Bildung und das Empowerment in 
Förderzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen deutlich stärken 
und ausbauen.
A. 2. 8. Queer
Schule und die Lebenserfahrungen im Jugendalter prägen ein Leben lang. Noch 
immer entscheidet sich ein erheblicher Teil der queeren Jugendlichen dagegen, 
sich während ihrer Schulzeit zu outen. Grund dafür ist häufig die Angst vor 
Diskriminierung. Wir wollen, dass Schulen und Angebote der Jugendarbeit sichere 
Orte werden, an denen junge Menschen in der Erkundung ihrer Identität nicht mit 
Diskriminierungserfahrungen und Ausschlusserlebnissen konfrontiert werden. 
Stattdessen setzen wir uns für eine zugewandte Begleitung im Sinne einer 
fächerübergreifenden vorurteils- und diversitätsbewussten Pädagogik der Vielfalt 
als grundlegende pädagogische Perspektive ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass geschlechtliche Identität, Unterschiedlichkeit 
von Körpern und sexuelle bzw. romantische Orientierung in der Schule angemessen 
und vorurteilsfrei thematisiert werden, explizit auch außerhalb des 
Sexualkundeunterrichts.
Wir sprechen uns für die Reduktion von geschlechterdifferenzierten Angeboten im 
Sportunterricht zugunsten von Mixed-Sport-Angeboten aus. Wir unterstützen 
ausdrücklich die Einführung vielfaltsinklusiver Lehr- und Lernmittel auch über 
die bloße Abbildung von queeren Menschen hinaus. Damit einher geht die 
Qualifizierung von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, 
Sozialpädagog*innen und anderen Beschäftigten an Schulen. Die Beschäftigung mit 
queerer Vielfalt muss hierzu in den entsprechenden Curricula verankert werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine weitere Stärkung der landesweiten queeren 
Antidiskriminierungsarbeit ein. Hierzu werden wir die größtenteils 
ehrenamtlichen Projekte in eine institutionelle Förderung überführen.
A. 2. 9. Traumapädagogik ausbauen
Wir GRÜNE möchten Kitas und Schulen zu traumasensiblen und 
diskriminierungsfreien Räumen weiterentwickeln. Eine Fluchtgeschichte, die 
Konfrontation mit Tod und Verlust von Angehörigen oder eine verschärfte 
häusliche Situation durch die Coronakrise können traumatische Erfahrungen für 
Kinder und Jugendliche sein. Unser Ziel ist es, eine dafür sensibilisierte 
pädagogische Umgebung zu gestalten, sodass alle Kinder und Jugendlichen Talente 
entwickeln sowie emotionale, soziale Kompetenzen und persönliche Ressourcen 
kennen und nutzen lernen.
Dafür werden wir ein präventives traumapädagogisches Gruppenangebot für 
Schüler*innen, Eltern und (Sozial-)Pädagog*innen an Schulen ermöglichen, in dem 
die Kinder Akzeptanz und Empathie erleben. Dieses wird für Kinder mit und ohne 
deutsche Sprachkenntnisse gestaltet. Neben den Unterstützungssystemen der Schule 
sollen hier auch die Eingliederungshilfe der Kreise und die Familienzentren 
konzeptionell eingebunden werden. Mittelfristig soll daraus ein Regelangebot mit 
personeller Kontinuität und Rückkopplung zum Schulprogramm erwachsen. 
Erfahrungen aus Projekten oder der Traumapädagogik in Kindertagesstätten und 
Familienzentren („TiK SH“) sollen hier einfließen und bereits vorhandene 
Strukturen ausgebaut werden.
In diesem Sinne müssen auch heil- und traumapädagogische Grundlagen zum 
gesicherten Inhalt für die pädagogischen Ausbildungen in Schleswig-Holstein 
werden. Entsprechende Fortbildungen zum Kompetenzaufbau sollen für Fachkräfte in 
Kita und Schule angeboten werden.
A. 2. 10. Dänische Schulen und Schulen in freier Trägerschaft
Auch die dänischen Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft sind ein 
wichtiger Bestandteil unser Schullandschaft. Durch die Neuordnung der 
Ersatzschulfinanzierung 2014 haben wir den Schulen in freier Trägerschaft 
Planungssicherheit gegeben. Durch die Koppelung der Schüler*innenkostensätze an 
die Bildungsausgaben für die staatlichen Schulen des Landes partizipieren sie an 
den gestiegenen Mitteln für Bildung. Dennoch bedarf es in der nächsten 
Wahlperiode einer Überarbeitung der Pauschalen unter anderem für Investitions-, 
Schulverwaltungs- und Schülerbeförderungskosten.
A. 2. 11. Viele Wege führen zum Schulabschluss
Wir wollen den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern und die 
Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, erhöhen. 
Dabei sind Freiwilligendienste und Auslandsaufenthalte eine gute Bereicherung 
und Praktika können Orientierung geben. Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen 
wollen wir zu ausbildungsqualifizierenden Bausteinen umbauen.
Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern, setzen wir auf die 
Arbeit der Jugendberufsagenturen, die mit berufsvorbereitenden Beratungen und 
Job-Coachings individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Daher 
möchten wir neben der Stärkung der bereits bestehenden zehn Standorte 
flächendeckend Jugendberufsagenturen im Land etablieren, um eine wohnortnahe 
Beratung sicherstellen zu können.
Es ist unser Ziel, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss erlangen. 
Schulabbrüche ohne anerkannten Abschluss bedeuten oftmals große individuelle 
Nachteile. Viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Um die Faktoren 
frühzeitig zu erkennen, brauchen Schulen konkrete Präventions- und 
Interventionskonzepte, um einem möglichen Schulabbruch frühzeitig entgegenwirken 
zu können. Wir werden entsprechende Maßnahmen zur Lern- und 
Verhaltensunterstützung fördern und entsprechende Fortbildungsangebote für 
Lehrkräfte ausbauen.
Das „Produktive Lernen“, bei dem Schüler*innen in Klasse 8 und 9 drei Tage pro 
Woche in einem Praktikumsbetrieb und an zwei Tagen in der Schule lernen, kann 
für Schüler*innen ein Weg sein, um wieder Spaß am Lernen zu gewinnen und einen 
Schulabschluss zu erreichen. Nachdem wir GRÜNE bereits eine finanzielle 
Förderung verankern konnten, wollen wir dieses erfolgreiche Programm 
bedarfsgerecht weiter ausbauen.
Die Flex-Klassen, in denen Schüler*innen für die Klassen 8 und 9 drei Schuljahre 
Zeit haben, in denen sie viele Praktika machen können, sind ein weiterer Weg, um 
Schüler*innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss zu unterstützen. Auch dieses 
Programm wollen wir fortführen.
                Unterstützer*innen
                
- Jan-Hendrik von Zelewski (KV Kiel)
- Malte Krüger (KV Steinburg)
- Annabell Louisa Pescher (KV Flensburg)
- Susanne Baumann (KV Herzogtum Lauenburg)
- Annette Schubart (KV Ostholstein)
- Birte Schramm (KV Flensburg)
- Lukas Unger (KV Pinneberg)
- Martin Lätzel (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jan Nissen (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jörg-Rüdiger Geschke (KV Herzogtum Lauenburg)
- Doris Knabbe (KV Pinneberg)
- Ute Lefelmann-Petersen (KV Plön)
- Falk Rosentreter (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Friederic Schmandt (KV Pinneberg)
- Erika von Kalben (KV Pinneberg)
- Fabian Osbahr (KV Segeberg)
- Petra Kärgel (KV Pinneberg)
- Tim Grevenitz (KV Stormarn)
- Geoffrey N. Förste (KV Nordfriesland)
- Jürgen Wagner (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Christian Herzberg (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Ann-Kathrin Tranziska (KV Pinneberg)
- Marcus Jenkel (KV Stormarn)
- Anke Erdmann (KV Kiel)
- Hans-Peter Hopp (KV Ostholstein)
- Annette (KV Ostholstein)
Fehler:Du musst dich einloggen, um Anträge unterstützen zu können. 
Von Zeile 39 bis 41 einfügen:
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
A. 2. Du lernst fürs Leben – Schule
Wir haben uns in Schleswig-Holstein auf den Weg gemacht, alle Schüler*innen auf 
ihrem individuellen Bildungsweg bestmöglich zu begleiten und jedem Kind die 
besten Chancen zu bieten. Oft brauchen Schulen vor allem Zeit und Raum, um sich 
eigenständig weiterzuentwickeln, um Neues auszuprobieren und sich auf neue 
Herausforderungen einzustellen. Für uns ist Bildungspolitik ein Miteinander, wir 
sehen die Schulen als Partnerinnen, die wir in ihrer Entwicklung unterstützen.
Das Thema Bildungsgerechtigkeit steht für uns weiterhin im Fokus. Noch immer 
bestimmt die soziale Herkunft in erheblichem Umfang über Bildungsabschluss und 
die Chancen im weiteren Leben. Wir müssen und werden weitere Impulse für die 
Chancengerechtigkeit der nächsten Generationen von Schleswig-Holsteiner*innen 
geben. Insbesondere die fortschreitende Entwicklung von Schulen vom Lern- hin 
zum Lebensort, an dem Bildungs- und Betreuungsangebote sowohl vormittags als 
auch nachmittags stattfinden, ist für mehr Bildungsgerechtigkeit von zentraler 
Bedeutung. Wir wollen im Zuge der Einführung des Rechtsanspruchs auf 
Ganztagsbetreuung vielfältige und hochwertige Bildungs- und Betreuungsangebote 
zusammen mit Sportvereinen, Musikschulen, offener Jugendarbeit, Jugendverbände 
etc. genauso wie therapeutische Angebote auf den Weg bringen. Wir wollen 
Bildungsangebote nicht nur für die Jugendlichen, sondern gemeinsam mit den 
Jugendlichen schaffen. Auch das Thema Inklusion ist weiterhin ein Kernanliegen 
GRÜNER Bildungspolitik. Gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit 
unterschiedlichen Talenten, Fähigkeiten und Unterstützungsbedarfen muss 
selbstverständlich sein.
Auch in der Jamaika-Koalition haben wir es geschafft, die Weichen hin zu mehr 
Bildungsgerechtigkeit zu stellen. Zentral war dabei das von uns im 
Koalitionsvertrag verankerte Konzept des „Bildungsbonus“, welches mit dem 
PerspektivSchul-Programm für Schulen in herausfordernden Lagen eingeführt wurde. 
Das „Produktive Lernen“ eröffnete vielen Schüler*innen in Abschlussklassen 
praktische Einblicke in den Betriebsalltag und ermöglichte so neue Wege zum 
Schulabschluss. Die Zahl der Lehrkräftestellen, insbesondere für 
Sonderpädagog*innen, haben wir deutlich erhöht, die Unterrichtsversorgung auf 
mehr als 100 Prozent gesteigert, die Digitalisierung vorangebracht und damit 
begonnen, die Besoldung der Grundschullehrkräfte der der anderen Lehrämter 
anzupassen. Seit wir GRÜNEN mitregieren, haben wir 1.700 mehr Lehrkräfte an den 
Schulen als geplant – bei sinkenden Schüler*innenzahlen.
In der kommenden Wahlperiode werden wir einen Schwerpunkt auf die inhaltliche 
Weiterentwicklung des Lernens an unseren Schulen legen. Schule soll stärker ein 
Raum werden, in dem die Schüler*innen ihre Stärken und Interessen entdecken und 
diese weiter ausbauen können, ein Raum mit offenen Lernformen und auch fächer- 
und jahrgangsübergreifenden Unterrichtskonzepten. Dazu werden wir die Kontingentstundentafel auf den Prüfstand stellen und anpassen, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben und Bereiche wie informatische Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung zu stärken. Wir werden uns dafür 
einsetzen, die bestehenden Möglichkeiten der Notenfreiheit zu erweitern.
Den Grundschulen wollen wir wieder die Möglichkeiten geben, die Grundschrift als 
eine Schulausgangsschrift zu nutzen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass 
Schüler*innen wieder ohne Nachteile gendersensible Sprache verwenden können.
Wir werden uns aktiv für einen späteren Schulbeginn am Morgen einsetzen, um den 
Schulrhythmus besser auf den Schlafrhythmus von Schüler*innen abzustimmen.
Für die nicht mehr wegzudenkenden digitalen Unterrichtsformate und auch das 
individualisierte und eigenverantwortliche Lernen der Zukunft braucht es eine 
gute Sachausstattung, genauso wie entsprechend ausgebildete Lehrkräfte.
A. 2. 1. PerspektivSchulen stärken
Zur Unterstützung von Schulen, die sich in einem besonders herausfordernden 
sozialen Umfeld befinden, haben wir 2019 das PerspektivSchul-Programm initiiert. 
Mit diesem Programm erhalten Schulen einen „Bildungsbonus“, der vielen Kindern 
und Jugendlichen mit Lern- und Lebenserschwernissen Rückenwind gibt. Dafür haben 
wir für 62 PerspektivSchulen die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt. 
Der Bildungserfolg unserer Schüler*innen, Bildungsgerechtigkeit und die 
Möglichkeit für Schulen, eigene Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden, 
sind uns wichtig. Wir wollen dieses Programm ausbauen und stärken.
Wir werden uns für die Entwicklung eines regelmäßig zu aktualisierenden 
Sozialindex einsetzen, um die Mittel bedarfsgerecht auf die Schulen zu 
verteilen. Auch aus dem Startchancen-Programm des Bundes erhoffen wir uns 
weiteren Rückenwind.
A. 2. 2. Ganztagsangebote ausbauen
Die bundesweite Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz für 
Grundschüler*innen war ein notwendiger Schritt. Auch in Schleswig-Holstein 
wollen wir dieses Programm gemeinsam mit den Kommunen schrittweise umsetzen. 
Sowohl die Nachfrage nach Ganztagsschulangeboten als auch der Aspekt der 
Chancengerechtigkeit zeigen, dass wir hier zügig vorankommen müssen.
Qualitativ gute Ganztagsangebote, die auch Vereine und andere außerschulische 
Akteur*innen einbeziehen, sind die Chance für Schulen, nicht allein als Lernorte 
empfunden zu werden, sondern als im Quartier integrierte Gemeinschaftsorte. In 
der letzten Wahlperiode ist es uns gelungen, an fast allen Grundschulen ein 
Ganztagsangebot einzurichten. Dabei gibt es deutliche Unterschiede, zeitlich, 
inhaltlich und qualitativ, auch abhängig vom Schulträger.
Wir werden mit den am Ganztag Beteiligten Konzepte entwickeln, wie der Ganztag 
nicht nur als Betreuungs-, sondern auch als Bildungsangebot zukunftsgerichtet 
aufgestellt wird. Wir setzen uns für landesweit einheitliche Rahmenbedingungen 
bei Personal, Sachausstattung und Mittagessen im Ganztag ein, um auch hier die 
Chancengerechtigkeit zu erhöhen.
Wir werden uns dafür einsetzen, die Koordinierung des Ganztagsangebotes durch 
qualifiziertes Personal mit pädagogischer Kompetenz weiter zu verbessern und 
wollen ermöglichen, dass (Teil-)Aufgaben auch von Personen übernommen werden 
können, die keine Lehrkräfte sind.
Die Schlüssel zur Qualität im Ganztag sind gut ausgebildete multiprofessionelle 
Teams und eine gute Verzahnung zwischen Schulvor- und -nachmittag, der zudem 
einen vollständigen Personalwechsel in den Mittagsstunden vermeidet. 
Ganztagsschule braucht eine gute Rhythmisierung mit vielfältigen Angeboten. Das 
kann der Musik- oder Entspannungskurs am Vormittag genauso sein wie die 
Deutschstunde am Nachmittag. Wir setzen uns für die Einführung einer Modulreihe 
„Multiprofessionalität“ für alle Beteiligten im Ganztag ein. Durch eine solche 
Fortbildung wird das professionsübergreifende gemeinsame Lernen und Arbeiten im 
Ganztag unterstützt.
A. 2. 3. Digitalisierung in der Schule
Wir leben in einer immer stärker digitalisierten Welt. Nicht zuletzt durch die 
Anforderungen des Distanzunterrichts in der Corona-Pandemie hat die 
Digitalisierung einen deutlich höheren Stellenwert auch in unseren Schulen 
bekommen. Auch dauerhaft bieten digitale Formate Chancen zum 
eigenverantwortlichen und individuellen Lernen, können die Binnendifferenzierung 
unterstützen und neue Zugänge zu Informationen schaffen. Unser Ziel ist es, dass 
alle Schüler*innen der digitalen Transformation gewachsen sind und diese aktiv 
gestalten. Die notwendigen pädagogischen Fort- und Weiterbildungsangebote für 
Lehrkräfte werden wir ausbauen, um die Schulen für die Digitalisierung fit zu 
machen.
Dafür haben wir in der vergangenen Wahlperiode den Grundstein gelegt. Bis zum 
Ende dieses Jahres werden fast alle Schulen einen Glasfaseranschluss bekommen 
haben, ein Lernmanagementsystem wurde den Schulen bereitgestellt, genauso wie 
Laptops oder Tablets für Lehrkräfte. Wir haben 250 Stellen unter anderem für die 
Entwicklung von digitalen Lernmaterialien und die Fort- und Weiterbildung von 
Lehrkräften zur Verfügung gestellt.
In der kommenden Wahlperiode wollen wir die Weiterentwicklung der Schulen beim 
Lernen mit digitalen Medien weiter unterstützen. Jedes Kind soll unabhängig vom 
finanziellen Hintergrund der Eltern oder Erziehungsberechtigten die Möglichkeit 
haben, in der Schule und auch zuhause mit einem digitalen Gerät zu lernen. 
Hierfür werden wir zusammen mit den Schulträgern und unter Berücksichtigung des 
geplanten Digitalpakts 2.0 vom Bund ein Gesamtkonzept erarbeiten. In diesem 
werden wir die Ausleihe, Beschaffung, Wartung und Administration von digitalen 
Endgeräten dauerhaft klären. Auch Datensicherheit, Green IT, Kosteneffizienz 
werden wir dabei noch besser mit digitaler Bildung vereinen. Auf Bundesebene 
setzen wir uns für das Konzept der Bildungsflatrate mit einem „Education Pass“ 
ein, damit Schüler*innen auch zuhause ein Internetzugang zur Nutzung von 
digitalen Bildungsangeboten offensteht.
Eine Grundbildung in Informatik wird für alle Schüler*innen essentiell sein, um 
die eigene Zukunft in einer immer stärker digitalisierten Welt zu gestalten. 
Sowohl die fachübergreifende Medienbildung als auch ein eigenes Fach zur 
informatischen Bildung erachten wir als notwendig. Dieses muss im Rahmen der 
aktuellen Kontingentstundentafel etabliert werden, um die schon derzeit hohe 
Belastung von Kindern und Jugendlichen nicht weiter zu erhöhen. Der Bedarf an 
Lehrkräften mit einer Informatik-Ausbildung wird hoch sein. Daher unterstützen 
wir die Einführung von Informatik-Studiengängen an der Europa-Universität 
Flensburg.
A. 2. 4. Inklusion in der Schule
Eine Gesellschaft, die niemanden zurücklässt und in der jede*r die Möglichkeit 
hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das ist auch in der Bildungspolitik 
unser Ziel. Schüler*innen lernen am besten, wenn es ihnen gut geht – körperlich, 
geistig und in ihrem sozialen Gefüge. Das gilt für Hochbegabte genauso wie für 
Schüler*innen mit Unterstützungsbedarf und für alle anderen.
Dabei ist klar: Inklusion wird am besten gelingen, wenn die personellen, 
sächlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. 
Grundsätzlich verfolgen wir das Ziel, den bestehenden Ressourcenvorbehalt aus 
dem Schulgesetz zu streichen, sehen jedoch die praktischen Hürden etwa durch den 
Fachkräftemangel. Wir wollen den bestehenden Ressourcenvorbehalt streichen, 
sobald dies durch mehr Personal und einem erfolgreichen Gegenwirken des 
Fachkräftemangels realisierbar ist. Bis zum Jahr 2024 werden wir 490 zusätzliche 
Stellen für Sonderpädagog*innen geschaffen haben. Damit diese Stellen besetzt 
werden können, brauchen wir weiterhin den Quer- und Seiteneinstieg und weitere 
Modelle, um zusätzliche Fachkräfte zu qualifizieren. Um das Beratungs- und 
Unterrichtsangebot hinsichtlich spezifischer Unterstützungsbedarfe in unserem 
Land zu gewährleisten, werden wir prüfen, inwieweit weitere 
Qualifizierungsmaßnahmen für die Förderschwerpunkte „Hören“ und „Körperliche und 
motorische Entwicklung“ angeboten werden können.
Wir stehen auch weiterhin zum dual-inklusiven Konzept, welches Kindern die 
Bildungsteilhabe an Regelschulen oder an Förderzentren ermöglicht. Wir werden 
die inklusiv ausgerichteten Strukturen und Lernangebote an Regelschulen durch 
einen planvollen und abgestimmten Ausbau personell, sächlich und organisatorisch 
stärken.
Die Ausgestaltung der Schulpflicht wollen wir weiterentwickeln und ein 
Bildungsrecht für alle Kinder und Jugendlichen, die in 
Erziehungshilfeeinrichtungen leben oder deren Aufenthaltsstatus unsicher ist, 
garantieren.
Bildungsangebote und -einrichtungen müssen barrierearm zugänglich sein und zwar 
nicht nur baulich. Das gilt auch für die Materialien, mit denen im Unterricht 
gearbeitet wird. Hierzu wollen wir Verwaltungen und pädagogisches Personal 
verstärkt für gesellschaftliche Vielfalt sensibilisieren, damit Aspekte der 
Inklusion stärkere Berücksichtigung in Entscheidungs- und Planungsprozessen 
finden. Insgesamt wollen wir für das pädagogische Personal in Schulen Fort- und 
Weiterbildungsangebote mit Fokus auf Lernfortschrittsbeschreibung, Erkennung von 
Gründen für Lernprobleme und möglicher Unterstützungsmaßnahmen ausbauen.
Außerdem wollen wir gemeinsam mit Kommunen und Schulträgern ein Konzept 
entwickeln, um die Zusammenarbeit von Unterstützungskräften, wie zum Beispiel 
Schulbegleitung und Schulassistenz, zu fördern und Pool-Modelle zu ermöglichen, 
sodass die unterschiedlichen Kräfte nach Bedarf in den Klassen eingesetzt werden 
können. Auf diese Weise können mehr Schüler*innen profitieren und wir 
ermöglichen eine Verbesserung der Beschäftigungsverhältnisse zugunsten von 
Kontinuität und Professionalisierung der Schulbegleitungen.
Damit Kinder und Jugendliche in immer heterogener werdenden Schulklassen und 
Lerngruppen bestmöglich und individuell gefördert werden können, benötigen 
Lehrkräfte mehr Unterstützung durch speziell ausgebildete Fachkräfte, wie zum 
Beispiel Ergotherapeut*innen und Logopäd*innen. Dafür wollen wir die 
Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams und die Schulsozialarbeit stärken. 
Wir wollen die Grundlagen dafür schaffen, um mehr Sonderpädagog*innen 
kontinuierlich an Regelschulen einsetzen zu können.
Um regionale Unterschiede abzubauen und die Förderung und Teilhabe von Kindern 
und Jugendlichen mit Förderungsbedarf abzusichern, setzen wir uns für landesweit 
einheitliche diagnostische Standards und verbindliche Verfahrensregeln ein.
Wir wollen die Pro-Kopf-Zuweisung von zusätzlichen Stunden für Schüler*innen mit 
Förderungsbedarf in eine systemische Zuweisung von Stunden an die Schulen 
überführen, die die unterschiedlichen Bedarfe der Schulen berücksichtigt. So 
können Schüler*innen auch ohne die formale Feststellung eines 
Unterstützungsbedarfs mit zusätzlichen Stunden präventiv besser unterstützt 
werden. Ein entsprechendes Konzept werden wir gemeinsam mit den Kommunen 
erarbeiten.
Um die Kontinuität der Inklusion im Bildungsbereich zu verbessern, wollen wir 
beim Übergang zwischen Bildungsstufen verstärkt auch diesen Aspekt 
berücksichtigen.
A. 2. 5. Lehrkraft werden
Wir haben in der Jamaika-Koalition die Studienplätze für Grundschullehrkräfte 
und Sonderpädagog*innen ausgebaut, um dem Bedarf gerecht zu werden. Mit der 
Entwicklung des Lehrkräftebedarfsprognosetools und der Einrichtung der Allianz 
für Lehrkräftebildung haben wir die Grundlagen für die inhaltliche und 
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Lehrkräfteausbildung geschaffen.
Gemeinsam mit der Allianz für Lehrkräftebildung werden wir die 
Lehramtsausbildung in Schleswig-Holstein weiterentwickeln, um die Lehrkräfte von 
morgen besser auf die tiefgreifenden Transformationsprozesse insbesondere im 
Bereich Digitalisierung, Inklusion und des kompetenzorientierten 
eigenverantwortlichen Lernens vorzubereiten. Dabei wollen wir Lehrinhalte zur 
Bildung in der digitalen Welt im Curriculum des Lehramtsstudiums verbindlich 
verankern, die neben der Medienbildung auch Grundlagen der Informatik 
vermitteln. Angehende Lehrer*innen werden wir mit weiteren Angeboten zur 
inklusiven Didaktik in der pädagogischen und fachdidaktischen Grundausbildung 
noch besser auf den inklusiven Berufsalltag vorbereiten. Um die angehenden 
Lehrkräfte hinreichend für inklusive Bedarfe zu sensibilisieren, sollen Menschen 
mit Behinderungen als Bildungsfachkräfte qualifiziert werden. Das Institut für 
inklusive Bildung ist dafür ein hervorragender Grundstein.
Um mit den steigenden Herausforderungen gut umzugehen, braucht es einen 
stärkeren Fokus auf die psychische Gesundheit auch in der Schule. Wir werden 
daher beginnend mit dem Lehramtsstudium zusätzliche Angebote schaffen, die 
Lehrkräfte sowohl darauf vorbereiten, gesundheitspräventive Inhalte zu 
vermitteln, als auch Hilfestellung zu eigener Resilienz im belastenden 
Berufsalltag geben. In der Berufspraxis sollen Supervisionsangebote ausgebaut 
werden, auch um individuelle mentale Belastungen zu reduzieren.
Aktuell können Planstellen nicht immer mit angemessen ausgebildeten Fachkräften 
besetzt werden. Ein wichtiges Ziel ist es daher, Studienplätze bedarfsgerechter 
zu planen. Die Entwicklung von Pilotprojekten zur Lehrkräfteausbildung in dualen 
Masterstudiengängen befürworten wir. Wir wollen die fachliche Begleitung der 
Vertretungslehrkräfte durch Mentor*innen verbessern, auch um die 
Unterrichtsqualität zu sichern. Darüber hinaus wollen wir prüfen, wie die 
Teilnahme an Ausbildungsveranstaltungen des Instituts für Qualitätsentwicklung 
an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH) für Lehramtsstudierende im 
Vertretungseinsatz ermöglicht werden kann.
Für Menschen ohne Masterstudienabschluss ist die Anstellungszeit auch im Falle 
des bewährten Einsatzes im Unterricht auf fünf Jahre begrenzt. Wir wollen diesen 
Vertretungskräften den Weg des Quer- und Seiteneinstiegs als Fachlehrkraft an 
allgemeinbildenden Schulen eröffnen. Mit Weiterbildungen im fachlichen und 
pädagogischen Bereich sollen sie die Qualifikation erlangen, dauerhaft als 
Lehrkraft im gehobenen Dienst tätig zu sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass der Übergang zwischen Studium und 
Vorbereitungsdienst noch besser koordiniert wird, insbesondere um Wartezeiten zu 
vermeiden.
Um eine transparente und kontinuierliche Bewertung der Leistungen im 
Vorbereitungsdienst zu ermöglichen, legen wir den Fokus auf eine 
lernprozessbegleitende Diagnostik der Leistungen der Referendar*innen. Darüber 
hinaus setzen wir uns dafür ein, dass die Bewertungskriterien der Prüfungen zum 
zweiten Staatsexamen offengelegt werden und eine von Kriterien geleitete 
Rückmeldung zur Prüfung erfolgt.
A. 2. 6. An Schulen arbeiten
An unseren Schulen arbeiten inzwischen viele verschiedene Professionen zusammen. 
Wir wollen die dauerhafte Arbeit multiprofessioneller Teams im Arbeitsfeld 
Schule gemeinsam mit diesen Akteur*innen weiterentwickeln und in die Fläche 
bringen. Dabei werden wir die Beratung zur Organisationsentwicklung für Schulen 
dauerhaft verfügbar machen.
Wir wollen die Anzahl der Poolstunden erhöhen, um Schulen mehr Spielraum für die 
angemessene Entlastung von Lehrkräften mit besonderen Aufgaben zu geben. Für 
einzelne, klar definierte und befristete Aufgaben werden wir Lehrkräften 
zukünftig einen Leistungszuschlag gewähren.
Die Maßnahmen zur Erhaltung der Lehrkräftegesundheit wollen wir weiter ausbauen. 
Neben den gut strukturierten Trainings mit Ausrichtung auf die individuellen 
Ressourcen wollen wir den „Arbeitsplatz Schule“ noch stärker in den Blick nehmen 
und gesundheitsförderliche Veränderungen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen 
für Lehrer*innen, für die erholsame Pausengestaltung oder die Senkung der 
Lärmbelastung anstreben.
Die Leitung einer Schule wird mit steigenden Erwartungen und weiteren 
Aufgabenfeldern zunehmend anspruchsvoller und herausfordernder. Daher möchten 
wir die Schulleitungen bestmöglich unterstützen und die „Leitungszeit“ 
anforderungsorientiert weiter erhöhen. Das Prinzip der multiprofessionellen 
Teamstruktur sollte sich auch in der Schulleitung widerspiegeln. Wir wollen den 
Schulen die Möglichkeit eröffnen, Verwaltungsfachkräfte zur Unterstützung der 
Schulleitungen einzustellen. Die Integration von Förderschulleitungen sowie 
Ganztagskoordination und Schulsozialarbeit gilt es zu berücksichtigen. Zudem 
werden wir eine umfassende und systematische Qualifizierung von Schulleitungen 
aller Schularten einführen, um ausreichend Nachwuchs für die Aufgabe der 
Schulleitung gewinnen zu können.
Die Besoldung der Schulleitungstätigkeit soll an den Aufgabenstellungen 
ausgerichtet werden und allen in Frage kommenden Laufbahnen gleichermaßen 
offenstehen. Auch soll die Festlegung der Besoldung der Leitungen von 
Förderzentren von der Zahl der Schüler*innen mit festgestelltem 
Unterstützungsbedarf in ihrer Zuständigkeit gelöst und aufgabenbezogen bestimmt 
werden.
A. 2. 7. Antidiskriminierung und Demokratiebildung
Diskriminierung zu bekämpfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Den 
Grundstein wollen wir schon in der Schule legen. Radikalisierung und 
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gefährden die Demokratie und stellen eine 
erhebliche Herausforderung im schulischen Alltag und der politischen Bildung 
dar. Diskriminierung findet auch im Schulalltag statt. Sie führt dazu, dass 
Schüler*innen ungern zur Schule gehen und kann ihnen einen erfolgreichen 
Bildungsweg erschweren. Deshalb haben wir uns in der vergangenen Wahlperiode, 
unter anderem durch den Aktionsplan gegen Rassismus und diversen Maßnahmen gegen 
Antisemitismus, gerade auch mit den Bildungsinstitutionen auseinandergesetzt.
Wir wollen, dass Schüler*innen auf Lehrkräfte und Schulpersonal treffen, die 
schon in ihrer Ausbildung Wissen über Diskriminierungsstrukturen erlangt haben. 
Dafür braucht es in der Hochschulausbildung entsprechende Angebote und für 
Lehrpersonal Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen.
Wie erachten Information, Aufklärung sowie handlungsorientierte Projekte als 
essentielle Bestandteile von schulischer und außerschulischer 
Antidiskriminierungsarbeit. Dafür möchten wir Unterrichtskonzepte stärken, deren 
Ziel nicht nur die Vermittlung von historischen Fakten ist, sondern das Wissen 
über die Vorzüge und Funktionsweisen unseres demokratischen Rechtsstaates in den 
Mittelpunkt stellt.
Insbesondere zur Prävention von Radikalisierung ist es wichtig, ein Verständnis 
für die Komplexität von Politik zu schaffen und Vertrauen in die demokratischen 
Institutionen zu gewinnen. Das Internet spielt in diesem Zusammenhang eine 
bedeutende Rolle, sodass auch Phänomene wie Hate Speech, Fake News und 
Verschwörungserzählungen einen Teil des Unterrichtes einnehmen sollten.
Für das Leben in einer Demokratie ist ein gefestigtes Verständnis demokratischer 
Strukturen essentiell. Die Schule ist für die Vermittlung einer solchen 
demokratische Sozialisation und Bildung sowie für die Entwicklung eines 
demokratischen Bürger*innenbewusstseins elementar wichtig.
Ein demokratisches Bewusstsein sollte nicht nur Teil des Unterrichts, sondern 
auch der Kultur in der Schule sein. Wir wollen die Beteiligungsmöglichkeiten 
aller Personengruppen an Schulen ausbauen und eine aktive und konstruktive 
Feedback-Kultur fördern. Außerdem wollen wir partizipative Modelle, wie etwa 
Klassenräte, stärken und so auch die Eigenverantwortung von Schüler*innen 
fördern.
Bei der Umsetzung und Entwicklung partizipativer Elemente sollen neben den 
Schüler*innenvertretungen und Lehrkräften auch die Elternbeiräte eingebunden 
werden. Darüber hinaus setzen wir uns für eine wissenschaftliche Evaluation und 
Implementierung eines Unterrichtsmoduls „Mitbestimmung an der Schule“ ein.
Mit einem Pilotprojekt wollen wir die politische Bildung und das Empowerment in 
Förderzentren und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen deutlich stärken 
und ausbauen.
A. 2. 8. Queer
Schule und die Lebenserfahrungen im Jugendalter prägen ein Leben lang. Noch 
immer entscheidet sich ein erheblicher Teil der queeren Jugendlichen dagegen, 
sich während ihrer Schulzeit zu outen. Grund dafür ist häufig die Angst vor 
Diskriminierung. Wir wollen, dass Schulen und Angebote der Jugendarbeit sichere 
Orte werden, an denen junge Menschen in der Erkundung ihrer Identität nicht mit 
Diskriminierungserfahrungen und Ausschlusserlebnissen konfrontiert werden. 
Stattdessen setzen wir uns für eine zugewandte Begleitung im Sinne einer 
fächerübergreifenden vorurteils- und diversitätsbewussten Pädagogik der Vielfalt 
als grundlegende pädagogische Perspektive ein.
Wir setzen uns dafür ein, dass geschlechtliche Identität, Unterschiedlichkeit 
von Körpern und sexuelle bzw. romantische Orientierung in der Schule angemessen 
und vorurteilsfrei thematisiert werden, explizit auch außerhalb des 
Sexualkundeunterrichts.
Wir sprechen uns für die Reduktion von geschlechterdifferenzierten Angeboten im 
Sportunterricht zugunsten von Mixed-Sport-Angeboten aus. Wir unterstützen 
ausdrücklich die Einführung vielfaltsinklusiver Lehr- und Lernmittel auch über 
die bloße Abbildung von queeren Menschen hinaus. Damit einher geht die 
Qualifizierung von Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, 
Sozialpädagog*innen und anderen Beschäftigten an Schulen. Die Beschäftigung mit 
queerer Vielfalt muss hierzu in den entsprechenden Curricula verankert werden.
Darüber hinaus setzen wir uns für eine weitere Stärkung der landesweiten queeren 
Antidiskriminierungsarbeit ein. Hierzu werden wir die größtenteils 
ehrenamtlichen Projekte in eine institutionelle Förderung überführen.
A. 2. 9. Traumapädagogik ausbauen
Wir GRÜNE möchten Kitas und Schulen zu traumasensiblen und 
diskriminierungsfreien Räumen weiterentwickeln. Eine Fluchtgeschichte, die 
Konfrontation mit Tod und Verlust von Angehörigen oder eine verschärfte 
häusliche Situation durch die Coronakrise können traumatische Erfahrungen für 
Kinder und Jugendliche sein. Unser Ziel ist es, eine dafür sensibilisierte 
pädagogische Umgebung zu gestalten, sodass alle Kinder und Jugendlichen Talente 
entwickeln sowie emotionale, soziale Kompetenzen und persönliche Ressourcen 
kennen und nutzen lernen.
Dafür werden wir ein präventives traumapädagogisches Gruppenangebot für 
Schüler*innen, Eltern und (Sozial-)Pädagog*innen an Schulen ermöglichen, in dem 
die Kinder Akzeptanz und Empathie erleben. Dieses wird für Kinder mit und ohne 
deutsche Sprachkenntnisse gestaltet. Neben den Unterstützungssystemen der Schule 
sollen hier auch die Eingliederungshilfe der Kreise und die Familienzentren 
konzeptionell eingebunden werden. Mittelfristig soll daraus ein Regelangebot mit 
personeller Kontinuität und Rückkopplung zum Schulprogramm erwachsen. 
Erfahrungen aus Projekten oder der Traumapädagogik in Kindertagesstätten und 
Familienzentren („TiK SH“) sollen hier einfließen und bereits vorhandene 
Strukturen ausgebaut werden.
In diesem Sinne müssen auch heil- und traumapädagogische Grundlagen zum 
gesicherten Inhalt für die pädagogischen Ausbildungen in Schleswig-Holstein 
werden. Entsprechende Fortbildungen zum Kompetenzaufbau sollen für Fachkräfte in 
Kita und Schule angeboten werden.
A. 2. 10. Dänische Schulen und Schulen in freier Trägerschaft
Auch die dänischen Schulen und die Schulen in freier Trägerschaft sind ein 
wichtiger Bestandteil unser Schullandschaft. Durch die Neuordnung der 
Ersatzschulfinanzierung 2014 haben wir den Schulen in freier Trägerschaft 
Planungssicherheit gegeben. Durch die Koppelung der Schüler*innenkostensätze an 
die Bildungsausgaben für die staatlichen Schulen des Landes partizipieren sie an 
den gestiegenen Mitteln für Bildung. Dennoch bedarf es in der nächsten 
Wahlperiode einer Überarbeitung der Pauschalen unter anderem für Investitions-, 
Schulverwaltungs- und Schülerbeförderungskosten.
A. 2. 11. Viele Wege führen zum Schulabschluss
Wir wollen den Übergang von der Schule in den Beruf weiter verbessern und die 
Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule eine Ausbildung beginnen, erhöhen. 
Dabei sind Freiwilligendienste und Auslandsaufenthalte eine gute Bereicherung 
und Praktika können Orientierung geben. Ausbildungsvorbereitende Maßnahmen 
wollen wir zu ausbildungsqualifizierenden Bausteinen umbauen.
Um den Übergang von der Schule in den Beruf zu sichern, setzen wir auf die 
Arbeit der Jugendberufsagenturen, die mit berufsvorbereitenden Beratungen und 
Job-Coachings individuell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen eingehen. Daher 
möchten wir neben der Stärkung der bereits bestehenden zehn Standorte 
flächendeckend Jugendberufsagenturen im Land etablieren, um eine wohnortnahe 
Beratung sicherstellen zu können.
Es ist unser Ziel, dass alle Jugendlichen einen Schulabschluss erlangen. 
Schulabbrüche ohne anerkannten Abschluss bedeuten oftmals große individuelle 
Nachteile. Viele Einflussfaktoren spielen dabei eine Rolle. Um die Faktoren 
frühzeitig zu erkennen, brauchen Schulen konkrete Präventions- und 
Interventionskonzepte, um einem möglichen Schulabbruch frühzeitig entgegenwirken 
zu können. Wir werden entsprechende Maßnahmen zur Lern- und 
Verhaltensunterstützung fördern und entsprechende Fortbildungsangebote für 
Lehrkräfte ausbauen.
Das „Produktive Lernen“, bei dem Schüler*innen in Klasse 8 und 9 drei Tage pro 
Woche in einem Praktikumsbetrieb und an zwei Tagen in der Schule lernen, kann 
für Schüler*innen ein Weg sein, um wieder Spaß am Lernen zu gewinnen und einen 
Schulabschluss zu erreichen. Nachdem wir GRÜNE bereits eine finanzielle 
Förderung verankern konnten, wollen wir dieses erfolgreiche Programm 
bedarfsgerecht weiter ausbauen.
Die Flex-Klassen, in denen Schüler*innen für die Klassen 8 und 9 drei Schuljahre 
Zeit haben, in denen sie viele Praktika machen können, sind ein weiterer Weg, um 
Schüler*innen auf ihrem Weg zum Schulabschluss zu unterstützen. Auch dieses 
Programm wollen wir fortführen.
Unterstützer*innen
- Jan-Hendrik von Zelewski (KV Kiel)
- Malte Krüger (KV Steinburg)
- Annabell Louisa Pescher (KV Flensburg)
- Susanne Baumann (KV Herzogtum Lauenburg)
- Annette Schubart (KV Ostholstein)
- Birte Schramm (KV Flensburg)
- Lukas Unger (KV Pinneberg)
- Martin Lätzel (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jan Nissen (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Jörg-Rüdiger Geschke (KV Herzogtum Lauenburg)
- Doris Knabbe (KV Pinneberg)
- Ute Lefelmann-Petersen (KV Plön)
- Falk Rosentreter (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Friederic Schmandt (KV Pinneberg)
- Erika von Kalben (KV Pinneberg)
- Fabian Osbahr (KV Segeberg)
- Petra Kärgel (KV Pinneberg)
- Tim Grevenitz (KV Stormarn)
- Geoffrey N. Förste (KV Nordfriesland)
- Jürgen Wagner (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Christian Herzberg (KV Rendsburg-Eckernförde)
- Ann-Kathrin Tranziska (KV Pinneberg)
- Marcus Jenkel (KV Stormarn)
- Anke Erdmann (KV Kiel)
- Hans-Peter Hopp (KV Ostholstein)
- Annette (KV Ostholstein)
Kommentare
Lydia Rudow:
Das zentrale Motto des Fachs ist "Zukunft Erde nachhaltig gestalten lernen" (S. 12 & S. 33 Fachanforderungen) und es gibt eine starke Handlungsorientierung.
Im E-Jahrgang wird ein ganzes Halbjahr lang der Klimawandel und Geosystem Klima, Wasser & Boden und die Folgen für die Menschen und Umwelt unterrichtet, in E2 geht es um nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, in Q2.2 geht es um nachhaltiges Wirtschaften (Kreislaufwirtschaft, social entrepreneurship, Grenzen des Wachstums...) usw... Grüner geht es nicht. Die aktuelle Fachdidaktik und die Aktuere im Land und an der Uni pushen das Fach seit ein paar Jahren wirklich sehr doll im Sinne von BNE und sind super progressiv - ich habe jedoch das Gefühl, dass das in der Landespolitik nocht nicht wirklich angekommen ist. Das Problem ist, dass die Forderungen nach mehr WiPo- oder Reli-Unterricht bei gleichzeitigem Kürzungsverbot in Geschichte immer dazu führen werden, dass bei Geographie gekürzt wird, weil die Fächer im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ein gemeinsames Stundenkontingent habe, wenn ich das richtig verstanden habe. WIr müssen wirklich aufpassen, dass wir uns mit Forderungen nach mehr WiPo oder Reli-Unterricht nicht unterm Strich ins eigene Fleisch schneiden und weniger BNE dabei herauskommt.
Das eher als allgemeiner Denkanstoß - der Antrag ist ja sehr offen formuliert und verbaut somit auch nichts, aber wir sollten das einfach auf dem Zettel haben, wenn es später an die Umsetzung geht.
Kai Wollweber:
Allerdings hindert die Kontingenzstundentafel die Schulen nicht daran, innovative Konzepte umzusetzen, denn es heißt dort: "Stundenanteile mehrerer Fächer können in einem
Projektunterricht zusammengefasst werden." und "Stundenanteile eines Faches oder Fachbereichs können einem anderen Fach oder Fachbereich zugewiesen werden." Der flexible Umgang mit der Stundentafel ist also möglich. Sie muss nicht geändert werde, um den Schulen mehr Freiräume bei der Umsetzung innovativer Konzepte zu geben.
Vielmehr müssen die Potentiale der Schulentwicklung verbessert werden, die Schulen benötigen mehr Ressourcen im Prozess der Schulentwicklung: Zeit für Gremienarbeit, für Fort- und Weiterbildung sowie professionelle Begleitung. Wer Schulentwicklung will, muss Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Schüler*innen bei diesen Prozess unterstützen und die dafür notwendigen Mittel bereitstellen.
Die Aufzählung von informatischer Bildung, Wirtschaft / Politik, Religionskunde und Verbraucherbildung ist in diesem Zusammenhang nicht nachvollziehbar, denn Wirtschaft/Politik, Religion und Verbraucherbildung (in den Gemeinschaftsschulen) sind bereits fester Bestandteil der Stundentafeln. Allein für die informatische Bildung sind keine Stundenkontingente explizit vorgesehen.
Die Überprüfung der Kontingenzstundentafel ist erforderlich, um die informatische Bildung zu stärken. Dabei wird es ohne die Einführung von Informatik als reguläres Unterrichtsfach nicht gehen. Man unterrichtet informatische Bildung nicht mal eben fachfremd nebenbei. Es braucht professionelle Lehrkräfte, die entsprechend den Fachanforderungen Informatik unterrichten können. Informatische Bildung kann auch nicht ins Belieben der Schulen gestellt werden, sondern gehört in den Kanon der regulären Unterrichtsfächer.
Für die Gymnasien wäre im Zuge der Umstellung von G8 nach G9 Spielraum, die Stundentafel aufzustocken. Bei den Gemeinschaftschulen geht dies nicht. Bei 188 Wochenstunden für die Jahrgänge 5-10 an den Gemeinschaftsschulen sollte es aber möglich sein, die Stundenkontingente um 4 Stunden für das Fach Informatik zu verschieben.
Weiter unten in diesem Abschnitt des LTW-Programms wird die Einführung von Informatik als Pflichtfach gefordert. Es muss entschieden werden, ob man die Stundentafel für die Einführung des Faches anfassen will oder ob man es bei der unverbindlichen Formulierung dieses Änderungsantrags belässt.