Ist grüne Beschlusslage: https://sh-gruene.de/blog/2019/11/18/politische-bildung-in-schleswig-holstein-staerken/
Antrag Programm: | Du lernst fürs Leben - Schule |
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Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND SH (dort beschlossen am: 02.02.2022) |
Status: | Modifiziert übernommen |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 03.02.2022, 02:01 |
Kommentare
Jan-Hendrik von Zelewski:
Ines Strehlau-Thomas:
Deshalb würde ich hier Mangelfach und Pflichtfach WiPo streichen.
Lydia Rudow:
als Geographie-Lehrerin ist es mir in dem Kontext ein dringendes Anliegen, mal eine Lanze für dieses Fach zu brechen, was aus meiner Sicht quasi zu 100% Grün ist - aber bei den Grünen und der GJ irgendwie nicht so eine große Lobby zu haben scheint.
Ja, WiPo ist wichtig! Wichtig ist jedoch auch, dass wir Grünen andere wichtige Fächer nicht außer Acht lassen. Beispielsweise hat sich das Fach Geographie zum 100%-BNE-Fach gewandelt und hat nicht mehr viel mit dem Erdkunde-Unterricht zu tun, den man vielleicht aus der eigenen Schulzeit noch im Kopf hat - wobei das bei euch ja vielleicht noch nicht so lange her ist, aber alleine in den letzten 5 Jahren hat sich noch einmal einiges getan, es gibt ganz neue Lehrwerke, neue Fachanforderungen etc. Schaut gerne mal in die aktuellen Fachanforderungen:https://fachportal.lernnetz.de/files/Fachanforderungen%20und%20Leitf%C3%A4den/Sek.%20I_II/Fachanforderungen/Fachanforderungen_Geographie_Sekundarstufen_I_II.pdf
Das zentrale Motto des Fachs ist mittlerweile "Zukunft Erde nachhaltig gestalten lernen" (S. 12 & S. 33 Fachanforderungen) und es gibt eine starke Handlungsorientierung. Im E-Jahrgang wird ein ganzes Halbjahr lang der Klimawandel und Geosystem Klima, Wasser & Boden und die Folgen für die Menschen und Umwelt unterrichtet, in E2 geht es um nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung, in Q2.2 geht es um nachhaltiges Wirtschaften (Kreislaufwirtschaft, social entrepreneurship, Grenzen des Wachstums...) usw... Aber auch in Unter- und Mittelstufe sind viele wichtige Themen verankdert, sei es die ökologische vs. konventionelle Landwirtschaft, Probleme des Altkleiderexports von Europa nach Ostafrika, Plastikmüll in den Meeren und Überfischung, Erneuerbare Energien, das Klimasystem - um nur ein paar Beispiele zu nennen. Grüner geht es nicht. Die aktuelle Fachdidaktik und die Akteure im Land und an der Uni pushen das Fach seit ein paar Jahren wirklich sehr doll im Sinne von BNE und sind super progressiv - ich habe jedoch das Gefühl, dass das in der Landespolitik noch nicht wirklich angekommen ist. Das Problem ist, dass die Forderungen nach z.B. mehr WiPo-Unterricht bei gleichzeitigem Kürzungsverbot in Geschichte immer dazu führen werden, dass bei Geographie gekürzt wird, weil die Fächer im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich ein gemeinsames Stundenkontingent habe (wenn ich das richtig verstanden habe). Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir uns mit den nachvollziehbaren Forderungen nach mehr WiPo-Unterricht oder der Einführung neuer Fächer nicht unterm Strich ins eigene Fleisch schneiden und weniger BNE dabei herauskommt!