Begründung:
Mehr Engagement und mehr Bildungsarbeit ist nötig, damit Tierschutzbelange auch beim Essen mehr berücksichtigt werden. Die aus Tier- und Klimaschutzgründen notwendige Reduktion der Nutztierbestände (siehe Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft) muss verknüpft werden mit der Förderung veränderter Konsumgewohnheiten. Öffentliche finanzierte Einrichtungen sollten hier eine Vorbildfunktion ausüben. Durch die Nachfrage in öffentlichen Einrichtungen kann ein starker Hebel genutzt werden, um auch die Umstellung der landwirtschaftlichen Produktion in Richtung Tierschutz und Nachhaltigkeit voranzubringen.
Angesichts der Tierschutzverpflichtungen und der hohen gesellschaftlichen Folgekosten des aktuellen Tierhaltungssystems und der Ernährungsgewohnheiten (auch im Hinblick auf Umwelt, Klima und Gesundheit) steht der Staat in der Verantwortung, in öffentlich finanzierten Einrichtungen anerkannte Tierschutz-, Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards beim Essen umzusetzen.
Dieser Änderungsantrag ist ein Alternativvorschlag zum Änderungsantrag C 5-020.
Hintergrund:
Laut Greenpeace verursacht der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten in Deutschland Umwelt- und Klimaschäden in Höhe von rund sechs Milliarden Euro pro Jahr.
Auch die gesundheitlichen Folgekosten des hohen Fleischkonsums sind enorm. So kommt zum Beispiel eine Studie der University of London zu dem Schluss, dass allein der übermäßige Fleischkonsum von rotem und verarbeitetem Fleisch weltweit jährlich etwa 285 Milliarden Dollar an Gesundheitskosten verursacht (Springmann et al, 2018: Health-motivated taxes on red and processed meat: A modelling study on optimal tax levels and associated health impacts).
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