Eine evidenzbasierte Innenpolitik muss das Ziel haben, Kriminalität wirksam zuvorzukommen und Risiken in diesem Sinne gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Kriminalprävention leistet hierzu nicht nur einen evidenzbasierten Beitrag, sondern offenbart durch die Vermeidung kriminalitätsbezogener Folgekosten auch ökonomische Vorteile. Die kriminologische Forschung liefert eine Vielzahl kriminalpräventiver Implikationen, die verstärkt Eingang in die kriminalpolitische Debatte finden sollten. Den Transfer in die Praxis gilt es daher zu fördern. Kriminalpräventive Programme sind nachweislich wirksam und konnten in der Vergangenheit Erfolge vorweisen. Beispielsweise sind über das Ausstiegsprogramm EXIT insgesamt 697 Rechtsextreme von Mai 2000 bis Februar 2018 aus der Szene ausgestiegen. Aber auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, der polizeilichen, kommunalen sowie städtebaulichen (Bsp. bauliche Beseitigung sogenannter Angsträume) Kriminalprävention wird ein beachtenswerter Beitrag zur Kriminalitätsbekämpfung geleistet. Es ist daher folgerichtig öffentliche Institutionen und Projektträger im Bereich der Kriminalprävention strukturell und finanziell zu unterstützen und die bestehende Förderlandschaft dem derzeitigen Forschungsstand entsprechend auszubauen.
Antrag Programm: | Schleswig-Holstein ist sicher für alle |
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Antragsteller*in: | Bruno Hönel (KV Lübeck) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Übernahme |
Eingereicht: | 05.02.2022, 16:57 |
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