| Antrag Programm: | Du gehst deinen eigenen Weg – Berufliche Bildung, Hochschule und lebenslanges Lernen | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND SH (dort beschlossen am: 02.02.2022) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme | 
| Eingereicht: | 04.02.2022, 19:53 | 
A 3-186-2: Du gehst deinen eigenen Weg – Berufliche Bildung, Hochschule und lebenslanges Lernen
Text
          
          Nach Zeile 186 einfügen:
Wir werden unsere Hochschulen in die Lage versetzen adäquate Lösungen zu ermöglichen, die eine geschützte Nutzung von Toiletten und Umkleideräumen für trans*, inter, und nicht-binären Personen erlauben. Hierzu zählt neben dem sensiblen Umgang auch die Schaffung von All-Gender-Restrooms.
A. 3. Du gehst deinen eigenen Weg – Berufliche Bildung, Hochschule und 
lebenslanges Lernen
Die berufsbildenden Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) sind eine 
starke Säule in unserem Bildungssystem. Mit ihren verschiedenen Schularten 
bieten sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben der dualen Ausbildung an 
der Berufsschule viele weitere Möglichkeiten, sich auf eine Ausbildung 
vorzubereiten, fachschulische Ausbildungen zu absolvieren und Schulabschlüsse 
bis hin zur allgemeinen Hochschulreife zu erlangen. Dieses flexible System 
wollen wir stärken und ausbauen.
A. 3. 1. Berufliche Bildung und das SHIBB stärken
In der vergangenen Wahlperiode ist das GRÜNE Konzept des Schleswig-
Holsteinischen Instituts für Berufliche Bildung (SHIBB) umgesetzt und so die 
berufliche Bildung gestärkt worden. Mit seinen 5.000 Lehrkräften an 
berufsbildenden Schulen ist es am 1. Januar 2021 an den Start gegangen, 
zugeordnet zum Wirtschaftsministerium. Wir werden das SHIBB wieder dem 
Bildungsministerium zuordnen. Sämtliche Prozesse der Ausgestaltung vom Übergang 
Schule und Beruf, der Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen allgemein- und 
berufsbildender Schulen, der beruflichen Orientierung, der Vergleichbarkeit von 
Personalentwicklung und Lehrkräftebildung wollen wir, wie ursprünglich geplant, 
unter einem Dach zusammenführen.
In den vergangenen Jahren sind die Schüler*innenzahlen an den berufsbildenden 
Schulen einschließlich der Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) 
zurückgegangen. Das führt zum Teil zu sehr kleinen Klassen in einigen 
Ausbildungsberufen, die durch die berufsbildenden Schulen einschließlich der RBZ 
schwer zu kompensieren sind. Wir wollen deshalb mit den Schulen, Schulträgern 
und allen Akteur*innen partnerschaftlich eine landesweite 
Schulentwicklungsplanung auf den Weg bringen, um allen Standorten eine 
Perspektive zu geben.
Wir wollen alle berufsbildenden Schulen zu regionalen Berufsbildungszentren 
umwandeln. So können sie flexibler auf regionale Bedarfe in der Ausbildung 
reagieren. Hierzu wollen wir flächendeckend alle berufsbildenden Schulen in 
Regionale Berufsbildungszentren umwandeln.
A. 3. 1. 1. Berufliche Orientierung – Kooperation ist das Ziel
Eine intensivere berufliche Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen 
gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, den Coaches und Betrieben ist ein 
wichtiger Baustein. Ziel ist, dass Jugendliche ihre Stärken erkennen, sich über 
ihren Ausbildungs- oder Studienwunsch klar werden und sich rechtzeitig bewerben. 
Die Berufsschullehrkräfte mit ihrer Erfahrung zu Anforderungen und Möglichkeiten 
in den verschiedenen Berufszweigen können hier an den allgemeinbildenden Schulen 
unterstützen. Deshalb wollen wir den Einsatz von Berufsschullehrkräften in der 
beruflichen Orientierung der allgemeinbildenden Schulen prüfen und auch Modelle 
unterstützen, in denen die Schüler*innen der allgemeinbildenden Schulen im 
Rahmen der beruflichen Orientierung in die Werkstätten der berufsbildenden 
Schulen einschließlich der RBZ kommen.
A. 3. 1. 2. Ausbildungsgarantie
Wir werden das Ziel der Bundesregierung, allen Jugendlichen eine 
Ausbildungsgarantie zu einer vollqualifizierenden Berufsausbildung zu 
ermöglichen, in Schleswig-Holstein aktiv unterstützen und umsetzen. Ziel ist es, 
dass jede*r Jugendliche die Chance auf einen Ausbildungsplatz im Betrieb oder 
betriebsnah in den beruflichen Schulen oder bei freien Trägern bekommt.
A. 3. 1. 3. Fachkräftesicherung gemeinsam mit Betrieben
Für eine ausreichende Zahl von betrieblichen Ausbildungsplätzen ist es 
notwendig, dass die Betriebe ihre Anstrengungen weiter erhöhen, diese zur 
Verfügung zu stellen. Eine ausreichende Anzahl von besetzten Ausbildungsplätzen 
ist die Voraussetzung für den Erhalt eines vielfältigen Angebots an 
Berufsschulklassen in der Fläche. Hierzu soll das SHIBB gemeinsam mit den 
Akteur*innen im berufsbildenden Bereich eine Strategie für die kommenden Jahre 
erarbeiten.
A. 3. 1. 4. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung – 
Berufshochschule
Wir setzen uns für die Weiterentwicklung der Durchlässigkeit zwischen 
beruflicher und akademischer Bildung ein. Im Rahmen einer Institutionalisierung 
soll die Zusammenarbeit von Fachhochschulen, berufsbildenden Schulen und 
Betrieben ausgebaut werden. Wir wollen über diese Kooperation das Konzept einer 
Berufshochschule umsetzen, die zunächst einen Berufsabschluss und perspektivisch 
einen Fachhochschulabschluss einschließt. Durch diese Lernortkooperation wird 
die duale Ausbildung attraktiver und durchlässiger.
A. 3. 2. Hochschule und Wissenschaft
Wir wollen auch in den nächsten Jahren an unserem bisherigen Kurs festhalten und 
damit fortfahren, die Hochschulen zukunftssicher aufzustellen. Dabei wollen wir 
unsere Wissenschaft bei uns im Land stärken, Bildungsgerechtigkeit ausbauen und 
international wettbewerbsfähig bleiben. Unsere Hochschulen und 
Forschungseinrichtungen sind wichtige Orte der Neugier, des Lernens und des 
Zusammenhaltes. Sie bieten Raum für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse und 
politische Auseinandersetzungen.
A. 3. 2. 1. Struktur und Finanzierung
Unsere Hochschulen brauchen Planungssicherheit. Deswegen werden wir die 
Grundfinanzierung der Hochschulen weiterhin verlässlich erhöhen. Für uns steht 
fest, dass keine staatliche Hochschule in Schleswig-Holstein in ihrer Existenz 
gefährdet sein darf.
Die Rolle der Fachhochschulen befindet sich aktuell mehr denn je im Wandel. 
Daher möchten wir gemeinsam mit den Hochschulen die Rolle der 
Fachhochschulprofessur adäquat weiterentwickeln.
Um dem bestehenden Fachkräftemangel in den sozialen Berufsfeldern 
entgegenzuwirken, wollen wir zunächst dem Fachkräfte- und Dozierendenmangel 
entgegenwirken. Dazu sollen Professuren attraktiver werden und die Anzahl der 
Promotionsstellen ausgebaut werden. Auf lange Sicht wollen wir damit den 
dringend benötigten Nachwuchs ausbilden.
Wir werden uns auch weiterhin für den Ausbau der Mitbestimmungsstrukturen 
innerhalb der Hochschuldemokratie einsetzen und gemeinsam mit den Statusgruppen 
über mögliche Anpassungen der Gremienstrukturen beraten. Wir setzen uns für eine 
Stärkung studentischer Partizipation bei politischen Prozessen ein und 
unterstützen die Institutionalisierung der Landes-ASten Konferenz.
Wir möchten die Hochschulen auch in ihrer Rolle als Arbeitgeber*innen stärken. 
Wir werden gemeinsam mit den Personalräten und anderen Hochschulgremien Wege 
suchen, Weiterbildungsmöglichkeiten mit Aufstiegsperspektiven für den Mittelbau 
und für das technisch administrative Personal zu schaffen. Wir halten weiterhin 
am Grundsatz „Dauerstellen für Daueraufgaben“ fest. Wo dieser Grundsatz noch 
nicht ausreichend umgesetzt ist, werden wir das ändern.
Um auch studentischen Beschäftigten einen fairen und guten Arbeitsplatz bieten 
zu können, unterstützen wir die Forderung der gewerkschaftlichen Kampagne 
TVStud. Unser Ziel ist auch hier eine tarifliche Entlohnung.
A. 3. 2. 2. Digital und international
Wir wollen sowohl im Bereich der digitalen Infrastruktur, der Ausstattung und im 
Zugang zu digitalen Ressourcen nachlegen. Es gilt sowohl die Vorteile der 
Digitalisierung zu nutzen als auch einen kritischen Umgang mit digitalen 
Lösungen zu entwickeln. Sichere IT-Systeme sind besonders im Bereich der 
Forschung relevant, aber auch Cloud-Lösungen müssen höchsten 
Sicherheitsstandards genügen. Außerdem setzen wir auf den weiteren Ausbau von 
Open-Data und Open-Access.
Die Internationalisierung der Hochschulen und Forschungsinstitute über alle 
Grenzen hinweg war und ist ein wichtiges Ziel unserer Hochschulpolitik. Studien- 
und Forschungsaufenthalte internationaler Student*innen an hiesigen Hochschulen 
und Forschungsstätten sowie Aufenthalte von Student*innen und 
Wissenschaftler*innen an ausländischen Hochschulen sind wichtig.
Die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen wollen wir einfacher gestalten. 
Bestehende Nachteile in Studienordnungen, bei der Anerkennung von 
Studienleistungen oder im Beschäftigungsrecht wollen wir abbauen.
Gerade in der deutsch-dänischen Grenzregion setzen wir an den Hochschulen auf 
einen deutlichen Ausbau der grenzüberschreitenden Bachelor- und 
Masterstudiengänge. Wir wollen die Zusammenarbeit von deutschen und dänischen 
Hochschulen fördern und setzen auf die Grenzregion als gemeinsamer, 
grenzüberschreitender Innovations- und Bildungsstandort.
A. 3. 2. 3. Innovation und Exzellenz
Unsere Hochschulen sind wichtige Partner*innen für gesellschaftliche und 
technische Innovation. Um diese Rolle strategischer zu füllen, unterstützen wir 
die Idee von Innovationsagenturen nach dem D.Innova-Konzept. Wir unterstützen 
das auf Bundesebene geplante Konzept. Die Förderung von Innovations-, Wissens- 
und Technologietransfer ist insbesondere für den Standort Schleswig-Holstein 
eine starke Perspektive, die wir aktiv nutzen wollen. Wir werden in Schleswig-
Holstein für eine starke regionale Struktur sorgen.
Die Exzellenzstrategie der Bundesregierung sehen wir weiterhin kritisch. 
Sinnvoller wäre eine stärkere Unterstützung durch den Bund bei der allgemeinen 
Hochschulfinanzierung. Solange die Exzellenzstrategie existiert, werden wir uns 
gemeinsam mit den Hochschulen in Schleswig-Holstein, aber auch über die Grenzen 
des Bundeslandes hinweg, dafür einsetzen, in diesem Wettbewerb erfolgreich zu 
sein um die Wissenschaftslandschaft in Schleswig-Holstein und Norddeutschland zu 
stärken. Hierzu wollen wir darauf achten, dass möglichst viele Bereiche der 
Universitäten von Exzellenzclustern profitieren – auch diejenigen, die nicht 
unmittelbar Teil des Clusters sind.
A. 3. 2. 4. Vielfalt, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
Wir setzen uns für Hochschulen mit den klügsten Köpfen unterschiedlichster 
Hintergründe ein. Wir werden die Hürden für Studieninteressierte 
unterschiedlichster Biographien abbauen. Hierzu werden wir die in der letzten 
Wahlperiode geschaffene Studienstarthilfe für Studierende aus 
Bedarfsgemeinschaften fortsetzen. Studiengebühren lehnen wir ab.
Um eine inklusive Hochschulkultur zu ermöglichen, setzen wir uns für mehr 
Diversität beim Lehrpersonal ein.
Wir wollen Stress und Überforderung im Studium entgegenwirken. Zur Verbesserung 
der Studienbedingungen trägt auch eine Verkleinerung der regulären Gruppengrößen 
vor allem in Eingangsvorlesungen bei. Zusätzlich werden wir die 
Aufenthaltsqualität auf dem Campus verbessern und Konzepte entwickeln, um 
Lernstress zu reduzieren und die Perspektive von Studierenden in den vorhandenen 
Strukturen zur Qualitätsentwicklung der Studienbedingungen stärken.
Wir setzen uns dafür ein, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die 
Hochschulen für mehr Studierende zugänglich sind und bessere berufliche 
Perspektiven in der Wissenschaft bieten. Hochschulen müssen Orte der Neugier und 
des Zusammenhaltes sein.
Wir wollen das Studentenwerk Schleswig-Holstein bei seinen wichtigen Aufgaben 
der sozialen Infrastruktur auch künftig finanziell stärken. Insbesondere im 
Bereich des studentischen Wohnraums und bei der psychosozialen Beratung sehen 
wir die wachsenden Bedarfe.
Die Mieten und Lebenshaltungskosten in den Städten steigen auch für Studierende 
immer weiter. Mit der von der Ampel-Koalition im Bund vorgesehenen BAföG-Reform 
kann es gelingen, dass das BAföG endlich wieder zu einem wirksamen Instrument 
der Bildungsgerechtigkeit wird. Wir werden darauf achten, dass 
Berechnungsgrundlagen regelmäßiger und automatisch der Realität angepasst 
werden, die Fördersummen, insbesondere fürs Wohnen, erhöht und das BAföG 
insgesamt elternunabhängiger wird. Ein wichtiger Schritt ist außerdem die 
Erhöhung der Altersgrenzen und die Schaffung von Fördermöglichkeiten für ein 
Teilzeitstudium.
Studierende haben ein Recht auf die rechtzeitige Auszahlung ihres BAföGs. Um die 
Bearbeitung von BAföG-Anträgen zu beschleunigen, werden wir das Studentenwerk 
stärken, Prozesse modernisieren und digitalisieren.
Mit der Einführung der Diversitätsbeauftragten an den Hochschulen durch unsere 
Hochschulgesetzesnovelle von 2015 haben wir eine wichtige Modernisierung 
vorangetrieben. Daraus sind starke Stimmen für mehr Diversität auf dem Campus 
entstanden. Im Zuge der Hochschulgesetzesnovelle 2022 haben wir die Befugnisse 
der Diversitätsbeauftragten deutlich ausgebaut. Künftig wollen wir eine 
landesweite Koordinierungsstelle für Diversität an schleswig-holsteinischen 
Hochschulen schaffen.
Wir wollen dafür sorgen, dass die bestehenden Schutzlücken des Allgemeinen 
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für Studierende und Stipendiat*innen geschlossen 
werden. Hochschulen, die keine AGG-Beschwerdestelle eingerichtet haben, sollen 
dafür künftig über die Ziel- und Leistungsvereinbarungen verpflichtet werden 
können.
Wir werden unsere Hochschulen in die Lage versetzen adäquate Lösungen zu ermöglichen, die eine geschützte Nutzung von Toiletten und Umkleideräumen für trans*, inter, und nicht-binären Personen erlauben. Hierzu zählt neben dem sensiblen Umgang auch die Schaffung von All-Gender-Restrooms.
Regelungen, die die Repräsentation und Mitsprache von Frauen in der Wissenschaft 
sichern, müssen in allen Gremien und auf allen Ebenen gelten. Für die Besetzung 
von Professuren und anderen Führungspositionen ist eine konsequente Verankerung 
von Quoten nötig.
Wir wollen die Partizipation und Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft 
deutlich erhöhen. Dafür muss auch die Vereinbarkeit von Familie, Lehre und 
Forschung weiter erhöht werden. Außerdem muss es Alternativen zu befristeten 
Verträgen geben, die eine langfristige Lebensplanung ermöglichen.
A. 3. 3. Die Klimakrise verstehen
Um die Klimakrise zu verstehen und für sie zu sensibilisieren, braucht es Wissen 
und Dialog. Wir wollen das Jahr 2023 zum Jahr der Klimabildung machen und eine 
landesweite Klima-Projektwoche an die Kitas und Schulen bringen, die in 
Kooperation mit der Wissenschaft, Verbänden und anderen Akteur*innen 
durchgeführt wird. Auch darüber hinaus werden wir den Schulen die Möglichkeit 
geben, ihr Engagement für die Klimabildung unkompliziert öffentlich sichtbar zu 
machen. Darüber hinaus werden wir die Klimabildung in allen Lehrplänen an 
allgemeinbildenden und beruflichen Schulen verankern.
Alle Menschen haben ein Recht auf Klimabildung und Bildung für nachhaltige 
Entwicklung. Wir möchten dabei unterstützen, die Auswirkungen der Klimakrise zu 
erkennen, Maßnahmen für den Klimaschutz zu bewerten und Mut zur Gestaltung der 
Zukunft machen. Wir wollen Menschen ermutigen, eigene Handlungsstrategien für 
ein klimaneutrales Leben sowie sozial gerechte Lösungen für die Klimakrise auf 
lokaler und globaler Ebene zu entwickeln.
Die Bildung für nachhaltige Entwicklung soll im Zuge dessen ebenfalls an 
berufsbildenden Schulen fest verankert werden. Als direkte Schnittstelle 
zwischen Bildung und Arbeitswelt ergibt sich hier die Chance, im Unterricht 
Lösungen für eine nachhaltige Arbeits- und Lebenswelt zu entwickeln. Dafür 
werden wir für Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit, schulische Konzepte und 
nachhaltige Lernumgebungen die notwendigen Ressourcen bereitstellen.
A. 3. 4. Lebenslanges Lernen und Medienkompetenz stärken
In einer sich schnell ändernden Gesellschaft und in Zeiten ständiger technischer 
Transformation wird das lebenslange Lernen zu einer der wichtigsten Säulen 
unseres Bildungssystems. Die Volkshochschulen und Bildungsstätten sind Träger 
wichtiger gesellschaftlicher Prozesse. Bei dieser Aufgabe möchten wir sie 
bestmöglich unterstützen. Daher wollen wir eine Neuauflage des 
Weiterbildungsgesetzes zum Weiterbildungsfördergesetzes umsetzen.
Für uns ist die Erwachsenenbildung ein wichtiger Baustein zur 
Bildungsgerechtigkeit im Alter. Wir wollen die Volkshochschulen darin 
unterstützen, ihr Angebot weiter auszubauen und mehr Grundbildungszentren zu 
schaffen. Außerdem soll ein flächendeckendes und leicht zugängliches Angebot für 
Menschen mit geringeren Lese- und Schreibfähigkeiten entstehen.
Der kompetente Umgang mit Medien wird im Zeitalter der alles umfassenden 
Digitalisierung und Globalisierung zu einer wesentlichen Voraussetzung für das 
Funktionieren unserer Demokratie. Ebenso wie die Medien selbst, unterliegen auch 
der Umgang mit ihnen und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft einem rasanten 
Wandel. Dieser birgt zugleich Chancen und Risiken. Deshalb ist Medienkompetenz 
eine der Schlüsselkompetenzen unserer Zeit. Wir wollen Menschen aller 
Altersklassen den mündigen Umgang und die kritische Auseinandersetzung sowohl 
mit traditionellen als auch neuen Medienangeboten ermöglichen.
Wir setzen uns dafür ein, dass besonders Kindertagesstätten, schulische und 
außerschulische Bildungseinrichtungen – auch der Jugend- und Erwachsenenbildung 
– über eine ausreichende finanzielle, technische und fachliche Ausstattung 
verfügen, um diesem Auftrag gerecht zu werden. Das medienpädagogische 
Landeskonzept wollen wir modernisieren und kontinuierlich fortschreiben. Darüber 
hinaus unterstützen wir eine verpflichtende Aufnahme des Faches Medienkompetenz 
in die Curricula, insbesondere der erzieherischen und pädagogischen Berufe.
Wir wollen allen Bürger*innen die Möglichkeit der digitalen Teilhabe 
sicherstellen. Menschen mit geringem Einkommen, ohne festen Wohnsitz oder 
Menschen, die Schwierigkeiten mit der Benutzung von digitalen Endgeräten haben, 
sollen durch Digitallots*innen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Um 
die digitale Teilhabe und Medienkompetenz der älteren Generation zu stärken, 
setzen wir uns für ein landesweites Netzwerk von ehrenamtlichen Senior*innen-
Medienlots*innen ein. Öffentliche Orte wie Büchereien, Gemeindezentren oder 
Senior*innentreffs wollen wir zu Erlebnisräumen für digitales Kennenlernen und 
Ausprobieren gestalten. Hier können Menschen Grundlagen lernen, Webseiten bauen 
oder ihre Steuererklärung digital abgeben. Dafür werden wir die Förderung der 
„Digitalen Knotenpunkte“ fortführen. Insbesondere in den ländlichen Räumen 
wollen wir in gemeinsamer Verantwortung mit den Kommunen die Büchereien nach 
dänischem Vorbild zu Medienkompetenzzentren und „offenen Büchereien“ mit einem 
attraktiven und niedrigschwelligen Angebot ausbauen.
Wir wollen den Landesbeauftragten für politische Bildung stärken und die 
Vermittlung von Medienkompetenz zu einem seiner Schwerpunkte machen. Dazu soll 
die Arbeit in diesem Bereich ausgebaut werden und Qualitätsmaterialien sowie 
öffentlich-rechtliche Lernplattformen bereitgestellt werden.
                Unterstützer*innen
                
- Jonah Schmidtke (KV Kiel)
- Karen Stegelmann (KV Kiel)
- Lasse Petersdotter (KV Kiel)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
- Johanna Schierloh (KV Kiel)
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Nach Zeile 186 einfügen:
Wir werden unsere Hochschulen in die Lage versetzen adäquate Lösungen zu ermöglichen, die eine geschützte Nutzung von Toiletten und Umkleideräumen für trans*, inter, und nicht-binären Personen erlauben. Hierzu zählt neben dem sensiblen Umgang auch die Schaffung von All-Gender-Restrooms.
A. 3. Du gehst deinen eigenen Weg – Berufliche Bildung, Hochschule und 
lebenslanges Lernen
Die berufsbildenden Schulen und Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) sind eine 
starke Säule in unserem Bildungssystem. Mit ihren verschiedenen Schularten 
bieten sie Jugendlichen und jungen Erwachsenen neben der dualen Ausbildung an 
der Berufsschule viele weitere Möglichkeiten, sich auf eine Ausbildung 
vorzubereiten, fachschulische Ausbildungen zu absolvieren und Schulabschlüsse 
bis hin zur allgemeinen Hochschulreife zu erlangen. Dieses flexible System 
wollen wir stärken und ausbauen.
A. 3. 1. Berufliche Bildung und das SHIBB stärken
In der vergangenen Wahlperiode ist das GRÜNE Konzept des Schleswig-
Holsteinischen Instituts für Berufliche Bildung (SHIBB) umgesetzt und so die 
berufliche Bildung gestärkt worden. Mit seinen 5.000 Lehrkräften an 
berufsbildenden Schulen ist es am 1. Januar 2021 an den Start gegangen, 
zugeordnet zum Wirtschaftsministerium. Wir werden das SHIBB wieder dem 
Bildungsministerium zuordnen. Sämtliche Prozesse der Ausgestaltung vom Übergang 
Schule und Beruf, der Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen allgemein- und 
berufsbildender Schulen, der beruflichen Orientierung, der Vergleichbarkeit von 
Personalentwicklung und Lehrkräftebildung wollen wir, wie ursprünglich geplant, 
unter einem Dach zusammenführen.
In den vergangenen Jahren sind die Schüler*innenzahlen an den berufsbildenden 
Schulen einschließlich der Regionalen Berufsbildungszentren (RBZ) 
zurückgegangen. Das führt zum Teil zu sehr kleinen Klassen in einigen 
Ausbildungsberufen, die durch die berufsbildenden Schulen einschließlich der RBZ 
schwer zu kompensieren sind. Wir wollen deshalb mit den Schulen, Schulträgern 
und allen Akteur*innen partnerschaftlich eine landesweite 
Schulentwicklungsplanung auf den Weg bringen, um allen Standorten eine 
Perspektive zu geben.
Wir wollen alle berufsbildenden Schulen zu regionalen Berufsbildungszentren 
umwandeln. So können sie flexibler auf regionale Bedarfe in der Ausbildung 
reagieren. Hierzu wollen wir flächendeckend alle berufsbildenden Schulen in 
Regionale Berufsbildungszentren umwandeln.
A. 3. 1. 1. Berufliche Orientierung – Kooperation ist das Ziel
Eine intensivere berufliche Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen 
gemeinsam mit der Agentur für Arbeit, den Coaches und Betrieben ist ein 
wichtiger Baustein. Ziel ist, dass Jugendliche ihre Stärken erkennen, sich über 
ihren Ausbildungs- oder Studienwunsch klar werden und sich rechtzeitig bewerben. 
Die Berufsschullehrkräfte mit ihrer Erfahrung zu Anforderungen und Möglichkeiten 
in den verschiedenen Berufszweigen können hier an den allgemeinbildenden Schulen 
unterstützen. Deshalb wollen wir den Einsatz von Berufsschullehrkräften in der 
beruflichen Orientierung der allgemeinbildenden Schulen prüfen und auch Modelle 
unterstützen, in denen die Schüler*innen der allgemeinbildenden Schulen im 
Rahmen der beruflichen Orientierung in die Werkstätten der berufsbildenden 
Schulen einschließlich der RBZ kommen.
A. 3. 1. 2. Ausbildungsgarantie
Wir werden das Ziel der Bundesregierung, allen Jugendlichen eine 
Ausbildungsgarantie zu einer vollqualifizierenden Berufsausbildung zu 
ermöglichen, in Schleswig-Holstein aktiv unterstützen und umsetzen. Ziel ist es, 
dass jede*r Jugendliche die Chance auf einen Ausbildungsplatz im Betrieb oder 
betriebsnah in den beruflichen Schulen oder bei freien Trägern bekommt.
A. 3. 1. 3. Fachkräftesicherung gemeinsam mit Betrieben
Für eine ausreichende Zahl von betrieblichen Ausbildungsplätzen ist es 
notwendig, dass die Betriebe ihre Anstrengungen weiter erhöhen, diese zur 
Verfügung zu stellen. Eine ausreichende Anzahl von besetzten Ausbildungsplätzen 
ist die Voraussetzung für den Erhalt eines vielfältigen Angebots an 
Berufsschulklassen in der Fläche. Hierzu soll das SHIBB gemeinsam mit den 
Akteur*innen im berufsbildenden Bereich eine Strategie für die kommenden Jahre 
erarbeiten.
A. 3. 1. 4. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung – 
Berufshochschule
Wir setzen uns für die Weiterentwicklung der Durchlässigkeit zwischen 
beruflicher und akademischer Bildung ein. Im Rahmen einer Institutionalisierung 
soll die Zusammenarbeit von Fachhochschulen, berufsbildenden Schulen und 
Betrieben ausgebaut werden. Wir wollen über diese Kooperation das Konzept einer 
Berufshochschule umsetzen, die zunächst einen Berufsabschluss und perspektivisch 
einen Fachhochschulabschluss einschließt. Durch diese Lernortkooperation wird 
die duale Ausbildung attraktiver und durchlässiger.
A. 3. 2. Hochschule und Wissenschaft
Wir wollen auch in den nächsten Jahren an unserem bisherigen Kurs festhalten und 
damit fortfahren, die Hochschulen zukunftssicher aufzustellen. Dabei wollen wir 
unsere Wissenschaft bei uns im Land stärken, Bildungsgerechtigkeit ausbauen und 
international wettbewerbsfähig bleiben. Unsere Hochschulen und 
Forschungseinrichtungen sind wichtige Orte der Neugier, des Lernens und des 
Zusammenhaltes. Sie bieten Raum für gesellschaftliche Aushandlungsprozesse und 
politische Auseinandersetzungen.
A. 3. 2. 1. Struktur und Finanzierung
Unsere Hochschulen brauchen Planungssicherheit. Deswegen werden wir die 
Grundfinanzierung der Hochschulen weiterhin verlässlich erhöhen. Für uns steht 
fest, dass keine staatliche Hochschule in Schleswig-Holstein in ihrer Existenz 
gefährdet sein darf.
Die Rolle der Fachhochschulen befindet sich aktuell mehr denn je im Wandel. 
Daher möchten wir gemeinsam mit den Hochschulen die Rolle der 
Fachhochschulprofessur adäquat weiterentwickeln.
Um dem bestehenden Fachkräftemangel in den sozialen Berufsfeldern 
entgegenzuwirken, wollen wir zunächst dem Fachkräfte- und Dozierendenmangel 
entgegenwirken. Dazu sollen Professuren attraktiver werden und die Anzahl der 
Promotionsstellen ausgebaut werden. Auf lange Sicht wollen wir damit den 
dringend benötigten Nachwuchs ausbilden.
Wir werden uns auch weiterhin für den Ausbau der Mitbestimmungsstrukturen 
innerhalb der Hochschuldemokratie einsetzen und gemeinsam mit den Statusgruppen 
über mögliche Anpassungen der Gremienstrukturen beraten. Wir setzen uns für eine 
Stärkung studentischer Partizipation bei politischen Prozessen ein und 
unterstützen die Institutionalisierung der Landes-ASten Konferenz.
Wir möchten die Hochschulen auch in ihrer Rolle als Arbeitgeber*innen stärken. 
Wir werden gemeinsam mit den Personalräten und anderen Hochschulgremien Wege 
suchen, Weiterbildungsmöglichkeiten mit Aufstiegsperspektiven für den Mittelbau 
und für das technisch administrative Personal zu schaffen. Wir halten weiterhin 
am Grundsatz „Dauerstellen für Daueraufgaben“ fest. Wo dieser Grundsatz noch 
nicht ausreichend umgesetzt ist, werden wir das ändern.
Um auch studentischen Beschäftigten einen fairen und guten Arbeitsplatz bieten 
zu können, unterstützen wir die Forderung der gewerkschaftlichen Kampagne 
TVStud. Unser Ziel ist auch hier eine tarifliche Entlohnung.
A. 3. 2. 2. Digital und international
Wir wollen sowohl im Bereich der digitalen Infrastruktur, der Ausstattung und im 
Zugang zu digitalen Ressourcen nachlegen. Es gilt sowohl die Vorteile der 
Digitalisierung zu nutzen als auch einen kritischen Umgang mit digitalen 
Lösungen zu entwickeln. Sichere IT-Systeme sind besonders im Bereich der 
Forschung relevant, aber auch Cloud-Lösungen müssen höchsten 
Sicherheitsstandards genügen. Außerdem setzen wir auf den weiteren Ausbau von 
Open-Data und Open-Access.
Die Internationalisierung der Hochschulen und Forschungsinstitute über alle 
Grenzen hinweg war und ist ein wichtiges Ziel unserer Hochschulpolitik. Studien- 
und Forschungsaufenthalte internationaler Student*innen an hiesigen Hochschulen 
und Forschungsstätten sowie Aufenthalte von Student*innen und 
Wissenschaftler*innen an ausländischen Hochschulen sind wichtig.
Die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen wollen wir einfacher gestalten. 
Bestehende Nachteile in Studienordnungen, bei der Anerkennung von 
Studienleistungen oder im Beschäftigungsrecht wollen wir abbauen.
Gerade in der deutsch-dänischen Grenzregion setzen wir an den Hochschulen auf 
einen deutlichen Ausbau der grenzüberschreitenden Bachelor- und 
Masterstudiengänge. Wir wollen die Zusammenarbeit von deutschen und dänischen 
Hochschulen fördern und setzen auf die Grenzregion als gemeinsamer, 
grenzüberschreitender Innovations- und Bildungsstandort.
A. 3. 2. 3. Innovation und Exzellenz
Unsere Hochschulen sind wichtige Partner*innen für gesellschaftliche und 
technische Innovation. Um diese Rolle strategischer zu füllen, unterstützen wir 
die Idee von Innovationsagenturen nach dem D.Innova-Konzept. Wir unterstützen 
das auf Bundesebene geplante Konzept. Die Förderung von Innovations-, Wissens- 
und Technologietransfer ist insbesondere für den Standort Schleswig-Holstein 
eine starke Perspektive, die wir aktiv nutzen wollen. Wir werden in Schleswig-
Holstein für eine starke regionale Struktur sorgen.
Die Exzellenzstrategie der Bundesregierung sehen wir weiterhin kritisch. 
Sinnvoller wäre eine stärkere Unterstützung durch den Bund bei der allgemeinen 
Hochschulfinanzierung. Solange die Exzellenzstrategie existiert, werden wir uns 
gemeinsam mit den Hochschulen in Schleswig-Holstein, aber auch über die Grenzen 
des Bundeslandes hinweg, dafür einsetzen, in diesem Wettbewerb erfolgreich zu 
sein um die Wissenschaftslandschaft in Schleswig-Holstein und Norddeutschland zu 
stärken. Hierzu wollen wir darauf achten, dass möglichst viele Bereiche der 
Universitäten von Exzellenzclustern profitieren – auch diejenigen, die nicht 
unmittelbar Teil des Clusters sind.
A. 3. 2. 4. Vielfalt, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
Wir setzen uns für Hochschulen mit den klügsten Köpfen unterschiedlichster 
Hintergründe ein. Wir werden die Hürden für Studieninteressierte 
unterschiedlichster Biographien abbauen. Hierzu werden wir die in der letzten 
Wahlperiode geschaffene Studienstarthilfe für Studierende aus 
Bedarfsgemeinschaften fortsetzen. Studiengebühren lehnen wir ab.
Um eine inklusive Hochschulkultur zu ermöglichen, setzen wir uns für mehr 
Diversität beim Lehrpersonal ein.
Wir wollen Stress und Überforderung im Studium entgegenwirken. Zur Verbesserung 
der Studienbedingungen trägt auch eine Verkleinerung der regulären Gruppengrößen 
vor allem in Eingangsvorlesungen bei. Zusätzlich werden wir die 
Aufenthaltsqualität auf dem Campus verbessern und Konzepte entwickeln, um 
Lernstress zu reduzieren und die Perspektive von Studierenden in den vorhandenen 
Strukturen zur Qualitätsentwicklung der Studienbedingungen stärken.
Wir setzen uns dafür ein, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass die 
Hochschulen für mehr Studierende zugänglich sind und bessere berufliche 
Perspektiven in der Wissenschaft bieten. Hochschulen müssen Orte der Neugier und 
des Zusammenhaltes sein.
Wir wollen das Studentenwerk Schleswig-Holstein bei seinen wichtigen Aufgaben 
der sozialen Infrastruktur auch künftig finanziell stärken. Insbesondere im 
Bereich des studentischen Wohnraums und bei der psychosozialen Beratung sehen 
wir die wachsenden Bedarfe.
Die Mieten und Lebenshaltungskosten in den Städten steigen auch für Studierende 
immer weiter. Mit der von der Ampel-Koalition im Bund vorgesehenen BAföG-Reform 
kann es gelingen, dass das BAföG endlich wieder zu einem wirksamen Instrument 
der Bildungsgerechtigkeit wird. Wir werden darauf achten, dass 
Berechnungsgrundlagen regelmäßiger und automatisch der Realität angepasst 
werden, die Fördersummen, insbesondere fürs Wohnen, erhöht und das BAföG 
insgesamt elternunabhängiger wird. Ein wichtiger Schritt ist außerdem die 
Erhöhung der Altersgrenzen und die Schaffung von Fördermöglichkeiten für ein 
Teilzeitstudium.
Studierende haben ein Recht auf die rechtzeitige Auszahlung ihres BAföGs. Um die 
Bearbeitung von BAföG-Anträgen zu beschleunigen, werden wir das Studentenwerk 
stärken, Prozesse modernisieren und digitalisieren.
Mit der Einführung der Diversitätsbeauftragten an den Hochschulen durch unsere 
Hochschulgesetzesnovelle von 2015 haben wir eine wichtige Modernisierung 
vorangetrieben. Daraus sind starke Stimmen für mehr Diversität auf dem Campus 
entstanden. Im Zuge der Hochschulgesetzesnovelle 2022 haben wir die Befugnisse 
der Diversitätsbeauftragten deutlich ausgebaut. Künftig wollen wir eine 
landesweite Koordinierungsstelle für Diversität an schleswig-holsteinischen 
Hochschulen schaffen.
Wir wollen dafür sorgen, dass die bestehenden Schutzlücken des Allgemeinen 
Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) für Studierende und Stipendiat*innen geschlossen 
werden. Hochschulen, die keine AGG-Beschwerdestelle eingerichtet haben, sollen 
dafür künftig über die Ziel- und Leistungsvereinbarungen verpflichtet werden 
können.
Wir werden unsere Hochschulen in die Lage versetzen adäquate Lösungen zu ermöglichen, die eine geschützte Nutzung von Toiletten und Umkleideräumen für trans*, inter, und nicht-binären Personen erlauben. Hierzu zählt neben dem sensiblen Umgang auch die Schaffung von All-Gender-Restrooms.
Regelungen, die die Repräsentation und Mitsprache von Frauen in der Wissenschaft 
sichern, müssen in allen Gremien und auf allen Ebenen gelten. Für die Besetzung 
von Professuren und anderen Führungspositionen ist eine konsequente Verankerung 
von Quoten nötig.
Wir wollen die Partizipation und Sichtbarkeit von Frauen in der Wissenschaft 
deutlich erhöhen. Dafür muss auch die Vereinbarkeit von Familie, Lehre und 
Forschung weiter erhöht werden. Außerdem muss es Alternativen zu befristeten 
Verträgen geben, die eine langfristige Lebensplanung ermöglichen.
A. 3. 3. Die Klimakrise verstehen
Um die Klimakrise zu verstehen und für sie zu sensibilisieren, braucht es Wissen 
und Dialog. Wir wollen das Jahr 2023 zum Jahr der Klimabildung machen und eine 
landesweite Klima-Projektwoche an die Kitas und Schulen bringen, die in 
Kooperation mit der Wissenschaft, Verbänden und anderen Akteur*innen 
durchgeführt wird. Auch darüber hinaus werden wir den Schulen die Möglichkeit 
geben, ihr Engagement für die Klimabildung unkompliziert öffentlich sichtbar zu 
machen. Darüber hinaus werden wir die Klimabildung in allen Lehrplänen an 
allgemeinbildenden und beruflichen Schulen verankern.
Alle Menschen haben ein Recht auf Klimabildung und Bildung für nachhaltige 
Entwicklung. Wir möchten dabei unterstützen, die Auswirkungen der Klimakrise zu 
erkennen, Maßnahmen für den Klimaschutz zu bewerten und Mut zur Gestaltung der 
Zukunft machen. Wir wollen Menschen ermutigen, eigene Handlungsstrategien für 
ein klimaneutrales Leben sowie sozial gerechte Lösungen für die Klimakrise auf 
lokaler und globaler Ebene zu entwickeln.
Die Bildung für nachhaltige Entwicklung soll im Zuge dessen ebenfalls an 
berufsbildenden Schulen fest verankert werden. Als direkte Schnittstelle 
zwischen Bildung und Arbeitswelt ergibt sich hier die Chance, im Unterricht 
Lösungen für eine nachhaltige Arbeits- und Lebenswelt zu entwickeln. Dafür 
werden wir für Themen mit Bezug zur Nachhaltigkeit, schulische Konzepte und 
nachhaltige Lernumgebungen die notwendigen Ressourcen bereitstellen.
A. 3. 4. Lebenslanges Lernen und Medienkompetenz stärken
In einer sich schnell ändernden Gesellschaft und in Zeiten ständiger technischer 
Transformation wird das lebenslange Lernen zu einer der wichtigsten Säulen 
unseres Bildungssystems. Die Volkshochschulen und Bildungsstätten sind Träger 
wichtiger gesellschaftlicher Prozesse. Bei dieser Aufgabe möchten wir sie 
bestmöglich unterstützen. Daher wollen wir eine Neuauflage des 
Weiterbildungsgesetzes zum Weiterbildungsfördergesetzes umsetzen.
Für uns ist die Erwachsenenbildung ein wichtiger Baustein zur 
Bildungsgerechtigkeit im Alter. Wir wollen die Volkshochschulen darin 
unterstützen, ihr Angebot weiter auszubauen und mehr Grundbildungszentren zu 
schaffen. Außerdem soll ein flächendeckendes und leicht zugängliches Angebot für 
Menschen mit geringeren Lese- und Schreibfähigkeiten entstehen.
Der kompetente Umgang mit Medien wird im Zeitalter der alles umfassenden 
Digitalisierung und Globalisierung zu einer wesentlichen Voraussetzung für das 
Funktionieren unserer Demokratie. Ebenso wie die Medien selbst, unterliegen auch 
der Umgang mit ihnen und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft einem rasanten 
Wandel. Dieser birgt zugleich Chancen und Risiken. Deshalb ist Medienkompetenz 
eine der Schlüsselkompetenzen unserer Zeit. Wir wollen Menschen aller 
Altersklassen den mündigen Umgang und die kritische Auseinandersetzung sowohl 
mit traditionellen als auch neuen Medienangeboten ermöglichen.
Wir setzen uns dafür ein, dass besonders Kindertagesstätten, schulische und 
außerschulische Bildungseinrichtungen – auch der Jugend- und Erwachsenenbildung 
– über eine ausreichende finanzielle, technische und fachliche Ausstattung 
verfügen, um diesem Auftrag gerecht zu werden. Das medienpädagogische 
Landeskonzept wollen wir modernisieren und kontinuierlich fortschreiben. Darüber 
hinaus unterstützen wir eine verpflichtende Aufnahme des Faches Medienkompetenz 
in die Curricula, insbesondere der erzieherischen und pädagogischen Berufe.
Wir wollen allen Bürger*innen die Möglichkeit der digitalen Teilhabe 
sicherstellen. Menschen mit geringem Einkommen, ohne festen Wohnsitz oder 
Menschen, die Schwierigkeiten mit der Benutzung von digitalen Endgeräten haben, 
sollen durch Digitallots*innen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Um 
die digitale Teilhabe und Medienkompetenz der älteren Generation zu stärken, 
setzen wir uns für ein landesweites Netzwerk von ehrenamtlichen Senior*innen-
Medienlots*innen ein. Öffentliche Orte wie Büchereien, Gemeindezentren oder 
Senior*innentreffs wollen wir zu Erlebnisräumen für digitales Kennenlernen und 
Ausprobieren gestalten. Hier können Menschen Grundlagen lernen, Webseiten bauen 
oder ihre Steuererklärung digital abgeben. Dafür werden wir die Förderung der 
„Digitalen Knotenpunkte“ fortführen. Insbesondere in den ländlichen Räumen 
wollen wir in gemeinsamer Verantwortung mit den Kommunen die Büchereien nach 
dänischem Vorbild zu Medienkompetenzzentren und „offenen Büchereien“ mit einem 
attraktiven und niedrigschwelligen Angebot ausbauen.
Wir wollen den Landesbeauftragten für politische Bildung stärken und die 
Vermittlung von Medienkompetenz zu einem seiner Schwerpunkte machen. Dazu soll 
die Arbeit in diesem Bereich ausgebaut werden und Qualitätsmaterialien sowie 
öffentlich-rechtliche Lernplattformen bereitgestellt werden.
Unterstützer*innen
- Jonah Schmidtke (KV Kiel)
- Karen Stegelmann (KV Kiel)
- Lasse Petersdotter (KV Kiel)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
- Johanna Schierloh (KV Kiel)
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