| Antrag Programm: | Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND SH (dort beschlossen am: 02.02.2022) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme | 
| Eingereicht: | 03.02.2022, 21:15 | 
C 1-276: Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Verfahrensvorschlag: Text
          
          Von Zeile 276 bis 282:
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenBerufsspektiven zu ermöglichen.
A. 1. Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein braucht starke Unternehmen. Sie sind ein 
bedeutender Faktor, um unsere Gesellschaft klimaneutral und sozialer zu machen. 
Viele haben sich schon auf den Weg gemacht, viele weitere sind bereit dazu. Wir 
GRÜNE werden die Rahmenbedingungen geben, damit es für mehr Unternehmen 
attraktiv wird, sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität zu machen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftskraft lebt vom Mittelstand. 98% unserer 
Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter*innen. In Krisenzeiten zeigt sich, 
dass unsere Wirtschaft dadurch weniger anfällig ist für konjunkturelle 
Schwankungen. Das hat sich in der Corona-Krise gezeigt: Unsere Wirtschaft ist 
vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch waren und sind auch 
aktuell noch einige Unternehmen sowie (Solo-) Selbständige wirtschaftlich stark 
getroffen und auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Gemeinsam mit dem Bund wollen 
wir diese Hilfen bedarfsgerecht fortsetzen.
Wir wollen unsere Wirtschaft auch zukünftig nachhaltig und krisenfest 
aufstellen. Dazu brauchen wir eine Mischung aus neuen Industrieansiedlungen, 
stabilen kleinen und mittleren Unternehmen, der Wissenschaft und StartUps.
In der Zukunft möchten wir uns dafür einsetzen, dass Unternehmen und 
Investor*innen durch langfristig geltende Gesetze und Regeln Planungssicherheit 
erhalten. Wir möchten die Unternehmen im Land dabei unterstützen, zukunftssicher 
und klimafreundlich zu wirtschaften. Wir brauchen starke Unternehmen, die mit 
fairen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen gute Arbeitgeber sind.
Wir wollen Förderprogramme so umgestalten, dass künftig insbesondere 
Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft vorangetrieben und dabei gut 
bezahlte Arbeitsplätze entstehen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein als Land 
bei Beschaffungen und als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht.
C. 1. 1. Zukunftsgerichtete Förderprogramme
Für uns ist es eine zentrale Aufgabe, die Unternehmen im Land dabei zu 
unterstützen, die großen Transformationsfragen unserer Zeit erfolgreich 
bewältigen zu können. Gleichermaßen brauchen wir die Unterstützung aus der 
Wirtschaft. Eine solche zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik braucht eine 
zielgerichtete Förderpolitik. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, alle 
Förderprogramme des Landes hinsichtlich ihrer Zukunftswirkung zu evaluieren. Wir 
wollen die Förderprogramme des Landes künftig klar entlang der wichtigen 
Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Umweltschutz und 
Erhalt der Biodiversität ausrichten. Darüber hinaus steht die Ausbildung von 
Fachkräften und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem werden wir uns 
dafür einsetzen, dass aus den Förderprogrammen des Landes künftig keine Gelder 
in Projekte fließen, die unseren Klima- und Nachhaltigkeitszielen 
entgegenstehen. Insbesondere kleine und junge Unternehmen sollen bei der 
Entwicklung eines Corporate-Responsibility-Konzepts begleitet werden. Im 
Gegenzug soll aber auch die Berücksichtigung der Auswirkungen des eigenen 
unternehmerischen Handelns auf nachhaltige Entwicklung zur Voraussetzung für 
finanzielle und sachliche Förderung werden.
Das Land Schleswig-Holstein, und damit auch unsere Wirtschaft, profitieren von 
Fördermitteln der Europäischen Union und des Bundes. Besonders die großen EU-
Förderprogramme, wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) oder 
der Europäische Sozialfonds (ESF), sind für uns wichtig. Unser Ziel ist es, auch 
künftig die notwendigen Mittel zur Fortführung und Co-Finanzierung dieser 
Programme zur Verfügung zu stellen.
C. 1. 2. Innovations- und Gründungsland Schleswig-Holstein
In den vergangenen Jahren haben wir Schleswig-Holstein zu einem echten 
Gründungsland gemacht. Im Gründungsmonitor der KfW ist Schleswig-Holstein 
mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz drei vorgerückt. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Schleswig-Holstein sich auch in den kommenden Jahren einen 
Podiumsplatz unter den Gründungsländern sichern kann. Um das zu sichern, wollen 
wir die Unterstützungsstruktur für Gründer*innen weiter verbessern.
Wir werden uns für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln und den weiteren 
Ausbau von Programmen und Netzwerken für Gründer*innen einsetzen.
Wir setzen uns für eine Flexibilisierung des Förderbeginns ein. Grund dafür ist, 
dass Gründer*innen die zur Verfügung stehenden Förderprogramme des Landes oft 
nicht nutzen können, da sie zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits gegründet 
haben. Gründer*innen brauchen in der Anfangsphase ein großes Maß an 
Flexibilität, welches wir gewährleisten wollen.
Darüber hinaus möchten die wie bestehenden Förderprogramme auf soziale 
Innovationen und sozial-unternehmerische Gründungen ausweiten. Wir sehen in 
sozial-innovativen und sozial-unternehmerischen Geschäftsmodellen große Chancen 
zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Transformationsaufgaben unserer 
Zeit. Sie können relevante Impulse in die Unternehmenslandschaft des Landes 
aussenden. Darüber hinaus bieten sie gute Arbeitsplätze für junge, gut 
ausgebildete Menschen mit hoher intrinsischer Motivation.
Nicht nur eine solide Finanzierung ist wichtig. Gute und innovative 
Geschäftsideen brauchen zum Skalieren eine professionelle Begleitung. 
Accelerator-Programme sind hierfür bestens geeignet. Diese möchten wir nach dem 
Vorbild bestehender Programme landesweit ausbauen. Für die bestmögliche 
Vernetzung der Akteur*innen werden wir den Ausbau der Netzwerkstruktur weiterhin 
unterstützen. Auf Landesebene wollen wir erfolgreiche Projekte wie WeStartup SH, 
das erfolgreich Gründerinnen vernetzt und empowert, stärken. Ähnliches gilt für 
die Meister*innengründungsprämie und andere Förderinstrumente für Gründer*innen.
Wir möchten den Übergang aus Hochschule und Wissenschaft zur Gründung stärken. 
Dazu werden wir Gründungszonen an Hochschulen einrichten.
Wir wollen Gründer*innen für die ersten Monate mehr Freiraum ermöglichen. Wir 
werden uns auf Bundesebene und gegenüber der EU für einen Abbau bürokratischer 
Vorgaben einsetzen.
C. 1. 3. Games- und Kreativwirtschaft
Schleswig-Holstein hat die besten Voraussetzungen, ein wichtiger Standort der 
Entwicklung und Produktion von Games zu werden. Spannende Start-Ups und 
etablierte Unternehmen aus dem Bereich der Gameswirtschaft haben sich bereits 
angesiedelt. Es gilt, die guten Standortbedingungen, beispielsweise Studiengänge 
in den Fachrichtungen Informatik, Kunst oder Grafikdesign ebenso wie eine 
hervorragende Glasfaserabdeckung, nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln. 
Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung einer Gameswirtschafts-Struktur im 
Land aktiv befördern und dafür einen passenden Förderrahmen zur Prototyp-
Entwicklung und Skalierung von Ideen und Geschäftsmodellen entwickeln.
Für uns GRÜNE hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit 
große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein. Sie erbringt 
unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und ist relevante Impulsgeberin in 
wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der sozialen Teilhabe oder der 
Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen zwei Jahren wurde die Kulturbranche 
von Corona besonders gebeutelt. Wir werden die Bedeutung der Kultur- und 
Kreativwirtschaft für den Standort Schleswig-Holstein auch künftig klar benennen 
und einen partizipativen Prozess zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft 
in Schleswig-Holstein starten.
C. 1. 4. Ansiedlung und Infrastrukturausbau
Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für ein funktionierendes 
öffentliches Leben und eine funktionierende Wirtschaft. Wir haben in den 
vergangenen Jahren mit GRÜNER Regierungsbeteiligung begonnen, den massiven 
Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur mit dem Programm IMPULS 
abzubauen. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten und geben 
unserer Wirtschaft deshalb ein Investitionsversprechen für die öffentliche 
Infrastruktur: Wir werden weiter in den Ausbau und die Elektrifizierung des 
Schienennetzes, den Anschluss von Haushalten und Gewerbegebieten an das 
Glasfasernetz, die Sanierung von Landesstraßen und die Modernisierung und 
Sanierung von Hochschulen und Krankenhäusern investieren.
Zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein gehört es 
auch, die Ansiedelung neuer Unternehmen auf geeigneten Flächen im Land 
voranzutreiben. Zugleich hat sich Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Klima- und 
Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, künftig weniger Flächen neu zu 
versiegeln. Um beide Ziele miteinander zu vereinen, werden wir die Kommunen 
aktiv bei Konzepten zum Flächenrecycling unterstützen, finanzielle Mittel für 
die Sanierung von Flächen mit Altlasten bereitstellen und gemeinsam mit den 
Kommunen eine landesweite Gewerbeflächendatenbank entwickeln. So wollen wir 
einerseits Transparenz über Angebot und Nachfrage erreichen und andererseits 
zielgerichteter Ansiedlungen ermöglichen. Mittelfristig werden wir mit diesem 
Instrument die Gewerbeflächenentwicklung im Land nachhaltiger ausgestalten 
können. Damit die schleswig-holsteinischen Unternehmen die digitale 
Transformation erfolgreich gestalten können, ist der Anschluss von Unternehmen 
an das Glasfasernetz unverzichtbar.
Für eine erfolgreiche Energiewende, eine funktionierende Infrastruktur und 
erfolgreiche Ansiedlungen müssen Planungsverfahren rechtsstaatlich sicher 
beschleunigt werden. Wir unterstützen Initiativen des Bundes, um dieses Ziel zu 
erreichen. Dabei ist uns wichtig, dass Beteiligungsmöglichkeiten für 
Bürger*innen und Verbände nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden und 
Umweltverbände über angemessene Ressourcen für gutachterliche Aufträge und die 
Beteiligung im Verfahren verfügen. Wir setzen grundsätzlich auf frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung.
C. 1. 5. Innovative Wirtschaft made in Schleswig-Holstein
Der Anteil der Forschung und Entwicklungsmittel privater Unternehmen ist in 
Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Ländern noch gering und sollte 
steigen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Land kann sich keine eigenen 
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten. Wir werden uns deshalb für 
innovative Lösungen einsetzen, die die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch 
für kleine und mittelgroße Unternehmen ermöglichen. Das Instrument der 
Innovationsassistent*innen wollen wir ausweiten, die wir künftig auch für 
etablierte Unternehmen fördern wollen, aber auch die Cluster und 
Technologiezentren des Landes. Das junge Transformationszentrum TransMarTech 
macht vor, wie eine erfolgreiche Struktur für Technologietransfer gestaltet 
werden kann. Ähnliche Strukturen brauchen wir auch in anderen Branchen.
Schleswig-Holstein bekommt dank uns GRÜNEN Anfang 2022 als erstes Bundesland 
eine Social-Innovation- und Social-Entrepreneurship-Strategie. Wir werden für 
die Umsetzung der Strategie in der kommenden Wahlperiode entsprechende 
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die bestehenden Förderprogramme des Landes 
wollen wir öffnen. Darüber hinaus wollen wir auch insgesamt die nötigen 
Unterstützungs-, Beratungs-, Netzwerk- und Förderstrukturen aufbauen, die es zur 
Umsetzung braucht. Dafür werden wir unter anderem eine Social-Innovation-
Akademie aufbauen und etablieren, die die Forschung und wissenschaftliche Lehre 
zu sozialen Innovationen und sozialen Unternehmen vorantreibt. Ergänzend werden 
wir eine Social-Innovation-Agentur aufbauen, die die Förderung, Beratung und 
Vernetzung von aktiven Personen, Initiativen und Unternehmen übernimmt. Die 
Social-Innovation-Strategie werden wir in der kommenden Wahlperiode evaluieren 
und weiterschreiben.
C. 1. 6. Mittelstand stärken, klare Schwerpunkte setzen
Der Mittelstand dominiert den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und ist 
Garant für Wohlstand und Fortschritt. Insbesondere kleine Unternehmen mit 
weniger als 50 Beschäftigten geben immer wieder Impulse für den 
Wirtschaftsstandort, sind als Hidden Champions sogar Weltmarkt- oder 
Technologieführer in ihren Bereichen. Gleichzeitig sind sie oft zu klein, um 
sich im Alltag mit Transformationsfragen auseinanderzusetzen und sind mit 
bürokratischen Aufgaben besonders belastet. Wir wollen uns in den kommenden 
Jahren für eine Wirtschaftspolitik einsetzen, die auch die kleinen Unternehmen 
in den Fokus des Handelns rückt, sie bei Innovationen und Transformation 
unterstützt und die den richtigen Rahmen für qualitatives Wachstum und 
Stabilität setzt.
Wir wollen die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Viele größere 
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits massiv in die digitale 
Transformation ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle investiert. Davon profitiert 
auch der schleswig-holsteinische Mittelstand. Einige Unternehmen im Land machen 
vor, wie auch Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe von der digitalen 
Transformation profitieren können. Wir wollen die notwendigen Anreize und 
Strukturen schaffen, damit der schleswig-holsteinische Mittelstand zum Profiteur 
der digitalen Transformation wird. Den Cluster DiWiSH und das Kompetenzzentrum 
Mittelstand 4.0 wollen wir fortführen und weiterentwickeln. Der Digitalbonus für 
KMU ist ebenfalls ein wirkungsvolles Instrument und soll nach Möglichkeit 
fortgeführt werden. Für die Digitalassistent*innen bei kleinen und 
mittelständigen Unternehmen werden wir ein Förderprogramm auflegen.
Die größte Herausforderung für viele Unternehmen ist die ungeklärte 
Nachfolgesituation. Nur 9% der Unternehmen, die in den kommenden zehn Jahren in 
die Nachfolge gehen, haben diese bisher geregelt. Obwohl das Land im 
bundesweiten Vergleich sehr wirkungsvolle und weitreichende 
Unterstützungsinstrumente bieten kann, mangelt es an Interessent*innen für eine 
entsprechende Nachfolge. Wir werden die bestehenden Instrumente evaluieren und 
fortführen. Mit den Organisationen und Verbänden im Land werden wir zudem eine 
Nachfolgekampagne auf den Weg bringen. Wir wollen eine möglichst große Zahl an 
Unternehmen in Schleswig-Holstein halten. Dafür müssen wir auch künftig mehr 
Menschen für das Unternehmer*innentum begeistern. Erreichen wollen wir das, 
indem wir Entrepreneurship Education in den Schulen fortführen und mit den 
Universitäten und Berufsschulen Ideen entwickeln und so strukturell stärker für 
das Unternehmer*innentum werben.
Der Mittelstandsbeirat der Landesregierung ist ein relevantes Gremium, um die 
Perspektiven mittelständischer Unternehmen in die Arbeit der Landesregierung 
einfließen zu lassen. Wir werden den Mittelstandsbeirat fortführen, hinsichtlich 
seiner Zusammensetzung jedoch personell breiter und vielfältiger aufstellen.
Im Bereich des Handwerks werden wir insbesondere den Nachwuchs und das Wissen in 
Bezug auf nachhaltiges und klimafreundliches Handeln ausbauen. Zudem wollen wir 
die Meistergründungsprämie fortführen und eine Fachkräfte- und 
Ausbildungsoffensive gemeinsam mit dem Handwerk starten. In der Integration hat 
das Handwerk bisher vorbildlich gehandelt. Hier werden wir die Betriebe seitens 
des Landes weiterhin unterstützen.
Um die Wirtschaftspolitik des Landes stärker zu fokussieren und klare 
Prioritäten zu setzen, wollen wir die Branchen- und Clusterstrategien, wie 
beispielsweise für die Ernährungswirtschaft, die Gesundheitsbranche, den 
Energiesektor und die maritime Wirtschaft, neu ausrichten.
C. 1. 7. Handwerk
Klimaschutz wird nur gemeinsam mit dem Handwerk gelingen. Handwerker*innen und 
Techniker*innen setzen politische Beschlüsse für mehr Sanierungen oder den 
Ausbau der erneuerbaren Energien um. Sie haben das nötige Wissen über 
klimafreundliche Baustoffe und Bautechniken. Wir brauchen kompetente 
Handwerksbetriebe im ganzen Land und müssen dafür sorgen, dass die 
Fachkräftelücke im Handwerk geschlossen wird. Wir werden im engen Dialog mit den 
Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern ein 
Klimaschutzfachkräfteprogramm auflegen und eine breite Kampagne für 
Ausbildungen, Umschulungen und Fortbildungen in diesen Zukunftsbranchen starten.
Auch die Bedeutung von Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks wird steigen. Im 
Zuge einer Rückkehr zur regionaleren Versorgung mit Lebensmitteln sind 
beispielsweise regionale Bäckereibetriebe in der Stadt und auf dem Land 
unerlässlich.
Um regionale Strukturen im Handwerk zu erhalten, setzen wir uns dafür ein, dass 
mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung machen. Deshalb wollen wir die 
Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Handwerk auch für Abiturient*innen 
attraktiver machen.
Wir wollen die Kooperation zwischen Schulen und Handwerksbetrieben bei der 
Berufsorientierung intensivieren und unterstützen Informationskampagnen für 
Schüler*innen über die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und akademischen 
Berufsfeldern. Zudem werden wir prüfen, welche weiteren Erleichterungen es für 
Quereinsteiger*innen geben und ob die bewährte Handwerksordnung durchlässiger 
und modularer gestaltet werden kann.
Wir wollen die Selbständigkeit in einigen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei 
Reparaturdienstleistungen, erleichtern. Dies muss auch ohne den Abschluss einer 
drei- bis vierjährigen Lehre grundsätzlich möglich sein.
C. 1. 8. Industriestandort Schleswig-Holstein
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind in Schleswig-Holstein bisher 
unterproportional ausgeprägt. Das kann sich ändern, denn unser Standort verfügt 
über eine exzellente Versorgung mit grüner Energie – genau danach suchen 
Unternehmen. Aus den erneuerbaren Energien ergibt sich damit die Chance, dass 
der Anteil der Industrie und des produzierenden Gewerbes an der 
Bruttowertschöpfung des Landes in den kommenden Jahren gesteigert wird. 
Schleswig-Holstein wird als grüner Industriestandort attraktiv. Für den 
dauerhaften Erfolg ist es von zentraler Bedeutung, Industriepolitik nachhaltig 
zu verstehen, unsere Strategien entsprechend auszurichten und unseren Standort 
international zu bewerben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Industriestrategie des Landes 
überarbeiten und den gesamten Industriestandort Schleswig-Holstein in seinen 
Transformationsprozessen stärken. Hierbei wollen wir darauf achten, dass der 
„Green Deal“ der EU wegweisend für den Aufbau einer zukunftsfähigen und 
klimafreundlichen Industrielandschaft Schleswig-Holsteins ist.
Die Industriestrategie des Landes soll klar aufzeigen, mit welchen Maßnahmen 
sich der Industriestandort Schleswig-Holstein für die Zukunft aufstellen kann. 
Darüber hinaus muss sie zeigen, wie weitere ungenutzte Potenziale genutzt werden 
können. Dahingehend ist die aktuelle Industriestrategie ausbaufähig. Wir werden 
sie daher neu aufsetzen. Die Neufassung wird eine klare strategische Ausrichtung 
auf die Bedeutung des Klimawandels und der Energiewende haben.
Um den Industriestandort nachhaltig zu stärken und ungenutzte Potenziale zu 
heben, braucht es auch neue Ansiedlungen von Industrie und produzierendem 
Gewerbe. Wir werden uns dafür einsetzen, das Bürgschaftsprogramm des Bundes für 
Großansiedlungen auch landesseitig mit einer Erhöhung der Bürgschaftssumme zu 
unterstützen. Das wird dazu führen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Ländern 
konkurrenzfähig bleiben. Die Ansiedlung von großen Unternehmen, insbesondere aus 
dem Bereich der Energiewende, werden wir mit den notwendigen Investitionen in 
öffentliche Infrastrukturen wie Schiene, Glasfaser oder Straße zielgerichtet 
unterstützen, um den Standort Schleswig-Holstein attraktiv zu machen.
Gerade bei den Industrieunternehmen gibt es erhebliche Potenziale für 
Klimaschutz und Digitalisierung. Wir werden die bestehenden Industrieunternehmen 
auf dem Weg der Wende hin zu einer klimafreundlichen Industrie weiter begleiten 
und unterstützen. Wir werden uns für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen 
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien einsetzen.
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung 
für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch 
setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte 
Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen 
dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, 
Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der 
Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenBerufsspektiven zu ermöglichen.
C. 1. 9. Maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft ist eine der zentralen Branchen der schleswig-
holsteinischen Wirtschaft. Insbesondere die Werften stehen in den vergangenen 
Jahren unter einem immensen ökonomischen Druck. Nachhaltigkeit und Klimaschutz 
werden zunehmend auch im Seeverkehr sowie im Schiffbau eine große Rolle spielen. 
Der Übergang zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft erfordert Investitionen in 
innovative Technologien. Wir unterstützen das Vorhaben der Ampel-Koalition, den 
maritimen Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit 
künftig mehr Aufträge auch an schleswig-holsteinische Werften gehen. Gemeinsam 
mit der Wissenschaft und der erneuerbaren Energiewirtschaft wollen wir in 
Schleswig-Holstein Innovationen fördern und zukunftsfähige Arbeitsplätze 
entstehen lassen und damit zum weltweit führenden Innovationsstandort für 
emissionsfreie Schifffahrt werden. Dafür werden wir gemeinsam mit der maritimen 
Wirtschaft einen Zukunftsdialog beginnen, der neben der Emissionsfreiheit 
weitere Zukunftstechnologien, wie z.B. autonomes Navigieren, beleuchtet.
C. 1. 10. Wirtschaft ist mehr als Wachstum
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns mehr als Wachstum. Deshalb wollen wir 
Indikatoren zum Messen von Gemeinwohl entwickeln und eine Gemeinwohlbilanzierung 
für einzelne öffentliche Unternehmen des Landes modellhaft, wie beispielsweise 
die Landesforsten, erproben.
Wir begrüßen die Einführung eines Sorgfaltspflichtengesetzes auf Bundesebene. 
Gleichzeitig ist schon heute klar, dass das Sorgfaltspflichtengesetz des Bundes 
nicht ausreicht und auf EU-Ebene ebenfalls eine entsprechende Rechtsetzung 
vorbereitet wird. Wir werden uns für ein wirksameres Sorgfaltspflichtengesetz 
auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen.
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          Von Zeile 276 bis 282:
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
A. 1. Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein braucht starke Unternehmen. Sie sind ein 
bedeutender Faktor, um unsere Gesellschaft klimaneutral und sozialer zu machen. 
Viele haben sich schon auf den Weg gemacht, viele weitere sind bereit dazu. Wir 
GRÜNE werden die Rahmenbedingungen geben, damit es für mehr Unternehmen 
attraktiv wird, sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität zu machen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftskraft lebt vom Mittelstand. 98% unserer 
Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter*innen. In Krisenzeiten zeigt sich, 
dass unsere Wirtschaft dadurch weniger anfällig ist für konjunkturelle 
Schwankungen. Das hat sich in der Corona-Krise gezeigt: Unsere Wirtschaft ist 
vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch waren und sind auch 
aktuell noch einige Unternehmen sowie (Solo-) Selbständige wirtschaftlich stark 
getroffen und auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Gemeinsam mit dem Bund wollen 
wir diese Hilfen bedarfsgerecht fortsetzen.
Wir wollen unsere Wirtschaft auch zukünftig nachhaltig und krisenfest 
aufstellen. Dazu brauchen wir eine Mischung aus neuen Industrieansiedlungen, 
stabilen kleinen und mittleren Unternehmen, der Wissenschaft und StartUps.
In der Zukunft möchten wir uns dafür einsetzen, dass Unternehmen und 
Investor*innen durch langfristig geltende Gesetze und Regeln Planungssicherheit 
erhalten. Wir möchten die Unternehmen im Land dabei unterstützen, zukunftssicher 
und klimafreundlich zu wirtschaften. Wir brauchen starke Unternehmen, die mit 
fairen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen gute Arbeitgeber sind.
Wir wollen Förderprogramme so umgestalten, dass künftig insbesondere 
Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft vorangetrieben und dabei gut 
bezahlte Arbeitsplätze entstehen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein als Land 
bei Beschaffungen und als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht.
C. 1. 1. Zukunftsgerichtete Förderprogramme
Für uns ist es eine zentrale Aufgabe, die Unternehmen im Land dabei zu 
unterstützen, die großen Transformationsfragen unserer Zeit erfolgreich 
bewältigen zu können. Gleichermaßen brauchen wir die Unterstützung aus der 
Wirtschaft. Eine solche zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik braucht eine 
zielgerichtete Förderpolitik. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, alle 
Förderprogramme des Landes hinsichtlich ihrer Zukunftswirkung zu evaluieren. Wir 
wollen die Förderprogramme des Landes künftig klar entlang der wichtigen 
Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Umweltschutz und 
Erhalt der Biodiversität ausrichten. Darüber hinaus steht die Ausbildung von 
Fachkräften und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem werden wir uns 
dafür einsetzen, dass aus den Förderprogrammen des Landes künftig keine Gelder 
in Projekte fließen, die unseren Klima- und Nachhaltigkeitszielen 
entgegenstehen. Insbesondere kleine und junge Unternehmen sollen bei der 
Entwicklung eines Corporate-Responsibility-Konzepts begleitet werden. Im 
Gegenzug soll aber auch die Berücksichtigung der Auswirkungen des eigenen 
unternehmerischen Handelns auf nachhaltige Entwicklung zur Voraussetzung für 
finanzielle und sachliche Förderung werden.
Das Land Schleswig-Holstein, und damit auch unsere Wirtschaft, profitieren von 
Fördermitteln der Europäischen Union und des Bundes. Besonders die großen EU-
Förderprogramme, wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) oder 
der Europäische Sozialfonds (ESF), sind für uns wichtig. Unser Ziel ist es, auch 
künftig die notwendigen Mittel zur Fortführung und Co-Finanzierung dieser 
Programme zur Verfügung zu stellen.
C. 1. 2. Innovations- und Gründungsland Schleswig-Holstein
In den vergangenen Jahren haben wir Schleswig-Holstein zu einem echten 
Gründungsland gemacht. Im Gründungsmonitor der KfW ist Schleswig-Holstein 
mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz drei vorgerückt. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Schleswig-Holstein sich auch in den kommenden Jahren einen 
Podiumsplatz unter den Gründungsländern sichern kann. Um das zu sichern, wollen 
wir die Unterstützungsstruktur für Gründer*innen weiter verbessern.
Wir werden uns für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln und den weiteren 
Ausbau von Programmen und Netzwerken für Gründer*innen einsetzen.
Wir setzen uns für eine Flexibilisierung des Förderbeginns ein. Grund dafür ist, 
dass Gründer*innen die zur Verfügung stehenden Förderprogramme des Landes oft 
nicht nutzen können, da sie zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits gegründet 
haben. Gründer*innen brauchen in der Anfangsphase ein großes Maß an 
Flexibilität, welches wir gewährleisten wollen.
Darüber hinaus möchten die wie bestehenden Förderprogramme auf soziale 
Innovationen und sozial-unternehmerische Gründungen ausweiten. Wir sehen in 
sozial-innovativen und sozial-unternehmerischen Geschäftsmodellen große Chancen 
zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Transformationsaufgaben unserer 
Zeit. Sie können relevante Impulse in die Unternehmenslandschaft des Landes 
aussenden. Darüber hinaus bieten sie gute Arbeitsplätze für junge, gut 
ausgebildete Menschen mit hoher intrinsischer Motivation.
Nicht nur eine solide Finanzierung ist wichtig. Gute und innovative 
Geschäftsideen brauchen zum Skalieren eine professionelle Begleitung. 
Accelerator-Programme sind hierfür bestens geeignet. Diese möchten wir nach dem 
Vorbild bestehender Programme landesweit ausbauen. Für die bestmögliche 
Vernetzung der Akteur*innen werden wir den Ausbau der Netzwerkstruktur weiterhin 
unterstützen. Auf Landesebene wollen wir erfolgreiche Projekte wie WeStartup SH, 
das erfolgreich Gründerinnen vernetzt und empowert, stärken. Ähnliches gilt für 
die Meister*innengründungsprämie und andere Förderinstrumente für Gründer*innen.
Wir möchten den Übergang aus Hochschule und Wissenschaft zur Gründung stärken. 
Dazu werden wir Gründungszonen an Hochschulen einrichten.
Wir wollen Gründer*innen für die ersten Monate mehr Freiraum ermöglichen. Wir 
werden uns auf Bundesebene und gegenüber der EU für einen Abbau bürokratischer 
Vorgaben einsetzen.
C. 1. 3. Games- und Kreativwirtschaft
Schleswig-Holstein hat die besten Voraussetzungen, ein wichtiger Standort der 
Entwicklung und Produktion von Games zu werden. Spannende Start-Ups und 
etablierte Unternehmen aus dem Bereich der Gameswirtschaft haben sich bereits 
angesiedelt. Es gilt, die guten Standortbedingungen, beispielsweise Studiengänge 
in den Fachrichtungen Informatik, Kunst oder Grafikdesign ebenso wie eine 
hervorragende Glasfaserabdeckung, nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln. 
Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung einer Gameswirtschafts-Struktur im 
Land aktiv befördern und dafür einen passenden Förderrahmen zur Prototyp-
Entwicklung und Skalierung von Ideen und Geschäftsmodellen entwickeln.
Für uns GRÜNE hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit 
große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein. Sie erbringt 
unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und ist relevante Impulsgeberin in 
wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der sozialen Teilhabe oder der 
Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen zwei Jahren wurde die Kulturbranche 
von Corona besonders gebeutelt. Wir werden die Bedeutung der Kultur- und 
Kreativwirtschaft für den Standort Schleswig-Holstein auch künftig klar benennen 
und einen partizipativen Prozess zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft 
in Schleswig-Holstein starten.
C. 1. 4. Ansiedlung und Infrastrukturausbau
Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für ein funktionierendes 
öffentliches Leben und eine funktionierende Wirtschaft. Wir haben in den 
vergangenen Jahren mit GRÜNER Regierungsbeteiligung begonnen, den massiven 
Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur mit dem Programm IMPULS 
abzubauen. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten und geben 
unserer Wirtschaft deshalb ein Investitionsversprechen für die öffentliche 
Infrastruktur: Wir werden weiter in den Ausbau und die Elektrifizierung des 
Schienennetzes, den Anschluss von Haushalten und Gewerbegebieten an das 
Glasfasernetz, die Sanierung von Landesstraßen und die Modernisierung und 
Sanierung von Hochschulen und Krankenhäusern investieren.
Zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein gehört es 
auch, die Ansiedelung neuer Unternehmen auf geeigneten Flächen im Land 
voranzutreiben. Zugleich hat sich Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Klima- und 
Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, künftig weniger Flächen neu zu 
versiegeln. Um beide Ziele miteinander zu vereinen, werden wir die Kommunen 
aktiv bei Konzepten zum Flächenrecycling unterstützen, finanzielle Mittel für 
die Sanierung von Flächen mit Altlasten bereitstellen und gemeinsam mit den 
Kommunen eine landesweite Gewerbeflächendatenbank entwickeln. So wollen wir 
einerseits Transparenz über Angebot und Nachfrage erreichen und andererseits 
zielgerichteter Ansiedlungen ermöglichen. Mittelfristig werden wir mit diesem 
Instrument die Gewerbeflächenentwicklung im Land nachhaltiger ausgestalten 
können. Damit die schleswig-holsteinischen Unternehmen die digitale 
Transformation erfolgreich gestalten können, ist der Anschluss von Unternehmen 
an das Glasfasernetz unverzichtbar.
Für eine erfolgreiche Energiewende, eine funktionierende Infrastruktur und 
erfolgreiche Ansiedlungen müssen Planungsverfahren rechtsstaatlich sicher 
beschleunigt werden. Wir unterstützen Initiativen des Bundes, um dieses Ziel zu 
erreichen. Dabei ist uns wichtig, dass Beteiligungsmöglichkeiten für 
Bürger*innen und Verbände nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden und 
Umweltverbände über angemessene Ressourcen für gutachterliche Aufträge und die 
Beteiligung im Verfahren verfügen. Wir setzen grundsätzlich auf frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung.
C. 1. 5. Innovative Wirtschaft made in Schleswig-Holstein
Der Anteil der Forschung und Entwicklungsmittel privater Unternehmen ist in 
Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Ländern noch gering und sollte 
steigen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Land kann sich keine eigenen 
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten. Wir werden uns deshalb für 
innovative Lösungen einsetzen, die die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch 
für kleine und mittelgroße Unternehmen ermöglichen. Das Instrument der 
Innovationsassistent*innen wollen wir ausweiten, die wir künftig auch für 
etablierte Unternehmen fördern wollen, aber auch die Cluster und 
Technologiezentren des Landes. Das junge Transformationszentrum TransMarTech 
macht vor, wie eine erfolgreiche Struktur für Technologietransfer gestaltet 
werden kann. Ähnliche Strukturen brauchen wir auch in anderen Branchen.
Schleswig-Holstein bekommt dank uns GRÜNEN Anfang 2022 als erstes Bundesland 
eine Social-Innovation- und Social-Entrepreneurship-Strategie. Wir werden für 
die Umsetzung der Strategie in der kommenden Wahlperiode entsprechende 
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die bestehenden Förderprogramme des Landes 
wollen wir öffnen. Darüber hinaus wollen wir auch insgesamt die nötigen 
Unterstützungs-, Beratungs-, Netzwerk- und Förderstrukturen aufbauen, die es zur 
Umsetzung braucht. Dafür werden wir unter anderem eine Social-Innovation-
Akademie aufbauen und etablieren, die die Forschung und wissenschaftliche Lehre 
zu sozialen Innovationen und sozialen Unternehmen vorantreibt. Ergänzend werden 
wir eine Social-Innovation-Agentur aufbauen, die die Förderung, Beratung und 
Vernetzung von aktiven Personen, Initiativen und Unternehmen übernimmt. Die 
Social-Innovation-Strategie werden wir in der kommenden Wahlperiode evaluieren 
und weiterschreiben.
C. 1. 6. Mittelstand stärken, klare Schwerpunkte setzen
Der Mittelstand dominiert den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und ist 
Garant für Wohlstand und Fortschritt. Insbesondere kleine Unternehmen mit 
weniger als 50 Beschäftigten geben immer wieder Impulse für den 
Wirtschaftsstandort, sind als Hidden Champions sogar Weltmarkt- oder 
Technologieführer in ihren Bereichen. Gleichzeitig sind sie oft zu klein, um 
sich im Alltag mit Transformationsfragen auseinanderzusetzen und sind mit 
bürokratischen Aufgaben besonders belastet. Wir wollen uns in den kommenden 
Jahren für eine Wirtschaftspolitik einsetzen, die auch die kleinen Unternehmen 
in den Fokus des Handelns rückt, sie bei Innovationen und Transformation 
unterstützt und die den richtigen Rahmen für qualitatives Wachstum und 
Stabilität setzt.
Wir wollen die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Viele größere 
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits massiv in die digitale 
Transformation ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle investiert. Davon profitiert 
auch der schleswig-holsteinische Mittelstand. Einige Unternehmen im Land machen 
vor, wie auch Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe von der digitalen 
Transformation profitieren können. Wir wollen die notwendigen Anreize und 
Strukturen schaffen, damit der schleswig-holsteinische Mittelstand zum Profiteur 
der digitalen Transformation wird. Den Cluster DiWiSH und das Kompetenzzentrum 
Mittelstand 4.0 wollen wir fortführen und weiterentwickeln. Der Digitalbonus für 
KMU ist ebenfalls ein wirkungsvolles Instrument und soll nach Möglichkeit 
fortgeführt werden. Für die Digitalassistent*innen bei kleinen und 
mittelständigen Unternehmen werden wir ein Förderprogramm auflegen.
Die größte Herausforderung für viele Unternehmen ist die ungeklärte 
Nachfolgesituation. Nur 9% der Unternehmen, die in den kommenden zehn Jahren in 
die Nachfolge gehen, haben diese bisher geregelt. Obwohl das Land im 
bundesweiten Vergleich sehr wirkungsvolle und weitreichende 
Unterstützungsinstrumente bieten kann, mangelt es an Interessent*innen für eine 
entsprechende Nachfolge. Wir werden die bestehenden Instrumente evaluieren und 
fortführen. Mit den Organisationen und Verbänden im Land werden wir zudem eine 
Nachfolgekampagne auf den Weg bringen. Wir wollen eine möglichst große Zahl an 
Unternehmen in Schleswig-Holstein halten. Dafür müssen wir auch künftig mehr 
Menschen für das Unternehmer*innentum begeistern. Erreichen wollen wir das, 
indem wir Entrepreneurship Education in den Schulen fortführen und mit den 
Universitäten und Berufsschulen Ideen entwickeln und so strukturell stärker für 
das Unternehmer*innentum werben.
Der Mittelstandsbeirat der Landesregierung ist ein relevantes Gremium, um die 
Perspektiven mittelständischer Unternehmen in die Arbeit der Landesregierung 
einfließen zu lassen. Wir werden den Mittelstandsbeirat fortführen, hinsichtlich 
seiner Zusammensetzung jedoch personell breiter und vielfältiger aufstellen.
Im Bereich des Handwerks werden wir insbesondere den Nachwuchs und das Wissen in 
Bezug auf nachhaltiges und klimafreundliches Handeln ausbauen. Zudem wollen wir 
die Meistergründungsprämie fortführen und eine Fachkräfte- und 
Ausbildungsoffensive gemeinsam mit dem Handwerk starten. In der Integration hat 
das Handwerk bisher vorbildlich gehandelt. Hier werden wir die Betriebe seitens 
des Landes weiterhin unterstützen.
Um die Wirtschaftspolitik des Landes stärker zu fokussieren und klare 
Prioritäten zu setzen, wollen wir die Branchen- und Clusterstrategien, wie 
beispielsweise für die Ernährungswirtschaft, die Gesundheitsbranche, den 
Energiesektor und die maritime Wirtschaft, neu ausrichten.
C. 1. 7. Handwerk
Klimaschutz wird nur gemeinsam mit dem Handwerk gelingen. Handwerker*innen und 
Techniker*innen setzen politische Beschlüsse für mehr Sanierungen oder den 
Ausbau der erneuerbaren Energien um. Sie haben das nötige Wissen über 
klimafreundliche Baustoffe und Bautechniken. Wir brauchen kompetente 
Handwerksbetriebe im ganzen Land und müssen dafür sorgen, dass die 
Fachkräftelücke im Handwerk geschlossen wird. Wir werden im engen Dialog mit den 
Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern ein 
Klimaschutzfachkräfteprogramm auflegen und eine breite Kampagne für 
Ausbildungen, Umschulungen und Fortbildungen in diesen Zukunftsbranchen starten.
Auch die Bedeutung von Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks wird steigen. Im 
Zuge einer Rückkehr zur regionaleren Versorgung mit Lebensmitteln sind 
beispielsweise regionale Bäckereibetriebe in der Stadt und auf dem Land 
unerlässlich.
Um regionale Strukturen im Handwerk zu erhalten, setzen wir uns dafür ein, dass 
mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung machen. Deshalb wollen wir die 
Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Handwerk auch für Abiturient*innen 
attraktiver machen.
Wir wollen die Kooperation zwischen Schulen und Handwerksbetrieben bei der 
Berufsorientierung intensivieren und unterstützen Informationskampagnen für 
Schüler*innen über die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und akademischen 
Berufsfeldern. Zudem werden wir prüfen, welche weiteren Erleichterungen es für 
Quereinsteiger*innen geben und ob die bewährte Handwerksordnung durchlässiger 
und modularer gestaltet werden kann.
Wir wollen die Selbständigkeit in einigen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei 
Reparaturdienstleistungen, erleichtern. Dies muss auch ohne den Abschluss einer 
drei- bis vierjährigen Lehre grundsätzlich möglich sein.
C. 1. 8. Industriestandort Schleswig-Holstein
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind in Schleswig-Holstein bisher 
unterproportional ausgeprägt. Das kann sich ändern, denn unser Standort verfügt 
über eine exzellente Versorgung mit grüner Energie – genau danach suchen 
Unternehmen. Aus den erneuerbaren Energien ergibt sich damit die Chance, dass 
der Anteil der Industrie und des produzierenden Gewerbes an der 
Bruttowertschöpfung des Landes in den kommenden Jahren gesteigert wird. 
Schleswig-Holstein wird als grüner Industriestandort attraktiv. Für den 
dauerhaften Erfolg ist es von zentraler Bedeutung, Industriepolitik nachhaltig 
zu verstehen, unsere Strategien entsprechend auszurichten und unseren Standort 
international zu bewerben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Industriestrategie des Landes 
überarbeiten und den gesamten Industriestandort Schleswig-Holstein in seinen 
Transformationsprozessen stärken. Hierbei wollen wir darauf achten, dass der 
„Green Deal“ der EU wegweisend für den Aufbau einer zukunftsfähigen und 
klimafreundlichen Industrielandschaft Schleswig-Holsteins ist.
Die Industriestrategie des Landes soll klar aufzeigen, mit welchen Maßnahmen 
sich der Industriestandort Schleswig-Holstein für die Zukunft aufstellen kann. 
Darüber hinaus muss sie zeigen, wie weitere ungenutzte Potenziale genutzt werden 
können. Dahingehend ist die aktuelle Industriestrategie ausbaufähig. Wir werden 
sie daher neu aufsetzen. Die Neufassung wird eine klare strategische Ausrichtung 
auf die Bedeutung des Klimawandels und der Energiewende haben.
Um den Industriestandort nachhaltig zu stärken und ungenutzte Potenziale zu 
heben, braucht es auch neue Ansiedlungen von Industrie und produzierendem 
Gewerbe. Wir werden uns dafür einsetzen, das Bürgschaftsprogramm des Bundes für 
Großansiedlungen auch landesseitig mit einer Erhöhung der Bürgschaftssumme zu 
unterstützen. Das wird dazu führen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Ländern 
konkurrenzfähig bleiben. Die Ansiedlung von großen Unternehmen, insbesondere aus 
dem Bereich der Energiewende, werden wir mit den notwendigen Investitionen in 
öffentliche Infrastrukturen wie Schiene, Glasfaser oder Straße zielgerichtet 
unterstützen, um den Standort Schleswig-Holstein attraktiv zu machen.
Gerade bei den Industrieunternehmen gibt es erhebliche Potenziale für 
Klimaschutz und Digitalisierung. Wir werden die bestehenden Industrieunternehmen 
auf dem Weg der Wende hin zu einer klimafreundlichen Industrie weiter begleiten 
und unterstützen. Wir werden uns für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen 
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien einsetzen.
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung 
für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch 
setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte 
Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen 
dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, 
Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der 
Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
C. 1. 9. Maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft ist eine der zentralen Branchen der schleswig-
holsteinischen Wirtschaft. Insbesondere die Werften stehen in den vergangenen 
Jahren unter einem immensen ökonomischen Druck. Nachhaltigkeit und Klimaschutz 
werden zunehmend auch im Seeverkehr sowie im Schiffbau eine große Rolle spielen. 
Der Übergang zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft erfordert Investitionen in 
innovative Technologien. Wir unterstützen das Vorhaben der Ampel-Koalition, den 
maritimen Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit 
künftig mehr Aufträge auch an schleswig-holsteinische Werften gehen. Gemeinsam 
mit der Wissenschaft und der erneuerbaren Energiewirtschaft wollen wir in 
Schleswig-Holstein Innovationen fördern und zukunftsfähige Arbeitsplätze 
entstehen lassen und damit zum weltweit führenden Innovationsstandort für 
emissionsfreie Schifffahrt werden. Dafür werden wir gemeinsam mit der maritimen 
Wirtschaft einen Zukunftsdialog beginnen, der neben der Emissionsfreiheit 
weitere Zukunftstechnologien, wie z.B. autonomes Navigieren, beleuchtet.
C. 1. 10. Wirtschaft ist mehr als Wachstum
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns mehr als Wachstum. Deshalb wollen wir 
Indikatoren zum Messen von Gemeinwohl entwickeln und eine Gemeinwohlbilanzierung 
für einzelne öffentliche Unternehmen des Landes modellhaft, wie beispielsweise 
die Landesforsten, erproben.
Wir begrüßen die Einführung eines Sorgfaltspflichtengesetzes auf Bundesebene. 
Gleichzeitig ist schon heute klar, dass das Sorgfaltspflichtengesetz des Bundes 
nicht ausreicht und auf EU-Ebene ebenfalls eine entsprechende Rechtsetzung 
vorbereitet wird. Wir werden uns für ein wirksameres Sorgfaltspflichtengesetz 
auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen.
                Unterstützer*innen
                
- Waltraud Waidelich (KV Plön)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
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Von Zeile 276 bis 282:
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenBerufsspektiven zu ermöglichen.
A. 1. Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein braucht starke Unternehmen. Sie sind ein 
bedeutender Faktor, um unsere Gesellschaft klimaneutral und sozialer zu machen. 
Viele haben sich schon auf den Weg gemacht, viele weitere sind bereit dazu. Wir 
GRÜNE werden die Rahmenbedingungen geben, damit es für mehr Unternehmen 
attraktiv wird, sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität zu machen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftskraft lebt vom Mittelstand. 98% unserer 
Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter*innen. In Krisenzeiten zeigt sich, 
dass unsere Wirtschaft dadurch weniger anfällig ist für konjunkturelle 
Schwankungen. Das hat sich in der Corona-Krise gezeigt: Unsere Wirtschaft ist 
vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch waren und sind auch 
aktuell noch einige Unternehmen sowie (Solo-) Selbständige wirtschaftlich stark 
getroffen und auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Gemeinsam mit dem Bund wollen 
wir diese Hilfen bedarfsgerecht fortsetzen.
Wir wollen unsere Wirtschaft auch zukünftig nachhaltig und krisenfest 
aufstellen. Dazu brauchen wir eine Mischung aus neuen Industrieansiedlungen, 
stabilen kleinen und mittleren Unternehmen, der Wissenschaft und StartUps.
In der Zukunft möchten wir uns dafür einsetzen, dass Unternehmen und 
Investor*innen durch langfristig geltende Gesetze und Regeln Planungssicherheit 
erhalten. Wir möchten die Unternehmen im Land dabei unterstützen, zukunftssicher 
und klimafreundlich zu wirtschaften. Wir brauchen starke Unternehmen, die mit 
fairen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen gute Arbeitgeber sind.
Wir wollen Förderprogramme so umgestalten, dass künftig insbesondere 
Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft vorangetrieben und dabei gut 
bezahlte Arbeitsplätze entstehen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein als Land 
bei Beschaffungen und als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht.
C. 1. 1. Zukunftsgerichtete Förderprogramme
Für uns ist es eine zentrale Aufgabe, die Unternehmen im Land dabei zu 
unterstützen, die großen Transformationsfragen unserer Zeit erfolgreich 
bewältigen zu können. Gleichermaßen brauchen wir die Unterstützung aus der 
Wirtschaft. Eine solche zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik braucht eine 
zielgerichtete Förderpolitik. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, alle 
Förderprogramme des Landes hinsichtlich ihrer Zukunftswirkung zu evaluieren. Wir 
wollen die Förderprogramme des Landes künftig klar entlang der wichtigen 
Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Umweltschutz und 
Erhalt der Biodiversität ausrichten. Darüber hinaus steht die Ausbildung von 
Fachkräften und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem werden wir uns 
dafür einsetzen, dass aus den Förderprogrammen des Landes künftig keine Gelder 
in Projekte fließen, die unseren Klima- und Nachhaltigkeitszielen 
entgegenstehen. Insbesondere kleine und junge Unternehmen sollen bei der 
Entwicklung eines Corporate-Responsibility-Konzepts begleitet werden. Im 
Gegenzug soll aber auch die Berücksichtigung der Auswirkungen des eigenen 
unternehmerischen Handelns auf nachhaltige Entwicklung zur Voraussetzung für 
finanzielle und sachliche Förderung werden.
Das Land Schleswig-Holstein, und damit auch unsere Wirtschaft, profitieren von 
Fördermitteln der Europäischen Union und des Bundes. Besonders die großen EU-
Förderprogramme, wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) oder 
der Europäische Sozialfonds (ESF), sind für uns wichtig. Unser Ziel ist es, auch 
künftig die notwendigen Mittel zur Fortführung und Co-Finanzierung dieser 
Programme zur Verfügung zu stellen.
C. 1. 2. Innovations- und Gründungsland Schleswig-Holstein
In den vergangenen Jahren haben wir Schleswig-Holstein zu einem echten 
Gründungsland gemacht. Im Gründungsmonitor der KfW ist Schleswig-Holstein 
mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz drei vorgerückt. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Schleswig-Holstein sich auch in den kommenden Jahren einen 
Podiumsplatz unter den Gründungsländern sichern kann. Um das zu sichern, wollen 
wir die Unterstützungsstruktur für Gründer*innen weiter verbessern.
Wir werden uns für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln und den weiteren 
Ausbau von Programmen und Netzwerken für Gründer*innen einsetzen.
Wir setzen uns für eine Flexibilisierung des Förderbeginns ein. Grund dafür ist, 
dass Gründer*innen die zur Verfügung stehenden Förderprogramme des Landes oft 
nicht nutzen können, da sie zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits gegründet 
haben. Gründer*innen brauchen in der Anfangsphase ein großes Maß an 
Flexibilität, welches wir gewährleisten wollen.
Darüber hinaus möchten die wie bestehenden Förderprogramme auf soziale 
Innovationen und sozial-unternehmerische Gründungen ausweiten. Wir sehen in 
sozial-innovativen und sozial-unternehmerischen Geschäftsmodellen große Chancen 
zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Transformationsaufgaben unserer 
Zeit. Sie können relevante Impulse in die Unternehmenslandschaft des Landes 
aussenden. Darüber hinaus bieten sie gute Arbeitsplätze für junge, gut 
ausgebildete Menschen mit hoher intrinsischer Motivation.
Nicht nur eine solide Finanzierung ist wichtig. Gute und innovative 
Geschäftsideen brauchen zum Skalieren eine professionelle Begleitung. 
Accelerator-Programme sind hierfür bestens geeignet. Diese möchten wir nach dem 
Vorbild bestehender Programme landesweit ausbauen. Für die bestmögliche 
Vernetzung der Akteur*innen werden wir den Ausbau der Netzwerkstruktur weiterhin 
unterstützen. Auf Landesebene wollen wir erfolgreiche Projekte wie WeStartup SH, 
das erfolgreich Gründerinnen vernetzt und empowert, stärken. Ähnliches gilt für 
die Meister*innengründungsprämie und andere Förderinstrumente für Gründer*innen.
Wir möchten den Übergang aus Hochschule und Wissenschaft zur Gründung stärken. 
Dazu werden wir Gründungszonen an Hochschulen einrichten.
Wir wollen Gründer*innen für die ersten Monate mehr Freiraum ermöglichen. Wir 
werden uns auf Bundesebene und gegenüber der EU für einen Abbau bürokratischer 
Vorgaben einsetzen.
C. 1. 3. Games- und Kreativwirtschaft
Schleswig-Holstein hat die besten Voraussetzungen, ein wichtiger Standort der 
Entwicklung und Produktion von Games zu werden. Spannende Start-Ups und 
etablierte Unternehmen aus dem Bereich der Gameswirtschaft haben sich bereits 
angesiedelt. Es gilt, die guten Standortbedingungen, beispielsweise Studiengänge 
in den Fachrichtungen Informatik, Kunst oder Grafikdesign ebenso wie eine 
hervorragende Glasfaserabdeckung, nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln. 
Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung einer Gameswirtschafts-Struktur im 
Land aktiv befördern und dafür einen passenden Förderrahmen zur Prototyp-
Entwicklung und Skalierung von Ideen und Geschäftsmodellen entwickeln.
Für uns GRÜNE hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit 
große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein. Sie erbringt 
unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und ist relevante Impulsgeberin in 
wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der sozialen Teilhabe oder der 
Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen zwei Jahren wurde die Kulturbranche 
von Corona besonders gebeutelt. Wir werden die Bedeutung der Kultur- und 
Kreativwirtschaft für den Standort Schleswig-Holstein auch künftig klar benennen 
und einen partizipativen Prozess zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft 
in Schleswig-Holstein starten.
C. 1. 4. Ansiedlung und Infrastrukturausbau
Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für ein funktionierendes 
öffentliches Leben und eine funktionierende Wirtschaft. Wir haben in den 
vergangenen Jahren mit GRÜNER Regierungsbeteiligung begonnen, den massiven 
Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur mit dem Programm IMPULS 
abzubauen. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten und geben 
unserer Wirtschaft deshalb ein Investitionsversprechen für die öffentliche 
Infrastruktur: Wir werden weiter in den Ausbau und die Elektrifizierung des 
Schienennetzes, den Anschluss von Haushalten und Gewerbegebieten an das 
Glasfasernetz, die Sanierung von Landesstraßen und die Modernisierung und 
Sanierung von Hochschulen und Krankenhäusern investieren.
Zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein gehört es 
auch, die Ansiedelung neuer Unternehmen auf geeigneten Flächen im Land 
voranzutreiben. Zugleich hat sich Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Klima- und 
Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, künftig weniger Flächen neu zu 
versiegeln. Um beide Ziele miteinander zu vereinen, werden wir die Kommunen 
aktiv bei Konzepten zum Flächenrecycling unterstützen, finanzielle Mittel für 
die Sanierung von Flächen mit Altlasten bereitstellen und gemeinsam mit den 
Kommunen eine landesweite Gewerbeflächendatenbank entwickeln. So wollen wir 
einerseits Transparenz über Angebot und Nachfrage erreichen und andererseits 
zielgerichteter Ansiedlungen ermöglichen. Mittelfristig werden wir mit diesem 
Instrument die Gewerbeflächenentwicklung im Land nachhaltiger ausgestalten 
können. Damit die schleswig-holsteinischen Unternehmen die digitale 
Transformation erfolgreich gestalten können, ist der Anschluss von Unternehmen 
an das Glasfasernetz unverzichtbar.
Für eine erfolgreiche Energiewende, eine funktionierende Infrastruktur und 
erfolgreiche Ansiedlungen müssen Planungsverfahren rechtsstaatlich sicher 
beschleunigt werden. Wir unterstützen Initiativen des Bundes, um dieses Ziel zu 
erreichen. Dabei ist uns wichtig, dass Beteiligungsmöglichkeiten für 
Bürger*innen und Verbände nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden und 
Umweltverbände über angemessene Ressourcen für gutachterliche Aufträge und die 
Beteiligung im Verfahren verfügen. Wir setzen grundsätzlich auf frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung.
C. 1. 5. Innovative Wirtschaft made in Schleswig-Holstein
Der Anteil der Forschung und Entwicklungsmittel privater Unternehmen ist in 
Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Ländern noch gering und sollte 
steigen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Land kann sich keine eigenen 
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten. Wir werden uns deshalb für 
innovative Lösungen einsetzen, die die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch 
für kleine und mittelgroße Unternehmen ermöglichen. Das Instrument der 
Innovationsassistent*innen wollen wir ausweiten, die wir künftig auch für 
etablierte Unternehmen fördern wollen, aber auch die Cluster und 
Technologiezentren des Landes. Das junge Transformationszentrum TransMarTech 
macht vor, wie eine erfolgreiche Struktur für Technologietransfer gestaltet 
werden kann. Ähnliche Strukturen brauchen wir auch in anderen Branchen.
Schleswig-Holstein bekommt dank uns GRÜNEN Anfang 2022 als erstes Bundesland 
eine Social-Innovation- und Social-Entrepreneurship-Strategie. Wir werden für 
die Umsetzung der Strategie in der kommenden Wahlperiode entsprechende 
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die bestehenden Förderprogramme des Landes 
wollen wir öffnen. Darüber hinaus wollen wir auch insgesamt die nötigen 
Unterstützungs-, Beratungs-, Netzwerk- und Förderstrukturen aufbauen, die es zur 
Umsetzung braucht. Dafür werden wir unter anderem eine Social-Innovation-
Akademie aufbauen und etablieren, die die Forschung und wissenschaftliche Lehre 
zu sozialen Innovationen und sozialen Unternehmen vorantreibt. Ergänzend werden 
wir eine Social-Innovation-Agentur aufbauen, die die Förderung, Beratung und 
Vernetzung von aktiven Personen, Initiativen und Unternehmen übernimmt. Die 
Social-Innovation-Strategie werden wir in der kommenden Wahlperiode evaluieren 
und weiterschreiben.
C. 1. 6. Mittelstand stärken, klare Schwerpunkte setzen
Der Mittelstand dominiert den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und ist 
Garant für Wohlstand und Fortschritt. Insbesondere kleine Unternehmen mit 
weniger als 50 Beschäftigten geben immer wieder Impulse für den 
Wirtschaftsstandort, sind als Hidden Champions sogar Weltmarkt- oder 
Technologieführer in ihren Bereichen. Gleichzeitig sind sie oft zu klein, um 
sich im Alltag mit Transformationsfragen auseinanderzusetzen und sind mit 
bürokratischen Aufgaben besonders belastet. Wir wollen uns in den kommenden 
Jahren für eine Wirtschaftspolitik einsetzen, die auch die kleinen Unternehmen 
in den Fokus des Handelns rückt, sie bei Innovationen und Transformation 
unterstützt und die den richtigen Rahmen für qualitatives Wachstum und 
Stabilität setzt.
Wir wollen die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Viele größere 
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits massiv in die digitale 
Transformation ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle investiert. Davon profitiert 
auch der schleswig-holsteinische Mittelstand. Einige Unternehmen im Land machen 
vor, wie auch Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe von der digitalen 
Transformation profitieren können. Wir wollen die notwendigen Anreize und 
Strukturen schaffen, damit der schleswig-holsteinische Mittelstand zum Profiteur 
der digitalen Transformation wird. Den Cluster DiWiSH und das Kompetenzzentrum 
Mittelstand 4.0 wollen wir fortführen und weiterentwickeln. Der Digitalbonus für 
KMU ist ebenfalls ein wirkungsvolles Instrument und soll nach Möglichkeit 
fortgeführt werden. Für die Digitalassistent*innen bei kleinen und 
mittelständigen Unternehmen werden wir ein Förderprogramm auflegen.
Die größte Herausforderung für viele Unternehmen ist die ungeklärte 
Nachfolgesituation. Nur 9% der Unternehmen, die in den kommenden zehn Jahren in 
die Nachfolge gehen, haben diese bisher geregelt. Obwohl das Land im 
bundesweiten Vergleich sehr wirkungsvolle und weitreichende 
Unterstützungsinstrumente bieten kann, mangelt es an Interessent*innen für eine 
entsprechende Nachfolge. Wir werden die bestehenden Instrumente evaluieren und 
fortführen. Mit den Organisationen und Verbänden im Land werden wir zudem eine 
Nachfolgekampagne auf den Weg bringen. Wir wollen eine möglichst große Zahl an 
Unternehmen in Schleswig-Holstein halten. Dafür müssen wir auch künftig mehr 
Menschen für das Unternehmer*innentum begeistern. Erreichen wollen wir das, 
indem wir Entrepreneurship Education in den Schulen fortführen und mit den 
Universitäten und Berufsschulen Ideen entwickeln und so strukturell stärker für 
das Unternehmer*innentum werben.
Der Mittelstandsbeirat der Landesregierung ist ein relevantes Gremium, um die 
Perspektiven mittelständischer Unternehmen in die Arbeit der Landesregierung 
einfließen zu lassen. Wir werden den Mittelstandsbeirat fortführen, hinsichtlich 
seiner Zusammensetzung jedoch personell breiter und vielfältiger aufstellen.
Im Bereich des Handwerks werden wir insbesondere den Nachwuchs und das Wissen in 
Bezug auf nachhaltiges und klimafreundliches Handeln ausbauen. Zudem wollen wir 
die Meistergründungsprämie fortführen und eine Fachkräfte- und 
Ausbildungsoffensive gemeinsam mit dem Handwerk starten. In der Integration hat 
das Handwerk bisher vorbildlich gehandelt. Hier werden wir die Betriebe seitens 
des Landes weiterhin unterstützen.
Um die Wirtschaftspolitik des Landes stärker zu fokussieren und klare 
Prioritäten zu setzen, wollen wir die Branchen- und Clusterstrategien, wie 
beispielsweise für die Ernährungswirtschaft, die Gesundheitsbranche, den 
Energiesektor und die maritime Wirtschaft, neu ausrichten.
C. 1. 7. Handwerk
Klimaschutz wird nur gemeinsam mit dem Handwerk gelingen. Handwerker*innen und 
Techniker*innen setzen politische Beschlüsse für mehr Sanierungen oder den 
Ausbau der erneuerbaren Energien um. Sie haben das nötige Wissen über 
klimafreundliche Baustoffe und Bautechniken. Wir brauchen kompetente 
Handwerksbetriebe im ganzen Land und müssen dafür sorgen, dass die 
Fachkräftelücke im Handwerk geschlossen wird. Wir werden im engen Dialog mit den 
Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern ein 
Klimaschutzfachkräfteprogramm auflegen und eine breite Kampagne für 
Ausbildungen, Umschulungen und Fortbildungen in diesen Zukunftsbranchen starten.
Auch die Bedeutung von Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks wird steigen. Im 
Zuge einer Rückkehr zur regionaleren Versorgung mit Lebensmitteln sind 
beispielsweise regionale Bäckereibetriebe in der Stadt und auf dem Land 
unerlässlich.
Um regionale Strukturen im Handwerk zu erhalten, setzen wir uns dafür ein, dass 
mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung machen. Deshalb wollen wir die 
Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Handwerk auch für Abiturient*innen 
attraktiver machen.
Wir wollen die Kooperation zwischen Schulen und Handwerksbetrieben bei der 
Berufsorientierung intensivieren und unterstützen Informationskampagnen für 
Schüler*innen über die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und akademischen 
Berufsfeldern. Zudem werden wir prüfen, welche weiteren Erleichterungen es für 
Quereinsteiger*innen geben und ob die bewährte Handwerksordnung durchlässiger 
und modularer gestaltet werden kann.
Wir wollen die Selbständigkeit in einigen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei 
Reparaturdienstleistungen, erleichtern. Dies muss auch ohne den Abschluss einer 
drei- bis vierjährigen Lehre grundsätzlich möglich sein.
C. 1. 8. Industriestandort Schleswig-Holstein
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind in Schleswig-Holstein bisher 
unterproportional ausgeprägt. Das kann sich ändern, denn unser Standort verfügt 
über eine exzellente Versorgung mit grüner Energie – genau danach suchen 
Unternehmen. Aus den erneuerbaren Energien ergibt sich damit die Chance, dass 
der Anteil der Industrie und des produzierenden Gewerbes an der 
Bruttowertschöpfung des Landes in den kommenden Jahren gesteigert wird. 
Schleswig-Holstein wird als grüner Industriestandort attraktiv. Für den 
dauerhaften Erfolg ist es von zentraler Bedeutung, Industriepolitik nachhaltig 
zu verstehen, unsere Strategien entsprechend auszurichten und unseren Standort 
international zu bewerben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Industriestrategie des Landes 
überarbeiten und den gesamten Industriestandort Schleswig-Holstein in seinen 
Transformationsprozessen stärken. Hierbei wollen wir darauf achten, dass der 
„Green Deal“ der EU wegweisend für den Aufbau einer zukunftsfähigen und 
klimafreundlichen Industrielandschaft Schleswig-Holsteins ist.
Die Industriestrategie des Landes soll klar aufzeigen, mit welchen Maßnahmen 
sich der Industriestandort Schleswig-Holstein für die Zukunft aufstellen kann. 
Darüber hinaus muss sie zeigen, wie weitere ungenutzte Potenziale genutzt werden 
können. Dahingehend ist die aktuelle Industriestrategie ausbaufähig. Wir werden 
sie daher neu aufsetzen. Die Neufassung wird eine klare strategische Ausrichtung 
auf die Bedeutung des Klimawandels und der Energiewende haben.
Um den Industriestandort nachhaltig zu stärken und ungenutzte Potenziale zu 
heben, braucht es auch neue Ansiedlungen von Industrie und produzierendem 
Gewerbe. Wir werden uns dafür einsetzen, das Bürgschaftsprogramm des Bundes für 
Großansiedlungen auch landesseitig mit einer Erhöhung der Bürgschaftssumme zu 
unterstützen. Das wird dazu führen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Ländern 
konkurrenzfähig bleiben. Die Ansiedlung von großen Unternehmen, insbesondere aus 
dem Bereich der Energiewende, werden wir mit den notwendigen Investitionen in 
öffentliche Infrastrukturen wie Schiene, Glasfaser oder Straße zielgerichtet 
unterstützen, um den Standort Schleswig-Holstein attraktiv zu machen.
Gerade bei den Industrieunternehmen gibt es erhebliche Potenziale für 
Klimaschutz und Digitalisierung. Wir werden die bestehenden Industrieunternehmen 
auf dem Weg der Wende hin zu einer klimafreundlichen Industrie weiter begleiten 
und unterstützen. Wir werden uns für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen 
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien einsetzen.
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung erkennen wir die 
für das Land und Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch 
setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte 
Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen 
dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, 
Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der 
Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenBerufsspektiven zu ermöglichen.
C. 1. 9. Maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft ist eine der zentralen Branchen der schleswig-
holsteinischen Wirtschaft. Insbesondere die Werften stehen in den vergangenen 
Jahren unter einem immensen ökonomischen Druck. Nachhaltigkeit und Klimaschutz 
werden zunehmend auch im Seeverkehr sowie im Schiffbau eine große Rolle spielen. 
Der Übergang zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft erfordert Investitionen in 
innovative Technologien. Wir unterstützen das Vorhaben der Ampel-Koalition, den 
maritimen Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit 
künftig mehr Aufträge auch an schleswig-holsteinische Werften gehen. Gemeinsam 
mit der Wissenschaft und der erneuerbaren Energiewirtschaft wollen wir in 
Schleswig-Holstein Innovationen fördern und zukunftsfähige Arbeitsplätze 
entstehen lassen und damit zum weltweit führenden Innovationsstandort für 
emissionsfreie Schifffahrt werden. Dafür werden wir gemeinsam mit der maritimen 
Wirtschaft einen Zukunftsdialog beginnen, der neben der Emissionsfreiheit 
weitere Zukunftstechnologien, wie z.B. autonomes Navigieren, beleuchtet.
C. 1. 10. Wirtschaft ist mehr als Wachstum
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns mehr als Wachstum. Deshalb wollen wir 
Indikatoren zum Messen von Gemeinwohl entwickeln und eine Gemeinwohlbilanzierung 
für einzelne öffentliche Unternehmen des Landes modellhaft, wie beispielsweise 
die Landesforsten, erproben.
Wir begrüßen die Einführung eines Sorgfaltspflichtengesetzes auf Bundesebene. 
Gleichzeitig ist schon heute klar, dass das Sorgfaltspflichtengesetz des Bundes 
nicht ausreicht und auf EU-Ebene ebenfalls eine entsprechende Rechtsetzung 
vorbereitet wird. Wir werden uns für ein wirksameres Sorgfaltspflichtengesetz 
auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen.
Text
          
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Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
A. 1. Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein braucht starke Unternehmen. Sie sind ein 
bedeutender Faktor, um unsere Gesellschaft klimaneutral und sozialer zu machen. 
Viele haben sich schon auf den Weg gemacht, viele weitere sind bereit dazu. Wir 
GRÜNE werden die Rahmenbedingungen geben, damit es für mehr Unternehmen 
attraktiv wird, sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität zu machen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftskraft lebt vom Mittelstand. 98% unserer 
Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter*innen. In Krisenzeiten zeigt sich, 
dass unsere Wirtschaft dadurch weniger anfällig ist für konjunkturelle 
Schwankungen. Das hat sich in der Corona-Krise gezeigt: Unsere Wirtschaft ist 
vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch waren und sind auch 
aktuell noch einige Unternehmen sowie (Solo-) Selbständige wirtschaftlich stark 
getroffen und auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Gemeinsam mit dem Bund wollen 
wir diese Hilfen bedarfsgerecht fortsetzen.
Wir wollen unsere Wirtschaft auch zukünftig nachhaltig und krisenfest 
aufstellen. Dazu brauchen wir eine Mischung aus neuen Industrieansiedlungen, 
stabilen kleinen und mittleren Unternehmen, der Wissenschaft und StartUps.
In der Zukunft möchten wir uns dafür einsetzen, dass Unternehmen und 
Investor*innen durch langfristig geltende Gesetze und Regeln Planungssicherheit 
erhalten. Wir möchten die Unternehmen im Land dabei unterstützen, zukunftssicher 
und klimafreundlich zu wirtschaften. Wir brauchen starke Unternehmen, die mit 
fairen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen gute Arbeitgeber sind.
Wir wollen Förderprogramme so umgestalten, dass künftig insbesondere 
Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft vorangetrieben und dabei gut 
bezahlte Arbeitsplätze entstehen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein als Land 
bei Beschaffungen und als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht.
C. 1. 1. Zukunftsgerichtete Förderprogramme
Für uns ist es eine zentrale Aufgabe, die Unternehmen im Land dabei zu 
unterstützen, die großen Transformationsfragen unserer Zeit erfolgreich 
bewältigen zu können. Gleichermaßen brauchen wir die Unterstützung aus der 
Wirtschaft. Eine solche zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik braucht eine 
zielgerichtete Förderpolitik. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, alle 
Förderprogramme des Landes hinsichtlich ihrer Zukunftswirkung zu evaluieren. Wir 
wollen die Förderprogramme des Landes künftig klar entlang der wichtigen 
Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Umweltschutz und 
Erhalt der Biodiversität ausrichten. Darüber hinaus steht die Ausbildung von 
Fachkräften und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem werden wir uns 
dafür einsetzen, dass aus den Förderprogrammen des Landes künftig keine Gelder 
in Projekte fließen, die unseren Klima- und Nachhaltigkeitszielen 
entgegenstehen. Insbesondere kleine und junge Unternehmen sollen bei der 
Entwicklung eines Corporate-Responsibility-Konzepts begleitet werden. Im 
Gegenzug soll aber auch die Berücksichtigung der Auswirkungen des eigenen 
unternehmerischen Handelns auf nachhaltige Entwicklung zur Voraussetzung für 
finanzielle und sachliche Förderung werden.
Das Land Schleswig-Holstein, und damit auch unsere Wirtschaft, profitieren von 
Fördermitteln der Europäischen Union und des Bundes. Besonders die großen EU-
Förderprogramme, wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) oder 
der Europäische Sozialfonds (ESF), sind für uns wichtig. Unser Ziel ist es, auch 
künftig die notwendigen Mittel zur Fortführung und Co-Finanzierung dieser 
Programme zur Verfügung zu stellen.
C. 1. 2. Innovations- und Gründungsland Schleswig-Holstein
In den vergangenen Jahren haben wir Schleswig-Holstein zu einem echten 
Gründungsland gemacht. Im Gründungsmonitor der KfW ist Schleswig-Holstein 
mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz drei vorgerückt. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Schleswig-Holstein sich auch in den kommenden Jahren einen 
Podiumsplatz unter den Gründungsländern sichern kann. Um das zu sichern, wollen 
wir die Unterstützungsstruktur für Gründer*innen weiter verbessern.
Wir werden uns für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln und den weiteren 
Ausbau von Programmen und Netzwerken für Gründer*innen einsetzen.
Wir setzen uns für eine Flexibilisierung des Förderbeginns ein. Grund dafür ist, 
dass Gründer*innen die zur Verfügung stehenden Förderprogramme des Landes oft 
nicht nutzen können, da sie zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits gegründet 
haben. Gründer*innen brauchen in der Anfangsphase ein großes Maß an 
Flexibilität, welches wir gewährleisten wollen.
Darüber hinaus möchten die wie bestehenden Förderprogramme auf soziale 
Innovationen und sozial-unternehmerische Gründungen ausweiten. Wir sehen in 
sozial-innovativen und sozial-unternehmerischen Geschäftsmodellen große Chancen 
zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Transformationsaufgaben unserer 
Zeit. Sie können relevante Impulse in die Unternehmenslandschaft des Landes 
aussenden. Darüber hinaus bieten sie gute Arbeitsplätze für junge, gut 
ausgebildete Menschen mit hoher intrinsischer Motivation.
Nicht nur eine solide Finanzierung ist wichtig. Gute und innovative 
Geschäftsideen brauchen zum Skalieren eine professionelle Begleitung. 
Accelerator-Programme sind hierfür bestens geeignet. Diese möchten wir nach dem 
Vorbild bestehender Programme landesweit ausbauen. Für die bestmögliche 
Vernetzung der Akteur*innen werden wir den Ausbau der Netzwerkstruktur weiterhin 
unterstützen. Auf Landesebene wollen wir erfolgreiche Projekte wie WeStartup SH, 
das erfolgreich Gründerinnen vernetzt und empowert, stärken. Ähnliches gilt für 
die Meister*innengründungsprämie und andere Förderinstrumente für Gründer*innen.
Wir möchten den Übergang aus Hochschule und Wissenschaft zur Gründung stärken. 
Dazu werden wir Gründungszonen an Hochschulen einrichten.
Wir wollen Gründer*innen für die ersten Monate mehr Freiraum ermöglichen. Wir 
werden uns auf Bundesebene und gegenüber der EU für einen Abbau bürokratischer 
Vorgaben einsetzen.
C. 1. 3. Games- und Kreativwirtschaft
Schleswig-Holstein hat die besten Voraussetzungen, ein wichtiger Standort der 
Entwicklung und Produktion von Games zu werden. Spannende Start-Ups und 
etablierte Unternehmen aus dem Bereich der Gameswirtschaft haben sich bereits 
angesiedelt. Es gilt, die guten Standortbedingungen, beispielsweise Studiengänge 
in den Fachrichtungen Informatik, Kunst oder Grafikdesign ebenso wie eine 
hervorragende Glasfaserabdeckung, nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln. 
Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung einer Gameswirtschafts-Struktur im 
Land aktiv befördern und dafür einen passenden Förderrahmen zur Prototyp-
Entwicklung und Skalierung von Ideen und Geschäftsmodellen entwickeln.
Für uns GRÜNE hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit 
große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein. Sie erbringt 
unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und ist relevante Impulsgeberin in 
wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der sozialen Teilhabe oder der 
Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen zwei Jahren wurde die Kulturbranche 
von Corona besonders gebeutelt. Wir werden die Bedeutung der Kultur- und 
Kreativwirtschaft für den Standort Schleswig-Holstein auch künftig klar benennen 
und einen partizipativen Prozess zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft 
in Schleswig-Holstein starten.
C. 1. 4. Ansiedlung und Infrastrukturausbau
Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für ein funktionierendes 
öffentliches Leben und eine funktionierende Wirtschaft. Wir haben in den 
vergangenen Jahren mit GRÜNER Regierungsbeteiligung begonnen, den massiven 
Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur mit dem Programm IMPULS 
abzubauen. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten und geben 
unserer Wirtschaft deshalb ein Investitionsversprechen für die öffentliche 
Infrastruktur: Wir werden weiter in den Ausbau und die Elektrifizierung des 
Schienennetzes, den Anschluss von Haushalten und Gewerbegebieten an das 
Glasfasernetz, die Sanierung von Landesstraßen und die Modernisierung und 
Sanierung von Hochschulen und Krankenhäusern investieren.
Zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein gehört es 
auch, die Ansiedelung neuer Unternehmen auf geeigneten Flächen im Land 
voranzutreiben. Zugleich hat sich Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Klima- und 
Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, künftig weniger Flächen neu zu 
versiegeln. Um beide Ziele miteinander zu vereinen, werden wir die Kommunen 
aktiv bei Konzepten zum Flächenrecycling unterstützen, finanzielle Mittel für 
die Sanierung von Flächen mit Altlasten bereitstellen und gemeinsam mit den 
Kommunen eine landesweite Gewerbeflächendatenbank entwickeln. So wollen wir 
einerseits Transparenz über Angebot und Nachfrage erreichen und andererseits 
zielgerichteter Ansiedlungen ermöglichen. Mittelfristig werden wir mit diesem 
Instrument die Gewerbeflächenentwicklung im Land nachhaltiger ausgestalten 
können. Damit die schleswig-holsteinischen Unternehmen die digitale 
Transformation erfolgreich gestalten können, ist der Anschluss von Unternehmen 
an das Glasfasernetz unverzichtbar.
Für eine erfolgreiche Energiewende, eine funktionierende Infrastruktur und 
erfolgreiche Ansiedlungen müssen Planungsverfahren rechtsstaatlich sicher 
beschleunigt werden. Wir unterstützen Initiativen des Bundes, um dieses Ziel zu 
erreichen. Dabei ist uns wichtig, dass Beteiligungsmöglichkeiten für 
Bürger*innen und Verbände nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden und 
Umweltverbände über angemessene Ressourcen für gutachterliche Aufträge und die 
Beteiligung im Verfahren verfügen. Wir setzen grundsätzlich auf frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung.
C. 1. 5. Innovative Wirtschaft made in Schleswig-Holstein
Der Anteil der Forschung und Entwicklungsmittel privater Unternehmen ist in 
Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Ländern noch gering und sollte 
steigen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Land kann sich keine eigenen 
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten. Wir werden uns deshalb für 
innovative Lösungen einsetzen, die die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch 
für kleine und mittelgroße Unternehmen ermöglichen. Das Instrument der 
Innovationsassistent*innen wollen wir ausweiten, die wir künftig auch für 
etablierte Unternehmen fördern wollen, aber auch die Cluster und 
Technologiezentren des Landes. Das junge Transformationszentrum TransMarTech 
macht vor, wie eine erfolgreiche Struktur für Technologietransfer gestaltet 
werden kann. Ähnliche Strukturen brauchen wir auch in anderen Branchen.
Schleswig-Holstein bekommt dank uns GRÜNEN Anfang 2022 als erstes Bundesland 
eine Social-Innovation- und Social-Entrepreneurship-Strategie. Wir werden für 
die Umsetzung der Strategie in der kommenden Wahlperiode entsprechende 
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die bestehenden Förderprogramme des Landes 
wollen wir öffnen. Darüber hinaus wollen wir auch insgesamt die nötigen 
Unterstützungs-, Beratungs-, Netzwerk- und Förderstrukturen aufbauen, die es zur 
Umsetzung braucht. Dafür werden wir unter anderem eine Social-Innovation-
Akademie aufbauen und etablieren, die die Forschung und wissenschaftliche Lehre 
zu sozialen Innovationen und sozialen Unternehmen vorantreibt. Ergänzend werden 
wir eine Social-Innovation-Agentur aufbauen, die die Förderung, Beratung und 
Vernetzung von aktiven Personen, Initiativen und Unternehmen übernimmt. Die 
Social-Innovation-Strategie werden wir in der kommenden Wahlperiode evaluieren 
und weiterschreiben.
C. 1. 6. Mittelstand stärken, klare Schwerpunkte setzen
Der Mittelstand dominiert den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und ist 
Garant für Wohlstand und Fortschritt. Insbesondere kleine Unternehmen mit 
weniger als 50 Beschäftigten geben immer wieder Impulse für den 
Wirtschaftsstandort, sind als Hidden Champions sogar Weltmarkt- oder 
Technologieführer in ihren Bereichen. Gleichzeitig sind sie oft zu klein, um 
sich im Alltag mit Transformationsfragen auseinanderzusetzen und sind mit 
bürokratischen Aufgaben besonders belastet. Wir wollen uns in den kommenden 
Jahren für eine Wirtschaftspolitik einsetzen, die auch die kleinen Unternehmen 
in den Fokus des Handelns rückt, sie bei Innovationen und Transformation 
unterstützt und die den richtigen Rahmen für qualitatives Wachstum und 
Stabilität setzt.
Wir wollen die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Viele größere 
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits massiv in die digitale 
Transformation ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle investiert. Davon profitiert 
auch der schleswig-holsteinische Mittelstand. Einige Unternehmen im Land machen 
vor, wie auch Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe von der digitalen 
Transformation profitieren können. Wir wollen die notwendigen Anreize und 
Strukturen schaffen, damit der schleswig-holsteinische Mittelstand zum Profiteur 
der digitalen Transformation wird. Den Cluster DiWiSH und das Kompetenzzentrum 
Mittelstand 4.0 wollen wir fortführen und weiterentwickeln. Der Digitalbonus für 
KMU ist ebenfalls ein wirkungsvolles Instrument und soll nach Möglichkeit 
fortgeführt werden. Für die Digitalassistent*innen bei kleinen und 
mittelständigen Unternehmen werden wir ein Förderprogramm auflegen.
Die größte Herausforderung für viele Unternehmen ist die ungeklärte 
Nachfolgesituation. Nur 9% der Unternehmen, die in den kommenden zehn Jahren in 
die Nachfolge gehen, haben diese bisher geregelt. Obwohl das Land im 
bundesweiten Vergleich sehr wirkungsvolle und weitreichende 
Unterstützungsinstrumente bieten kann, mangelt es an Interessent*innen für eine 
entsprechende Nachfolge. Wir werden die bestehenden Instrumente evaluieren und 
fortführen. Mit den Organisationen und Verbänden im Land werden wir zudem eine 
Nachfolgekampagne auf den Weg bringen. Wir wollen eine möglichst große Zahl an 
Unternehmen in Schleswig-Holstein halten. Dafür müssen wir auch künftig mehr 
Menschen für das Unternehmer*innentum begeistern. Erreichen wollen wir das, 
indem wir Entrepreneurship Education in den Schulen fortführen und mit den 
Universitäten und Berufsschulen Ideen entwickeln und so strukturell stärker für 
das Unternehmer*innentum werben.
Der Mittelstandsbeirat der Landesregierung ist ein relevantes Gremium, um die 
Perspektiven mittelständischer Unternehmen in die Arbeit der Landesregierung 
einfließen zu lassen. Wir werden den Mittelstandsbeirat fortführen, hinsichtlich 
seiner Zusammensetzung jedoch personell breiter und vielfältiger aufstellen.
Im Bereich des Handwerks werden wir insbesondere den Nachwuchs und das Wissen in 
Bezug auf nachhaltiges und klimafreundliches Handeln ausbauen. Zudem wollen wir 
die Meistergründungsprämie fortführen und eine Fachkräfte- und 
Ausbildungsoffensive gemeinsam mit dem Handwerk starten. In der Integration hat 
das Handwerk bisher vorbildlich gehandelt. Hier werden wir die Betriebe seitens 
des Landes weiterhin unterstützen.
Um die Wirtschaftspolitik des Landes stärker zu fokussieren und klare 
Prioritäten zu setzen, wollen wir die Branchen- und Clusterstrategien, wie 
beispielsweise für die Ernährungswirtschaft, die Gesundheitsbranche, den 
Energiesektor und die maritime Wirtschaft, neu ausrichten.
C. 1. 7. Handwerk
Klimaschutz wird nur gemeinsam mit dem Handwerk gelingen. Handwerker*innen und 
Techniker*innen setzen politische Beschlüsse für mehr Sanierungen oder den 
Ausbau der erneuerbaren Energien um. Sie haben das nötige Wissen über 
klimafreundliche Baustoffe und Bautechniken. Wir brauchen kompetente 
Handwerksbetriebe im ganzen Land und müssen dafür sorgen, dass die 
Fachkräftelücke im Handwerk geschlossen wird. Wir werden im engen Dialog mit den 
Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern ein 
Klimaschutzfachkräfteprogramm auflegen und eine breite Kampagne für 
Ausbildungen, Umschulungen und Fortbildungen in diesen Zukunftsbranchen starten.
Auch die Bedeutung von Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks wird steigen. Im 
Zuge einer Rückkehr zur regionaleren Versorgung mit Lebensmitteln sind 
beispielsweise regionale Bäckereibetriebe in der Stadt und auf dem Land 
unerlässlich.
Um regionale Strukturen im Handwerk zu erhalten, setzen wir uns dafür ein, dass 
mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung machen. Deshalb wollen wir die 
Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Handwerk auch für Abiturient*innen 
attraktiver machen.
Wir wollen die Kooperation zwischen Schulen und Handwerksbetrieben bei der 
Berufsorientierung intensivieren und unterstützen Informationskampagnen für 
Schüler*innen über die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und akademischen 
Berufsfeldern. Zudem werden wir prüfen, welche weiteren Erleichterungen es für 
Quereinsteiger*innen geben und ob die bewährte Handwerksordnung durchlässiger 
und modularer gestaltet werden kann.
Wir wollen die Selbständigkeit in einigen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei 
Reparaturdienstleistungen, erleichtern. Dies muss auch ohne den Abschluss einer 
drei- bis vierjährigen Lehre grundsätzlich möglich sein.
C. 1. 8. Industriestandort Schleswig-Holstein
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind in Schleswig-Holstein bisher 
unterproportional ausgeprägt. Das kann sich ändern, denn unser Standort verfügt 
über eine exzellente Versorgung mit grüner Energie – genau danach suchen 
Unternehmen. Aus den erneuerbaren Energien ergibt sich damit die Chance, dass 
der Anteil der Industrie und des produzierenden Gewerbes an der 
Bruttowertschöpfung des Landes in den kommenden Jahren gesteigert wird. 
Schleswig-Holstein wird als grüner Industriestandort attraktiv. Für den 
dauerhaften Erfolg ist es von zentraler Bedeutung, Industriepolitik nachhaltig 
zu verstehen, unsere Strategien entsprechend auszurichten und unseren Standort 
international zu bewerben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Industriestrategie des Landes 
überarbeiten und den gesamten Industriestandort Schleswig-Holstein in seinen 
Transformationsprozessen stärken. Hierbei wollen wir darauf achten, dass der 
„Green Deal“ der EU wegweisend für den Aufbau einer zukunftsfähigen und 
klimafreundlichen Industrielandschaft Schleswig-Holsteins ist.
Die Industriestrategie des Landes soll klar aufzeigen, mit welchen Maßnahmen 
sich der Industriestandort Schleswig-Holstein für die Zukunft aufstellen kann. 
Darüber hinaus muss sie zeigen, wie weitere ungenutzte Potenziale genutzt werden 
können. Dahingehend ist die aktuelle Industriestrategie ausbaufähig. Wir werden 
sie daher neu aufsetzen. Die Neufassung wird eine klare strategische Ausrichtung 
auf die Bedeutung des Klimawandels und der Energiewende haben.
Um den Industriestandort nachhaltig zu stärken und ungenutzte Potenziale zu 
heben, braucht es auch neue Ansiedlungen von Industrie und produzierendem 
Gewerbe. Wir werden uns dafür einsetzen, das Bürgschaftsprogramm des Bundes für 
Großansiedlungen auch landesseitig mit einer Erhöhung der Bürgschaftssumme zu 
unterstützen. Das wird dazu führen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Ländern 
konkurrenzfähig bleiben. Die Ansiedlung von großen Unternehmen, insbesondere aus 
dem Bereich der Energiewende, werden wir mit den notwendigen Investitionen in 
öffentliche Infrastrukturen wie Schiene, Glasfaser oder Straße zielgerichtet 
unterstützen, um den Standort Schleswig-Holstein attraktiv zu machen.
Gerade bei den Industrieunternehmen gibt es erhebliche Potenziale für 
Klimaschutz und Digitalisierung. Wir werden die bestehenden Industrieunternehmen 
auf dem Weg der Wende hin zu einer klimafreundlichen Industrie weiter begleiten 
und unterstützen. Wir werden uns für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen 
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien einsetzen.
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung 
für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch 
setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte 
Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen 
dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, 
Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der 
Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
C. 1. 9. Maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft ist eine der zentralen Branchen der schleswig-
holsteinischen Wirtschaft. Insbesondere die Werften stehen in den vergangenen 
Jahren unter einem immensen ökonomischen Druck. Nachhaltigkeit und Klimaschutz 
werden zunehmend auch im Seeverkehr sowie im Schiffbau eine große Rolle spielen. 
Der Übergang zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft erfordert Investitionen in 
innovative Technologien. Wir unterstützen das Vorhaben der Ampel-Koalition, den 
maritimen Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit 
künftig mehr Aufträge auch an schleswig-holsteinische Werften gehen. Gemeinsam 
mit der Wissenschaft und der erneuerbaren Energiewirtschaft wollen wir in 
Schleswig-Holstein Innovationen fördern und zukunftsfähige Arbeitsplätze 
entstehen lassen und damit zum weltweit führenden Innovationsstandort für 
emissionsfreie Schifffahrt werden. Dafür werden wir gemeinsam mit der maritimen 
Wirtschaft einen Zukunftsdialog beginnen, der neben der Emissionsfreiheit 
weitere Zukunftstechnologien, wie z.B. autonomes Navigieren, beleuchtet.
C. 1. 10. Wirtschaft ist mehr als Wachstum
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns mehr als Wachstum. Deshalb wollen wir 
Indikatoren zum Messen von Gemeinwohl entwickeln und eine Gemeinwohlbilanzierung 
für einzelne öffentliche Unternehmen des Landes modellhaft, wie beispielsweise 
die Landesforsten, erproben.
Wir begrüßen die Einführung eines Sorgfaltspflichtengesetzes auf Bundesebene. 
Gleichzeitig ist schon heute klar, dass das Sorgfaltspflichtengesetz des Bundes 
nicht ausreicht und auf EU-Ebene ebenfalls eine entsprechende Rechtsetzung 
vorbereitet wird. Wir werden uns für ein wirksameres Sorgfaltspflichtengesetz 
auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen.
                Unterstützer*innen
                
- Waltraud Waidelich (KV Plön)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
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Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung für das Land und erkennen wir die Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
A. 1. Schleswig-Holstein, Klimawirtschaftswunderland – Wirtschaft
Ein zukunftsfähiges Schleswig-Holstein braucht starke Unternehmen. Sie sind ein 
bedeutender Faktor, um unsere Gesellschaft klimaneutral und sozialer zu machen. 
Viele haben sich schon auf den Weg gemacht, viele weitere sind bereit dazu. Wir 
GRÜNE werden die Rahmenbedingungen geben, damit es für mehr Unternehmen 
attraktiv wird, sich auf den Weg in Richtung Klimaneutralität zu machen.
Schleswig-Holsteins Wirtschaftskraft lebt vom Mittelstand. 98% unserer 
Unternehmen haben weniger als 50 Mitarbeiter*innen. In Krisenzeiten zeigt sich, 
dass unsere Wirtschaft dadurch weniger anfällig ist für konjunkturelle 
Schwankungen. Das hat sich in der Corona-Krise gezeigt: Unsere Wirtschaft ist 
vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dennoch waren und sind auch 
aktuell noch einige Unternehmen sowie (Solo-) Selbständige wirtschaftlich stark 
getroffen und auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Gemeinsam mit dem Bund wollen 
wir diese Hilfen bedarfsgerecht fortsetzen.
Wir wollen unsere Wirtschaft auch zukünftig nachhaltig und krisenfest 
aufstellen. Dazu brauchen wir eine Mischung aus neuen Industrieansiedlungen, 
stabilen kleinen und mittleren Unternehmen, der Wissenschaft und StartUps.
In der Zukunft möchten wir uns dafür einsetzen, dass Unternehmen und 
Investor*innen durch langfristig geltende Gesetze und Regeln Planungssicherheit 
erhalten. Wir möchten die Unternehmen im Land dabei unterstützen, zukunftssicher 
und klimafreundlich zu wirtschaften. Wir brauchen starke Unternehmen, die mit 
fairen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen gute Arbeitgeber sind.
Wir wollen Förderprogramme so umgestalten, dass künftig insbesondere 
Innovationen für eine klimaneutrale Zukunft vorangetrieben und dabei gut 
bezahlte Arbeitsplätze entstehen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein als Land 
bei Beschaffungen und als Arbeitgeber mit gutem Beispiel vorangeht.
C. 1. 1. Zukunftsgerichtete Förderprogramme
Für uns ist es eine zentrale Aufgabe, die Unternehmen im Land dabei zu 
unterstützen, die großen Transformationsfragen unserer Zeit erfolgreich 
bewältigen zu können. Gleichermaßen brauchen wir die Unterstützung aus der 
Wirtschaft. Eine solche zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik braucht eine 
zielgerichtete Förderpolitik. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, alle 
Förderprogramme des Landes hinsichtlich ihrer Zukunftswirkung zu evaluieren. Wir 
wollen die Förderprogramme des Landes künftig klar entlang der wichtigen 
Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiewende, Digitalisierung, Umweltschutz und 
Erhalt der Biodiversität ausrichten. Darüber hinaus steht die Ausbildung von 
Fachkräften und die Sicherung von Arbeitsplätzen im Fokus. Zudem werden wir uns 
dafür einsetzen, dass aus den Förderprogrammen des Landes künftig keine Gelder 
in Projekte fließen, die unseren Klima- und Nachhaltigkeitszielen 
entgegenstehen. Insbesondere kleine und junge Unternehmen sollen bei der 
Entwicklung eines Corporate-Responsibility-Konzepts begleitet werden. Im 
Gegenzug soll aber auch die Berücksichtigung der Auswirkungen des eigenen 
unternehmerischen Handelns auf nachhaltige Entwicklung zur Voraussetzung für 
finanzielle und sachliche Förderung werden.
Das Land Schleswig-Holstein, und damit auch unsere Wirtschaft, profitieren von 
Fördermitteln der Europäischen Union und des Bundes. Besonders die großen EU-
Förderprogramme, wie der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) oder 
der Europäische Sozialfonds (ESF), sind für uns wichtig. Unser Ziel ist es, auch 
künftig die notwendigen Mittel zur Fortführung und Co-Finanzierung dieser 
Programme zur Verfügung zu stellen.
C. 1. 2. Innovations- und Gründungsland Schleswig-Holstein
In den vergangenen Jahren haben wir Schleswig-Holstein zu einem echten 
Gründungsland gemacht. Im Gründungsmonitor der KfW ist Schleswig-Holstein 
mittlerweile im Bundesvergleich auf Platz drei vorgerückt. Wir wollen dafür 
sorgen, dass Schleswig-Holstein sich auch in den kommenden Jahren einen 
Podiumsplatz unter den Gründungsländern sichern kann. Um das zu sichern, wollen 
wir die Unterstützungsstruktur für Gründer*innen weiter verbessern.
Wir werden uns für einen einfacheren Zugang zu Fördermitteln und den weiteren 
Ausbau von Programmen und Netzwerken für Gründer*innen einsetzen.
Wir setzen uns für eine Flexibilisierung des Förderbeginns ein. Grund dafür ist, 
dass Gründer*innen die zur Verfügung stehenden Förderprogramme des Landes oft 
nicht nutzen können, da sie zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits gegründet 
haben. Gründer*innen brauchen in der Anfangsphase ein großes Maß an 
Flexibilität, welches wir gewährleisten wollen.
Darüber hinaus möchten die wie bestehenden Förderprogramme auf soziale 
Innovationen und sozial-unternehmerische Gründungen ausweiten. Wir sehen in 
sozial-innovativen und sozial-unternehmerischen Geschäftsmodellen große Chancen 
zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Transformationsaufgaben unserer 
Zeit. Sie können relevante Impulse in die Unternehmenslandschaft des Landes 
aussenden. Darüber hinaus bieten sie gute Arbeitsplätze für junge, gut 
ausgebildete Menschen mit hoher intrinsischer Motivation.
Nicht nur eine solide Finanzierung ist wichtig. Gute und innovative 
Geschäftsideen brauchen zum Skalieren eine professionelle Begleitung. 
Accelerator-Programme sind hierfür bestens geeignet. Diese möchten wir nach dem 
Vorbild bestehender Programme landesweit ausbauen. Für die bestmögliche 
Vernetzung der Akteur*innen werden wir den Ausbau der Netzwerkstruktur weiterhin 
unterstützen. Auf Landesebene wollen wir erfolgreiche Projekte wie WeStartup SH, 
das erfolgreich Gründerinnen vernetzt und empowert, stärken. Ähnliches gilt für 
die Meister*innengründungsprämie und andere Förderinstrumente für Gründer*innen.
Wir möchten den Übergang aus Hochschule und Wissenschaft zur Gründung stärken. 
Dazu werden wir Gründungszonen an Hochschulen einrichten.
Wir wollen Gründer*innen für die ersten Monate mehr Freiraum ermöglichen. Wir 
werden uns auf Bundesebene und gegenüber der EU für einen Abbau bürokratischer 
Vorgaben einsetzen.
C. 1. 3. Games- und Kreativwirtschaft
Schleswig-Holstein hat die besten Voraussetzungen, ein wichtiger Standort der 
Entwicklung und Produktion von Games zu werden. Spannende Start-Ups und 
etablierte Unternehmen aus dem Bereich der Gameswirtschaft haben sich bereits 
angesiedelt. Es gilt, die guten Standortbedingungen, beispielsweise Studiengänge 
in den Fachrichtungen Informatik, Kunst oder Grafikdesign ebenso wie eine 
hervorragende Glasfaserabdeckung, nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln. 
Darüber hinaus wollen wir die Entwicklung einer Gameswirtschafts-Struktur im 
Land aktiv befördern und dafür einen passenden Förderrahmen zur Prototyp-
Entwicklung und Skalierung von Ideen und Geschäftsmodellen entwickeln.
Für uns GRÜNE hat die Kultur- und Kreativwirtschaft in ihrer Vielfältigkeit 
große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein. Sie erbringt 
unverzichtbare Beiträge für die Gesellschaft und ist relevante Impulsgeberin in 
wichtigen Feldern wie der Digitalisierung, der sozialen Teilhabe oder der 
Nachhaltigkeit. Gerade in den vergangenen zwei Jahren wurde die Kulturbranche 
von Corona besonders gebeutelt. Wir werden die Bedeutung der Kultur- und 
Kreativwirtschaft für den Standort Schleswig-Holstein auch künftig klar benennen 
und einen partizipativen Prozess zur Stärkung der Kultur- und Kreativwirtschaft 
in Schleswig-Holstein starten.
C. 1. 4. Ansiedlung und Infrastrukturausbau
Eine funktionierende Infrastruktur ist Voraussetzung für ein funktionierendes 
öffentliches Leben und eine funktionierende Wirtschaft. Wir haben in den 
vergangenen Jahren mit GRÜNER Regierungsbeteiligung begonnen, den massiven 
Sanierungsstau bei der öffentlichen Infrastruktur mit dem Programm IMPULS 
abzubauen. Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Jahren halten und geben 
unserer Wirtschaft deshalb ein Investitionsversprechen für die öffentliche 
Infrastruktur: Wir werden weiter in den Ausbau und die Elektrifizierung des 
Schienennetzes, den Anschluss von Haushalten und Gewerbegebieten an das 
Glasfasernetz, die Sanierung von Landesstraßen und die Modernisierung und 
Sanierung von Hochschulen und Krankenhäusern investieren.
Zur weiteren Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein gehört es 
auch, die Ansiedelung neuer Unternehmen auf geeigneten Flächen im Land 
voranzutreiben. Zugleich hat sich Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Klima- und 
Nachhaltigkeitsstrategie dazu verpflichtet, künftig weniger Flächen neu zu 
versiegeln. Um beide Ziele miteinander zu vereinen, werden wir die Kommunen 
aktiv bei Konzepten zum Flächenrecycling unterstützen, finanzielle Mittel für 
die Sanierung von Flächen mit Altlasten bereitstellen und gemeinsam mit den 
Kommunen eine landesweite Gewerbeflächendatenbank entwickeln. So wollen wir 
einerseits Transparenz über Angebot und Nachfrage erreichen und andererseits 
zielgerichteter Ansiedlungen ermöglichen. Mittelfristig werden wir mit diesem 
Instrument die Gewerbeflächenentwicklung im Land nachhaltiger ausgestalten 
können. Damit die schleswig-holsteinischen Unternehmen die digitale 
Transformation erfolgreich gestalten können, ist der Anschluss von Unternehmen 
an das Glasfasernetz unverzichtbar.
Für eine erfolgreiche Energiewende, eine funktionierende Infrastruktur und 
erfolgreiche Ansiedlungen müssen Planungsverfahren rechtsstaatlich sicher 
beschleunigt werden. Wir unterstützen Initiativen des Bundes, um dieses Ziel zu 
erreichen. Dabei ist uns wichtig, dass Beteiligungsmöglichkeiten für 
Bürger*innen und Verbände nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden und 
Umweltverbände über angemessene Ressourcen für gutachterliche Aufträge und die 
Beteiligung im Verfahren verfügen. Wir setzen grundsätzlich auf frühzeitige 
Bürger*innenbeteiligung.
C. 1. 5. Innovative Wirtschaft made in Schleswig-Holstein
Der Anteil der Forschung und Entwicklungsmittel privater Unternehmen ist in 
Schleswig-Holstein im Vergleich zu anderen Ländern noch gering und sollte 
steigen. Die überwiegende Zahl der Unternehmen im Land kann sich keine eigenen 
Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten. Wir werden uns deshalb für 
innovative Lösungen einsetzen, die die Forschungs- und Entwicklungsarbeit auch 
für kleine und mittelgroße Unternehmen ermöglichen. Das Instrument der 
Innovationsassistent*innen wollen wir ausweiten, die wir künftig auch für 
etablierte Unternehmen fördern wollen, aber auch die Cluster und 
Technologiezentren des Landes. Das junge Transformationszentrum TransMarTech 
macht vor, wie eine erfolgreiche Struktur für Technologietransfer gestaltet 
werden kann. Ähnliche Strukturen brauchen wir auch in anderen Branchen.
Schleswig-Holstein bekommt dank uns GRÜNEN Anfang 2022 als erstes Bundesland 
eine Social-Innovation- und Social-Entrepreneurship-Strategie. Wir werden für 
die Umsetzung der Strategie in der kommenden Wahlperiode entsprechende 
Finanzmittel zur Verfügung stellen. Die bestehenden Förderprogramme des Landes 
wollen wir öffnen. Darüber hinaus wollen wir auch insgesamt die nötigen 
Unterstützungs-, Beratungs-, Netzwerk- und Förderstrukturen aufbauen, die es zur 
Umsetzung braucht. Dafür werden wir unter anderem eine Social-Innovation-
Akademie aufbauen und etablieren, die die Forschung und wissenschaftliche Lehre 
zu sozialen Innovationen und sozialen Unternehmen vorantreibt. Ergänzend werden 
wir eine Social-Innovation-Agentur aufbauen, die die Förderung, Beratung und 
Vernetzung von aktiven Personen, Initiativen und Unternehmen übernimmt. Die 
Social-Innovation-Strategie werden wir in der kommenden Wahlperiode evaluieren 
und weiterschreiben.
C. 1. 6. Mittelstand stärken, klare Schwerpunkte setzen
Der Mittelstand dominiert den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein und ist 
Garant für Wohlstand und Fortschritt. Insbesondere kleine Unternehmen mit 
weniger als 50 Beschäftigten geben immer wieder Impulse für den 
Wirtschaftsstandort, sind als Hidden Champions sogar Weltmarkt- oder 
Technologieführer in ihren Bereichen. Gleichzeitig sind sie oft zu klein, um 
sich im Alltag mit Transformationsfragen auseinanderzusetzen und sind mit 
bürokratischen Aufgaben besonders belastet. Wir wollen uns in den kommenden 
Jahren für eine Wirtschaftspolitik einsetzen, die auch die kleinen Unternehmen 
in den Fokus des Handelns rückt, sie bei Innovationen und Transformation 
unterstützt und die den richtigen Rahmen für qualitatives Wachstum und 
Stabilität setzt.
Wir wollen die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Viele größere 
Unternehmen haben in den vergangenen Jahren bereits massiv in die digitale 
Transformation ihrer Prozesse und Geschäftsmodelle investiert. Davon profitiert 
auch der schleswig-holsteinische Mittelstand. Einige Unternehmen im Land machen 
vor, wie auch Unternehmen von kleinerer und mittlerer Größe von der digitalen 
Transformation profitieren können. Wir wollen die notwendigen Anreize und 
Strukturen schaffen, damit der schleswig-holsteinische Mittelstand zum Profiteur 
der digitalen Transformation wird. Den Cluster DiWiSH und das Kompetenzzentrum 
Mittelstand 4.0 wollen wir fortführen und weiterentwickeln. Der Digitalbonus für 
KMU ist ebenfalls ein wirkungsvolles Instrument und soll nach Möglichkeit 
fortgeführt werden. Für die Digitalassistent*innen bei kleinen und 
mittelständigen Unternehmen werden wir ein Förderprogramm auflegen.
Die größte Herausforderung für viele Unternehmen ist die ungeklärte 
Nachfolgesituation. Nur 9% der Unternehmen, die in den kommenden zehn Jahren in 
die Nachfolge gehen, haben diese bisher geregelt. Obwohl das Land im 
bundesweiten Vergleich sehr wirkungsvolle und weitreichende 
Unterstützungsinstrumente bieten kann, mangelt es an Interessent*innen für eine 
entsprechende Nachfolge. Wir werden die bestehenden Instrumente evaluieren und 
fortführen. Mit den Organisationen und Verbänden im Land werden wir zudem eine 
Nachfolgekampagne auf den Weg bringen. Wir wollen eine möglichst große Zahl an 
Unternehmen in Schleswig-Holstein halten. Dafür müssen wir auch künftig mehr 
Menschen für das Unternehmer*innentum begeistern. Erreichen wollen wir das, 
indem wir Entrepreneurship Education in den Schulen fortführen und mit den 
Universitäten und Berufsschulen Ideen entwickeln und so strukturell stärker für 
das Unternehmer*innentum werben.
Der Mittelstandsbeirat der Landesregierung ist ein relevantes Gremium, um die 
Perspektiven mittelständischer Unternehmen in die Arbeit der Landesregierung 
einfließen zu lassen. Wir werden den Mittelstandsbeirat fortführen, hinsichtlich 
seiner Zusammensetzung jedoch personell breiter und vielfältiger aufstellen.
Im Bereich des Handwerks werden wir insbesondere den Nachwuchs und das Wissen in 
Bezug auf nachhaltiges und klimafreundliches Handeln ausbauen. Zudem wollen wir 
die Meistergründungsprämie fortführen und eine Fachkräfte- und 
Ausbildungsoffensive gemeinsam mit dem Handwerk starten. In der Integration hat 
das Handwerk bisher vorbildlich gehandelt. Hier werden wir die Betriebe seitens 
des Landes weiterhin unterstützen.
Um die Wirtschaftspolitik des Landes stärker zu fokussieren und klare 
Prioritäten zu setzen, wollen wir die Branchen- und Clusterstrategien, wie 
beispielsweise für die Ernährungswirtschaft, die Gesundheitsbranche, den 
Energiesektor und die maritime Wirtschaft, neu ausrichten.
C. 1. 7. Handwerk
Klimaschutz wird nur gemeinsam mit dem Handwerk gelingen. Handwerker*innen und 
Techniker*innen setzen politische Beschlüsse für mehr Sanierungen oder den 
Ausbau der erneuerbaren Energien um. Sie haben das nötige Wissen über 
klimafreundliche Baustoffe und Bautechniken. Wir brauchen kompetente 
Handwerksbetriebe im ganzen Land und müssen dafür sorgen, dass die 
Fachkräftelücke im Handwerk geschlossen wird. Wir werden im engen Dialog mit den 
Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern ein 
Klimaschutzfachkräfteprogramm auflegen und eine breite Kampagne für 
Ausbildungen, Umschulungen und Fortbildungen in diesen Zukunftsbranchen starten.
Auch die Bedeutung von Betrieben des Nahrungsmittelhandwerks wird steigen. Im 
Zuge einer Rückkehr zur regionaleren Versorgung mit Lebensmitteln sind 
beispielsweise regionale Bäckereibetriebe in der Stadt und auf dem Land 
unerlässlich.
Um regionale Strukturen im Handwerk zu erhalten, setzen wir uns dafür ein, dass 
mehr junge Menschen eine handwerkliche Ausbildung machen. Deshalb wollen wir die 
Ausbildungsberufe und dualen Studiengänge im Handwerk auch für Abiturient*innen 
attraktiver machen.
Wir wollen die Kooperation zwischen Schulen und Handwerksbetrieben bei der 
Berufsorientierung intensivieren und unterstützen Informationskampagnen für 
Schüler*innen über die Gleichwertigkeit von Ausbildungsberufen und akademischen 
Berufsfeldern. Zudem werden wir prüfen, welche weiteren Erleichterungen es für 
Quereinsteiger*innen geben und ob die bewährte Handwerksordnung durchlässiger 
und modularer gestaltet werden kann.
Wir wollen die Selbständigkeit in einigen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei 
Reparaturdienstleistungen, erleichtern. Dies muss auch ohne den Abschluss einer 
drei- bis vierjährigen Lehre grundsätzlich möglich sein.
C. 1. 8. Industriestandort Schleswig-Holstein
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind in Schleswig-Holstein bisher 
unterproportional ausgeprägt. Das kann sich ändern, denn unser Standort verfügt 
über eine exzellente Versorgung mit grüner Energie – genau danach suchen 
Unternehmen. Aus den erneuerbaren Energien ergibt sich damit die Chance, dass 
der Anteil der Industrie und des produzierenden Gewerbes an der 
Bruttowertschöpfung des Landes in den kommenden Jahren gesteigert wird. 
Schleswig-Holstein wird als grüner Industriestandort attraktiv. Für den 
dauerhaften Erfolg ist es von zentraler Bedeutung, Industriepolitik nachhaltig 
zu verstehen, unsere Strategien entsprechend auszurichten und unseren Standort 
international zu bewerben.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir die Industriestrategie des Landes 
überarbeiten und den gesamten Industriestandort Schleswig-Holstein in seinen 
Transformationsprozessen stärken. Hierbei wollen wir darauf achten, dass der 
„Green Deal“ der EU wegweisend für den Aufbau einer zukunftsfähigen und 
klimafreundlichen Industrielandschaft Schleswig-Holsteins ist.
Die Industriestrategie des Landes soll klar aufzeigen, mit welchen Maßnahmen 
sich der Industriestandort Schleswig-Holstein für die Zukunft aufstellen kann. 
Darüber hinaus muss sie zeigen, wie weitere ungenutzte Potenziale genutzt werden 
können. Dahingehend ist die aktuelle Industriestrategie ausbaufähig. Wir werden 
sie daher neu aufsetzen. Die Neufassung wird eine klare strategische Ausrichtung 
auf die Bedeutung des Klimawandels und der Energiewende haben.
Um den Industriestandort nachhaltig zu stärken und ungenutzte Potenziale zu 
heben, braucht es auch neue Ansiedlungen von Industrie und produzierendem 
Gewerbe. Wir werden uns dafür einsetzen, das Bürgschaftsprogramm des Bundes für 
Großansiedlungen auch landesseitig mit einer Erhöhung der Bürgschaftssumme zu 
unterstützen. Das wird dazu führen, dass wir im Wettbewerb mit anderen Ländern 
konkurrenzfähig bleiben. Die Ansiedlung von großen Unternehmen, insbesondere aus 
dem Bereich der Energiewende, werden wir mit den notwendigen Investitionen in 
öffentliche Infrastrukturen wie Schiene, Glasfaser oder Straße zielgerichtet 
unterstützen, um den Standort Schleswig-Holstein attraktiv zu machen.
Gerade bei den Industrieunternehmen gibt es erhebliche Potenziale für 
Klimaschutz und Digitalisierung. Wir werden die bestehenden Industrieunternehmen 
auf dem Weg der Wende hin zu einer klimafreundlichen Industrie weiter begleiten 
und unterstützen. Wir werden uns für die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen 
aus dem Bereich der erneuerbaren Energien einsetzen.
Als Standort der Rüstungsindustrie wissen wir um die wirtschaftliche Bedeutung erkennen wir die 
für das Land und Arbeitsleistung aller BeteiligtenLeistung der Arbeiter*innen an. Dennoch 
setzen wir uns als GRÜNE in Schleswig-Holstein auf Bundesebene für eine stärkerestarke, meneschenrechtsorientierte 
Regulierung von Rüstungsexporten ein. Auf Landesebene ist es unser Anliegen 
dort, wo durch verschärfte Ausfuhrbeschränkungen Aufträge wegfallen, 
Konversionsprojekte zu unterstützen, um den Arbeitnehmer*innen und Betrieben der 
Rüstungsindustrie andere Job- bzw. MarktperspektivenJobperspektiven zu ermöglichen.
C. 1. 9. Maritime Wirtschaft
Die maritime Wirtschaft ist eine der zentralen Branchen der schleswig-
holsteinischen Wirtschaft. Insbesondere die Werften stehen in den vergangenen 
Jahren unter einem immensen ökonomischen Druck. Nachhaltigkeit und Klimaschutz 
werden zunehmend auch im Seeverkehr sowie im Schiffbau eine große Rolle spielen. 
Der Übergang zu einer nachhaltigen blauen Wirtschaft erfordert Investitionen in 
innovative Technologien. Wir unterstützen das Vorhaben der Ampel-Koalition, den 
maritimen Überwasserschiffbau als Schlüsseltechnologie einzustufen, damit 
künftig mehr Aufträge auch an schleswig-holsteinische Werften gehen. Gemeinsam 
mit der Wissenschaft und der erneuerbaren Energiewirtschaft wollen wir in 
Schleswig-Holstein Innovationen fördern und zukunftsfähige Arbeitsplätze 
entstehen lassen und damit zum weltweit führenden Innovationsstandort für 
emissionsfreie Schifffahrt werden. Dafür werden wir gemeinsam mit der maritimen 
Wirtschaft einen Zukunftsdialog beginnen, der neben der Emissionsfreiheit 
weitere Zukunftstechnologien, wie z.B. autonomes Navigieren, beleuchtet.
C. 1. 10. Wirtschaft ist mehr als Wachstum
Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für uns mehr als Wachstum. Deshalb wollen wir 
Indikatoren zum Messen von Gemeinwohl entwickeln und eine Gemeinwohlbilanzierung 
für einzelne öffentliche Unternehmen des Landes modellhaft, wie beispielsweise 
die Landesforsten, erproben.
Wir begrüßen die Einführung eines Sorgfaltspflichtengesetzes auf Bundesebene. 
Gleichzeitig ist schon heute klar, dass das Sorgfaltspflichtengesetz des Bundes 
nicht ausreicht und auf EU-Ebene ebenfalls eine entsprechende Rechtsetzung 
vorbereitet wird. Wir werden uns für ein wirksameres Sorgfaltspflichtengesetz 
auf Bundes- und EU-Ebene einsetzen.
Unterstützer*innen
- Waltraud Waidelich (KV Plön)
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
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