| Antrag Programm: | Wir geben dem Klimaschutz Priorität | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND SH (dort beschlossen am: 02.02.2022) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Übernahme | 
| Eingereicht: | 03.02.2022, 11:09 | 
B 1-137: Wir geben dem Klimaschutz Priorität
Text
          
          Von Zeile 136 bis 137 einfügen:
Wir werden jeden Verkauf von Landesliegenschaften sehr kritisch prüfen. Einen Verkauf zur kurzfristigen finanziellen Entlastung lehnen wir ab.
Vielmehr möchten wir, wenn möglich, Flächen ankaufen, um so den Ausbau von Hochschulen oder gezielten sozialen Wohnungsbau zu fördern.
B. 1. Wir geben dem Klimaschutz Priorität
Deutschland muss auf den 1,5 Grad-Pfad kommen. Deshalb werden wir auf 
Landesebene den Kampf gegen die Klimakrise in den Mittelpunkt unserer Arbeit 
stellen und dem Klimaschutz Vorrang bei politischen Abwägungsentscheidungen 
geben. Im Land werden wir alles dafür tun, um als Bundesland schon früher als im 
Bundesklimaschutzgesetz vorgesehen klimaneutral zu werden – möglichst bis Mitte 
der 2030er Jahre. Unser Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele 
wird vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien sein, denn hier liegt unsere 
Stärke. Klimaneutralität bereits Mitte des kommenden Jahrzehnts zu erreichen, 
ist ambitioniert, aber wir sind fest entschlossen. Darüber hinaus setzen wir uns 
mittels Klimapartnerschaften und einem politischen Netzwerk weit über die 
Landesgrenzen hinaus für eine klimagerechte Zukunft ein.
Doch auch wenn wir es auf regionaler Ebene schaffen, klimaneutral zu werden, so 
werden wir die weltweiten Auswirkungen der Klimakrise auch in unserem Bundesland 
spüren. Schon jetzt nehmen Wetterextreme wie Dürren, Stürme, Hitzewellen und 
Starkregengüsse auch hier in Schleswig-Holstein zu. Darauf müssen wir uns 
einstellen und notwendige Anpassungen treffen. Aber wir wollen auch über die 
Landesgrenzen hinaus dazu beitragen, die Erderhitzung und ihre Folgen zu 
begrenzen. Dazu wollen wir Klimapartnerschaften auf kommunaler Ebene ins Leben 
rufen und als GRÜNE in unserem politischen Netzwerk dazu beitragen, dass die 
Gestaltung einer klimagerechten Zukunft gelingt.
Orientierung gibt dabei das Emissionsrestbudget, welches Schleswig-Holstein 
rechnerisch bis zur Erreichung von 1,5 Grad noch zur Verfügung steht: 147 
Millionen Tonnen CO2e. Wir wollen die Entwicklung künftig regelmäßig auch in 
Hinblick auf das verbleibende Emissionsrestbudget evaluieren und 
Klimaschutzmaßnahmen entsprechend anpassen. Je früher wir hier entsprechende 
Maßnahmen ergreifen, desto besser.
Wir wollen den Klimaschutz als öffentliches Interesse definieren und als Ziel in 
der Landesverfassung verankern. Denn unser Ziel ist es, allen Generationen eine 
lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Wir werden alle Landesförderungen auf ihre Vereinbarkeit mit dem Klimaschutz 
prüfen und klimaschädliche Subventionen auf Landesebene stoppen.
B. 1. 1. Nachhaltige Entwicklung im Land zwischen den Meeren
Eine nachhaltige Entwicklung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinne 
ist der Kern GRÜNER Politik. Wir wollen Klimaschutzvorreiter unter den 
Bundesländern werden. Eine Leitlinie stellen für uns die Ziele für nachhaltige 
Entwicklung der Vereinten Nationen, Sustainable Development Goals (SDGs), dar. 
Sie bestehen aus 17 politischen Zielvorgaben, die dabei helfen sollen, den 
globalen Herausforderungen zu begegnen. Die SDGs gelten für alle Staaten – 
unabhängig von ihrem Entwicklungsstand.
Wir haben für Beschlüsse der Landesregierung einen Nachhaltigkeitscheck auf 
Basis der SDGs beschlossen. Diesen werden wir konsequent umsetzen und auf 
Initiativen des Landesparlamentes ausweiten.
B. 1. 2. Listen to the science
Wir sind uns sicher, dass eine wirksame Transformation in eine klimaneutrale 
Gesellschaft nur mit starker wissenschaftlicher Expertise gelingen wird. Wir 
GRÜNE wollen der Wissenschaft dahingehend nicht nur zuhören, sondern sie aktiv 
in Prozesse einbinden. Deshalb wollen wir beim Landtag den „Rat der Klima-
Weisen“ als wissenschaftliches Expert*innengremium für nachhaltige Entwicklung 
etablieren. Dieser soll das zentrale landespolitische Beratungsgremium sein, 
welcher themenübergreifend den Fortschritt bei der Umsetzung der Klima- und 
Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beobachtet, Informationen bündelt und transparent 
macht sowie Vorschläge unterbreitet, wie die Ziele erreicht werden können, falls 
das Land bei der Zielerreichung im Verzug ist. Er soll dem Landtag regelmäßig 
Bericht erstatten. Wir wollen, dass der Bericht jeweils Anlass für eine 
politische Debatte im Landtag ist.
Außerdem wollen wir Student*innen und Hochschulmitgliedern mit sogenannten 
„Green Offices“ mehr Räume für ihr Engagement für eine nachhaltigere Welt 
bieten, in welchen sie sich austauschen und ihr Engagement koordinieren können.
Mit einem Pilotprojekt haben wir im Jahr 2022 erstmals 
Nachhaltigkeitsmanager*innen an Hochschulen eingerichtet. Wir wollen die daraus 
gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um ein landesweites Netzwerk von 
Nachhaltigkeitsmanager*innen zu schaffen. Sie sollen Nachhaltigkeitsthemen in 
Forschung und Lehre stärken sowie die Hochschulen auf ihrem Weg zur 
Klimaneutralität begleiten. Dazu wollen wir Beteiligungs- und Gestaltungsrechte 
der Nachhaltigkeitsmanager*innen im Hochschulgesetz verankern.
Vielfältige Akteur*innen, egal ob aus Start-Ups, Innovationsabteilungen in 
Unternehmen, Forschungsbereichen oder unabhängigen Ideenschmieden, treiben in 
Schleswig-Holstein vor allem die Energiewende mit Wissen und Technik ganz 
praktisch voran. Wir wissen, dass Zeit im Kampf gegen die Klimakrise kostbar ist 
und es auf jede effektive Idee ankommt. Um neue Handlungsoptionen zu gewinnen, 
schaffen wir eine unbürokratische Struktur, die Akteur*innen vernetzen und die 
schnelle Realisierung wissenschaftlicher Entwicklungen ermöglichen wird.
Wir werden ein Reallabor „SH.Klimaneutral“ auf den Weg bringen, welches als 
transdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk die vielen Akteur*innen 
im Land wie zum Beispiel Klimaforschung, Chemieindustrie und Umweltethik, 
Seerecht und Naturschutz stärker miteinander zusammenbringt. Darüber hinaus soll 
es durch die Zusammenführung von Bürger*innenengagement, unternehmerischer 
Forschungs- und Entwicklungsleistung sowie Start-Up-Ausgründungen raschen 
Fortschritt schaffen. Unseren Nachhaltigkeitsgedanken denken wir 
interdisziplinär, die Beteiligung von Sozial- und Geisteswissenschaft möchten 
wir weiter unterstützen. Für die kommenden Jahre streben wir daher den Aufbau 
eines Studiengangs für gesellschaftliche Transformation und die weitere 
Diversifizierung der Wirtschaftswissenschaften an.
Citizen-Science-Projekte, wie beispielsweise die „Stunde der Wintervögel“ des 
NABU, liefern wertvolle Erkenntnisse für den Umwelt- und Naturschutz und sind 
ein wichtiges Element der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir werden eine 
Plattform für Bürger*innen-Wissenschaft schaffen und herausragende Projekte 
fördern.
B. 1. 3. Die Landesverwaltung wird Vorbild beim Klimaschutz
Unser Ziel ist eine Landesverwaltung, die beim Klimaschutz Vorbild ist. Um das 
zu erreichen, haben wir in dieser Wahlperiode eine Klimaschutzstrategie für die 
Landesverwaltung auf den Weg gebracht und mit der Neufassung des Energiewende- 
und Klimaschutzgesetzes weiter konkretisiert.
Wir haben schon jetzt beschlossen, dass die Wärme- und Stromversorgung der 
Landesliegenschaften bis 2040 emissionsfrei erfolgen soll. Dieses Vorhaben 
wollen wir beschleunigen.
Bei Landesliegenschaften wollen wir künftig die Nutzung regenerativer Energie 
und Photovoltaik nicht nur bei Neu- und Sanierungsvorhaben umsetzen, sondern 
auch im Bestand zum Standard machen.
Um die Verwaltung weitgehend klimaneutral zu organisieren, müssen wir bei der 
Sanierung und Modernisierung der Landesliegenschaften weiter mit großen 
Schritten vorankommen. Dafür werden wir das neu aufgelegte Programm EMiL 
(Energetische Modernisierung in Landesliegenschaften) konsequent umsetzen und 
finanziell absichern. Ebenso werden wir die Bauverwaltung sowie das 
Gebäudemanagement des Landes weiter auf diesen Schwerpunkt hin ausrichten und 
entsprechend ausstatten.
Bei Bauvorhaben kommen nachwachsende, recycelte oder recyclingfähige 
Baumaterialien zum Einsatz. Wir werden die Verwendung dieser Baumateriealien 
stetig weiter auszubauen.
Alle Fahrzeuge der Landesverwaltung sollen mit Ausnahme bestimmter 
Sonderfahrzeuge bis 2030 emissionsfrei sein. Hierzu werden wir ein stringentes 
Umsetzungskonzept einführen. Ebenso wird die Ladeinfrastruktur entsprechend 
ausgebaut.
Flexible Arbeitsformen wirken sich auch auf die Nutzung der Landesliegenschaften 
aus. Bei Neubau und Sanierung wollen wir daher neben den energetischen Maßnahmen 
auch auf die Umsetzung von Raumkonzepten achten, die eine gute Zusammenarbeit, 
Kommunikation und Kooperation der Mitarbeiter*innen ermöglichen und fördern. Das 
schließt auch die Berücksichtigung von Flächen zur Erholung sowie Räume für die 
Kinderbetreuung mit ein. Priorität muss sein, Gebäude so zu gestalten, dass sie 
neue Arbeitskonzepte flexibel ermöglichen. Die bisherige Festlegung auf 
Quadratmeterzahlen gemäß Eingruppierung wird zugunsten neuer Kriterien wie 
Innovation, Wissenstransfer, Flexibilität und Autonomie der Mitarbeiter*innen 
überarbeitet.
Die Gesamtfläche von Büroräumen in der Landesverwaltung soll bis 2035 um 20 
Prozent reduziert werden. In der Arbeitswelt der Landesverwaltung sollen künftig 
Homeoffice-Plätze oder Coworking-Spaces einen angemessenen Anteil haben.
Die neuen Möglichkeiten von Homeoffices oder Coworking-Spaces haben das 
Potenzial, Arbeitswege der Mitarbeiter*innen einzusparen. Das in dieser 
Wahlperiode eingeführte Jobticket sowie das Angebot für Leasing-Fahrräder machen 
Arbeitswege klimafreundlicher. Parkräume und Fahrradabstellflächen werden wir an 
die geänderten Nutzungsbedarfe anpassen.
Auch in der Beschaffung werden wir weiterhin darauf achten, dass vorrangig 
nachhaltige Produkte eingekauft werden. Die eingeführte Strategie für 
nachhaltige Beschaffung werden wir stringent weiterführen und -entwickeln.
Wir werden jeden Verkauf von Landesliegenschaften sehr kritisch prüfen. Einen 
Verkauf zur kurzfristigen finanziellen Entlastung lehnen wir ab.
Vielmehr möchten wir, wenn möglich, Flächen ankaufen, um so den Ausbau von Hochschulen oder gezielten sozialen Wohnungsbau zu fördern.
B. 1. 4. Klimapolitik über die Landesgrenzen hinaus
Auch wenn wir im Land einen konsequenten 1,5-Grad Pfad einschlagen, macht die 
Klimakrise vor Schleswig-Holstein nicht halt. Wir GRÜNE denken Klimapolitik über 
die Landesgrenze hinweg. Die Klimakrise ist ein Kraftakt von nationaler und 
internationaler Tragweite, der stabile Bündnisse benötigt. Diese wollen wir auch 
über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus ausbauen und festigen.
Nachhaltiges Handeln in Schleswig-Holstein hat Einflüsse auf die ganze Welt. Mit 
unseren individuellen Kaufentscheidungen, aber auch mit der öffentlichen 
Beschaffung haben wir Einfluss auf die Märkte. Deswegen ist es notwendig, dass 
wir bei unseren Entscheidungen darauf achten, dass unfaire und zerstörerische 
Praktiken nicht weiter unterstützt und dass schon jetzt durch die Globalisierung 
benachteiligte Länder nicht weiter ausgebeutet werden.
Für globale Klimagerechtigkeit ist eine Entwicklungsstrategie auf Bundesebene 
notwendig, die angemessene finanzielle, technologische und anderweitige 
Unterstützung auf Augenhöhe bietet und mithilft, Klimabildung international zu 
fördern.
B. 1. 5. Klimapartnerschaften
Damit unsere Klimapolitik auch über regionale und nationale Grenzen hinweg 
wirkt, können unter anderem Klimapartnerschaften initiiert werden. So kann die 
fachliche Zusammenarbeit zwischen schleswig-holsteinischen Städten, Gemeinden 
und Landkreisen mit Partnerkommunen des globalen Südens aufgebaut werden. Dafür 
wollen wir die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Im Rahmen dieser langfristigen Partnerschaften werden unter Beteiligung von 
Akteur*innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsame 
strategische Handlungsprogramme erarbeitet. Neben der gemeinsamen 
Strategieplanung im Rahmen entsprechender Workshops beinhalten 
Klimapartnerschaften die entsprechende fachliche Begleitung bei der Umsetzung 
der vorgesehenen Maßnahmen. Mögliche Handlungsfelder solcher 
Klimapartnerschaften können beispielsweise erneuerbare Energien, 
Energieeffizienz, Abfallmanagement, Klimafolgenanpassung, nachhaltige Mobilität 
oder Bildung im Bereich des Umweltschutzes sein. Damit die Partnerschaft 
einerseits effizient mit den begrenzten personellen Ressourcen umgeht und 
andererseits fachlich gut begründet effektive Maßnahmen und „best practices“ 
geteilt werden können, wollen wir auch eine Klimapartnerschaft zwischen 
Schleswig-Holstein und einem anderen Land ins Leben rufen und dabei möglichst 
viele Kommunen miteinbeziehen.
Ein Problem klassischer Entwicklungshilfe und vieler 
Entwicklungspartner*innenschaften ist, dass sie bestehende politische und 
wirtschaftliche Strukturen zu Lasten der Länder des globalen Südens verfestigen. 
Wir wollen Entwicklungspartner*innenschaften auf Augenhöhe führen. Entsprechende 
Projekte sollen durch einen Landesfonds ermöglicht werden. Dieser Fonds sollte 
auch privaten Akteur*innen offenstehen, die einen Beitrag zur Klimapatenschaft 
des Landes und der Kommunen leisten wollen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein 
im Bereich der Klimapartnerschaften Maßstäbe setzt.
B. 1. 6. Schleswig-Holstein wird Vorzeigeregion des „Green Deal“
Wir setzen uns dafür ein, dass alle EU-Fördermittel dafür genutzt werden, in 
eine nachhaltige Zukunft zu investieren. Daher wollen wir die EU-Beratung für 
Fördermittel ausbauen. Der Erhalt von Fördermitteln soll an den Prinzipien des 
„Green Deal“ ausgerichtet sein. EU-Geld soll nicht für klimaschädliche 
Subventionen genutzt werden dürfen. Unser Ziel ist es, Schleswig-Holstein zu 
einer Modellregion des „Green Deal“ zu entwickeln.
                Unterstützer*innen
                
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
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Wir werden jeden Verkauf von Landesliegenschaften sehr kritisch prüfen. Einen Verkauf zur kurzfristigen finanziellen Entlastung lehnen wir ab.
Vielmehr möchten wir, wenn möglich, Flächen ankaufen, um so den Ausbau von Hochschulen oder gezielten sozialen Wohnungsbau zu fördern.
B. 1. Wir geben dem Klimaschutz Priorität
Deutschland muss auf den 1,5 Grad-Pfad kommen. Deshalb werden wir auf 
Landesebene den Kampf gegen die Klimakrise in den Mittelpunkt unserer Arbeit 
stellen und dem Klimaschutz Vorrang bei politischen Abwägungsentscheidungen 
geben. Im Land werden wir alles dafür tun, um als Bundesland schon früher als im 
Bundesklimaschutzgesetz vorgesehen klimaneutral zu werden – möglichst bis Mitte 
der 2030er Jahre. Unser Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele 
wird vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien sein, denn hier liegt unsere 
Stärke. Klimaneutralität bereits Mitte des kommenden Jahrzehnts zu erreichen, 
ist ambitioniert, aber wir sind fest entschlossen. Darüber hinaus setzen wir uns 
mittels Klimapartnerschaften und einem politischen Netzwerk weit über die 
Landesgrenzen hinaus für eine klimagerechte Zukunft ein.
Doch auch wenn wir es auf regionaler Ebene schaffen, klimaneutral zu werden, so 
werden wir die weltweiten Auswirkungen der Klimakrise auch in unserem Bundesland 
spüren. Schon jetzt nehmen Wetterextreme wie Dürren, Stürme, Hitzewellen und 
Starkregengüsse auch hier in Schleswig-Holstein zu. Darauf müssen wir uns 
einstellen und notwendige Anpassungen treffen. Aber wir wollen auch über die 
Landesgrenzen hinaus dazu beitragen, die Erderhitzung und ihre Folgen zu 
begrenzen. Dazu wollen wir Klimapartnerschaften auf kommunaler Ebene ins Leben 
rufen und als GRÜNE in unserem politischen Netzwerk dazu beitragen, dass die 
Gestaltung einer klimagerechten Zukunft gelingt.
Orientierung gibt dabei das Emissionsrestbudget, welches Schleswig-Holstein 
rechnerisch bis zur Erreichung von 1,5 Grad noch zur Verfügung steht: 147 
Millionen Tonnen CO2e. Wir wollen die Entwicklung künftig regelmäßig auch in 
Hinblick auf das verbleibende Emissionsrestbudget evaluieren und 
Klimaschutzmaßnahmen entsprechend anpassen. Je früher wir hier entsprechende 
Maßnahmen ergreifen, desto besser.
Wir wollen den Klimaschutz als öffentliches Interesse definieren und als Ziel in 
der Landesverfassung verankern. Denn unser Ziel ist es, allen Generationen eine 
lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Wir werden alle Landesförderungen auf ihre Vereinbarkeit mit dem Klimaschutz 
prüfen und klimaschädliche Subventionen auf Landesebene stoppen.
B. 1. 1. Nachhaltige Entwicklung im Land zwischen den Meeren
Eine nachhaltige Entwicklung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinne 
ist der Kern GRÜNER Politik. Wir wollen Klimaschutzvorreiter unter den 
Bundesländern werden. Eine Leitlinie stellen für uns die Ziele für nachhaltige 
Entwicklung der Vereinten Nationen, Sustainable Development Goals (SDGs), dar. 
Sie bestehen aus 17 politischen Zielvorgaben, die dabei helfen sollen, den 
globalen Herausforderungen zu begegnen. Die SDGs gelten für alle Staaten – 
unabhängig von ihrem Entwicklungsstand.
Wir haben für Beschlüsse der Landesregierung einen Nachhaltigkeitscheck auf 
Basis der SDGs beschlossen. Diesen werden wir konsequent umsetzen und auf 
Initiativen des Landesparlamentes ausweiten.
B. 1. 2. Listen to the science
Wir sind uns sicher, dass eine wirksame Transformation in eine klimaneutrale 
Gesellschaft nur mit starker wissenschaftlicher Expertise gelingen wird. Wir 
GRÜNE wollen der Wissenschaft dahingehend nicht nur zuhören, sondern sie aktiv 
in Prozesse einbinden. Deshalb wollen wir beim Landtag den „Rat der Klima-
Weisen“ als wissenschaftliches Expert*innengremium für nachhaltige Entwicklung 
etablieren. Dieser soll das zentrale landespolitische Beratungsgremium sein, 
welcher themenübergreifend den Fortschritt bei der Umsetzung der Klima- und 
Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beobachtet, Informationen bündelt und transparent 
macht sowie Vorschläge unterbreitet, wie die Ziele erreicht werden können, falls 
das Land bei der Zielerreichung im Verzug ist. Er soll dem Landtag regelmäßig 
Bericht erstatten. Wir wollen, dass der Bericht jeweils Anlass für eine 
politische Debatte im Landtag ist.
Außerdem wollen wir Student*innen und Hochschulmitgliedern mit sogenannten 
„Green Offices“ mehr Räume für ihr Engagement für eine nachhaltigere Welt 
bieten, in welchen sie sich austauschen und ihr Engagement koordinieren können.
Mit einem Pilotprojekt haben wir im Jahr 2022 erstmals 
Nachhaltigkeitsmanager*innen an Hochschulen eingerichtet. Wir wollen die daraus 
gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um ein landesweites Netzwerk von 
Nachhaltigkeitsmanager*innen zu schaffen. Sie sollen Nachhaltigkeitsthemen in 
Forschung und Lehre stärken sowie die Hochschulen auf ihrem Weg zur 
Klimaneutralität begleiten. Dazu wollen wir Beteiligungs- und Gestaltungsrechte 
der Nachhaltigkeitsmanager*innen im Hochschulgesetz verankern.
Vielfältige Akteur*innen, egal ob aus Start-Ups, Innovationsabteilungen in 
Unternehmen, Forschungsbereichen oder unabhängigen Ideenschmieden, treiben in 
Schleswig-Holstein vor allem die Energiewende mit Wissen und Technik ganz 
praktisch voran. Wir wissen, dass Zeit im Kampf gegen die Klimakrise kostbar ist 
und es auf jede effektive Idee ankommt. Um neue Handlungsoptionen zu gewinnen, 
schaffen wir eine unbürokratische Struktur, die Akteur*innen vernetzen und die 
schnelle Realisierung wissenschaftlicher Entwicklungen ermöglichen wird.
Wir werden ein Reallabor „SH.Klimaneutral“ auf den Weg bringen, welches als 
transdisziplinäres Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk die vielen Akteur*innen 
im Land wie zum Beispiel Klimaforschung, Chemieindustrie und Umweltethik, 
Seerecht und Naturschutz stärker miteinander zusammenbringt. Darüber hinaus soll 
es durch die Zusammenführung von Bürger*innenengagement, unternehmerischer 
Forschungs- und Entwicklungsleistung sowie Start-Up-Ausgründungen raschen 
Fortschritt schaffen. Unseren Nachhaltigkeitsgedanken denken wir 
interdisziplinär, die Beteiligung von Sozial- und Geisteswissenschaft möchten 
wir weiter unterstützen. Für die kommenden Jahre streben wir daher den Aufbau 
eines Studiengangs für gesellschaftliche Transformation und die weitere 
Diversifizierung der Wirtschaftswissenschaften an.
Citizen-Science-Projekte, wie beispielsweise die „Stunde der Wintervögel“ des 
NABU, liefern wertvolle Erkenntnisse für den Umwelt- und Naturschutz und sind 
ein wichtiges Element der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Wir werden eine 
Plattform für Bürger*innen-Wissenschaft schaffen und herausragende Projekte 
fördern.
B. 1. 3. Die Landesverwaltung wird Vorbild beim Klimaschutz
Unser Ziel ist eine Landesverwaltung, die beim Klimaschutz Vorbild ist. Um das 
zu erreichen, haben wir in dieser Wahlperiode eine Klimaschutzstrategie für die 
Landesverwaltung auf den Weg gebracht und mit der Neufassung des Energiewende- 
und Klimaschutzgesetzes weiter konkretisiert.
Wir haben schon jetzt beschlossen, dass die Wärme- und Stromversorgung der 
Landesliegenschaften bis 2040 emissionsfrei erfolgen soll. Dieses Vorhaben 
wollen wir beschleunigen.
Bei Landesliegenschaften wollen wir künftig die Nutzung regenerativer Energie 
und Photovoltaik nicht nur bei Neu- und Sanierungsvorhaben umsetzen, sondern 
auch im Bestand zum Standard machen.
Um die Verwaltung weitgehend klimaneutral zu organisieren, müssen wir bei der 
Sanierung und Modernisierung der Landesliegenschaften weiter mit großen 
Schritten vorankommen. Dafür werden wir das neu aufgelegte Programm EMiL 
(Energetische Modernisierung in Landesliegenschaften) konsequent umsetzen und 
finanziell absichern. Ebenso werden wir die Bauverwaltung sowie das 
Gebäudemanagement des Landes weiter auf diesen Schwerpunkt hin ausrichten und 
entsprechend ausstatten.
Bei Bauvorhaben kommen nachwachsende, recycelte oder recyclingfähige 
Baumaterialien zum Einsatz. Wir werden die Verwendung dieser Baumateriealien 
stetig weiter auszubauen.
Alle Fahrzeuge der Landesverwaltung sollen mit Ausnahme bestimmter 
Sonderfahrzeuge bis 2030 emissionsfrei sein. Hierzu werden wir ein stringentes 
Umsetzungskonzept einführen. Ebenso wird die Ladeinfrastruktur entsprechend 
ausgebaut.
Flexible Arbeitsformen wirken sich auch auf die Nutzung der Landesliegenschaften 
aus. Bei Neubau und Sanierung wollen wir daher neben den energetischen Maßnahmen 
auch auf die Umsetzung von Raumkonzepten achten, die eine gute Zusammenarbeit, 
Kommunikation und Kooperation der Mitarbeiter*innen ermöglichen und fördern. Das 
schließt auch die Berücksichtigung von Flächen zur Erholung sowie Räume für die 
Kinderbetreuung mit ein. Priorität muss sein, Gebäude so zu gestalten, dass sie 
neue Arbeitskonzepte flexibel ermöglichen. Die bisherige Festlegung auf 
Quadratmeterzahlen gemäß Eingruppierung wird zugunsten neuer Kriterien wie 
Innovation, Wissenstransfer, Flexibilität und Autonomie der Mitarbeiter*innen 
überarbeitet.
Die Gesamtfläche von Büroräumen in der Landesverwaltung soll bis 2035 um 20 
Prozent reduziert werden. In der Arbeitswelt der Landesverwaltung sollen künftig 
Homeoffice-Plätze oder Coworking-Spaces einen angemessenen Anteil haben.
Die neuen Möglichkeiten von Homeoffices oder Coworking-Spaces haben das 
Potenzial, Arbeitswege der Mitarbeiter*innen einzusparen. Das in dieser 
Wahlperiode eingeführte Jobticket sowie das Angebot für Leasing-Fahrräder machen 
Arbeitswege klimafreundlicher. Parkräume und Fahrradabstellflächen werden wir an 
die geänderten Nutzungsbedarfe anpassen.
Auch in der Beschaffung werden wir weiterhin darauf achten, dass vorrangig 
nachhaltige Produkte eingekauft werden. Die eingeführte Strategie für 
nachhaltige Beschaffung werden wir stringent weiterführen und -entwickeln.
Wir werden jeden Verkauf von Landesliegenschaften sehr kritisch prüfen. Einen 
Verkauf zur kurzfristigen finanziellen Entlastung lehnen wir ab.
Vielmehr möchten wir, wenn möglich, Flächen ankaufen, um so den Ausbau von Hochschulen oder gezielten sozialen Wohnungsbau zu fördern.
B. 1. 4. Klimapolitik über die Landesgrenzen hinaus
Auch wenn wir im Land einen konsequenten 1,5-Grad Pfad einschlagen, macht die 
Klimakrise vor Schleswig-Holstein nicht halt. Wir GRÜNE denken Klimapolitik über 
die Landesgrenze hinweg. Die Klimakrise ist ein Kraftakt von nationaler und 
internationaler Tragweite, der stabile Bündnisse benötigt. Diese wollen wir auch 
über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus ausbauen und festigen.
Nachhaltiges Handeln in Schleswig-Holstein hat Einflüsse auf die ganze Welt. Mit 
unseren individuellen Kaufentscheidungen, aber auch mit der öffentlichen 
Beschaffung haben wir Einfluss auf die Märkte. Deswegen ist es notwendig, dass 
wir bei unseren Entscheidungen darauf achten, dass unfaire und zerstörerische 
Praktiken nicht weiter unterstützt und dass schon jetzt durch die Globalisierung 
benachteiligte Länder nicht weiter ausgebeutet werden.
Für globale Klimagerechtigkeit ist eine Entwicklungsstrategie auf Bundesebene 
notwendig, die angemessene finanzielle, technologische und anderweitige 
Unterstützung auf Augenhöhe bietet und mithilft, Klimabildung international zu 
fördern.
B. 1. 5. Klimapartnerschaften
Damit unsere Klimapolitik auch über regionale und nationale Grenzen hinweg 
wirkt, können unter anderem Klimapartnerschaften initiiert werden. So kann die 
fachliche Zusammenarbeit zwischen schleswig-holsteinischen Städten, Gemeinden 
und Landkreisen mit Partnerkommunen des globalen Südens aufgebaut werden. Dafür 
wollen wir die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen.
Im Rahmen dieser langfristigen Partnerschaften werden unter Beteiligung von 
Akteur*innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gemeinsame 
strategische Handlungsprogramme erarbeitet. Neben der gemeinsamen 
Strategieplanung im Rahmen entsprechender Workshops beinhalten 
Klimapartnerschaften die entsprechende fachliche Begleitung bei der Umsetzung 
der vorgesehenen Maßnahmen. Mögliche Handlungsfelder solcher 
Klimapartnerschaften können beispielsweise erneuerbare Energien, 
Energieeffizienz, Abfallmanagement, Klimafolgenanpassung, nachhaltige Mobilität 
oder Bildung im Bereich des Umweltschutzes sein. Damit die Partnerschaft 
einerseits effizient mit den begrenzten personellen Ressourcen umgeht und 
andererseits fachlich gut begründet effektive Maßnahmen und „best practices“ 
geteilt werden können, wollen wir auch eine Klimapartnerschaft zwischen 
Schleswig-Holstein und einem anderen Land ins Leben rufen und dabei möglichst 
viele Kommunen miteinbeziehen.
Ein Problem klassischer Entwicklungshilfe und vieler 
Entwicklungspartner*innenschaften ist, dass sie bestehende politische und 
wirtschaftliche Strukturen zu Lasten der Länder des globalen Südens verfestigen. 
Wir wollen Entwicklungspartner*innenschaften auf Augenhöhe führen. Entsprechende 
Projekte sollen durch einen Landesfonds ermöglicht werden. Dieser Fonds sollte 
auch privaten Akteur*innen offenstehen, die einen Beitrag zur Klimapatenschaft 
des Landes und der Kommunen leisten wollen. Wir wollen, dass Schleswig-Holstein 
im Bereich der Klimapartnerschaften Maßstäbe setzt.
B. 1. 6. Schleswig-Holstein wird Vorzeigeregion des „Green Deal“
Wir setzen uns dafür ein, dass alle EU-Fördermittel dafür genutzt werden, in 
eine nachhaltige Zukunft zu investieren. Daher wollen wir die EU-Beratung für 
Fördermittel ausbauen. Der Erhalt von Fördermitteln soll an den Prinzipien des 
„Green Deal“ ausgerichtet sein. EU-Geld soll nicht für klimaschädliche 
Subventionen genutzt werden dürfen. Unser Ziel ist es, Schleswig-Holstein zu 
einer Modellregion des „Green Deal“ zu entwickeln.
Unterstützer*innen
- Gerd Weichelt (KV Dithmarschen)
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